Höllenfracht
Land.«
»Na, großartig.« McLanahan sah Briggs an. »Hal, lieber guter Freund, ich sage Ihnen jetzt nur eines: In diesem Staubloch hier steht jetzt besser umgehend irgendwo ein anständiges Bier bereit. Oder ich werde bei meinen Studien heute abend wirklich eklig.«
»Bauen Sie getrost auf mich«, grinste Briggs.
Auf dem Weg nach draußen sah McLanahan Wendy Tork allein zwischen den Baracken und dem Konferenzraum stehen. Er entschuldigte sich und ging zu ihr hinüber.
»Ich habe Sie zuerst überhaupt nicht erkannt. Mit dieser Brille und allem.«
»Na, wie geht es denn unserem lieben Bomberkönig?« erwiderte Wendy und stemmte die Hand in die Hüfte.
»Kann nicht klagen«, McLanahan lächelte. »Das heißt, natürlich kann ich... Dieser Colonel Anderson scheint ja ein Kotzbrocken der Sonderklasse zu sein. Ich würde am liebsten ihn abwerfen, statt so einer armen Striker-Bombe.«
»Warten Sie's ab, vielleicht bekommen Sie die Chance«, sagte Wendy. Auch sie lächelte jetzt. »Nur werden Sie dafür wohl keinen Pokal kriegen, oder?«
»Wahrscheinlich nicht.« McLanahan scharrte verlegen mit den Füßen und wußte nicht, was er als nächstes sagen sollte. »Warum haben Sie mir denn neulich nicht verraten, was für ein Schachtelteufelchen von EW-Operator Sie in Wirklichkeit sind?«
fragte er sie schließlich. »Ich dachte, Sie sind irgend so eine Techniker-Tante.«
»Sie haben mich ja nicht gefragt. Außerdem hatten Sie doch gerade zu tun, mit Ihrem Bad im Glanz des Ruhms fertigzuwerden.
Mir schien nicht, daß Sie an meiner Geschichte sonderlich interessiert seien.«
»Aber natürlich«, entgegnete McLanahan und merkte, daß er vielleicht ein wenig zu viel Emphase in diese Bemerkung gelegt hatte. »Ich meine ... selbstverständlich war ich daran interessiert.«
Gott, was rede ich denn für einen Mist, dachte er.
Wendy begann in Richtung der Frauenbaracken zu gehen.
McLanahan setzte sich automatisch ebenfalls in Bewegung.
»Übrigens«, sagte er, »Ihre ECM-Geschichte, das müssen Sie mir erklären. Das habe ich im ganzen Handbuch am wenigsten kapiert.
Ich glaube, ich brauche da wirklich ein paar Experten-
Nachhilfestunden. Heute abend ...«
Wendy blieb ein paar Meter vor ihrer Baracke stehen und verschränkte die Arme über der Brust. »Heute abend?«
»Wenn es Ihnen nicht zu viele Umstände macht«, fügte McLanahan schnell hinzu.
Wendy Tork zögerte etwas, während sie ihn von unten her musterte. »Also meinetwegen. Heute abend ist der große Tag. Nach dem Abendessen.«
»Wunderbar.« McLanahan winkte ihr nach, als sie in der Baracke verschwand. Vielleicht ist das am Ende doch gar kein so dämlicher Einsatz, dachte er.
VEREINTE NATIONEN
Ian McCaan, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, hatte eben die Sitzung des Sicherheitsrates eröffnet, als sich Gregory Adams zu Wort meldete.
»Herr Generalsekretär, die Regierung der Vereinigten Staaten hat gewisse Informationen im Zusammenhang mit dem Vorfall erhalten, der in der Anklage gegen die Sowjetunion beschrieben ist. Ich habe Anweisung von meiner Regierung erhalten, dem Botschafter der Sowjetunion eine Erwiderung auf die Anklage zu erlauben, statt dem Sicherheitsrat das Beweismaterial vorzulegen.«
McCaan sah etwas verwirrt aus. »Soll ich das so verstehen, Botschafter Adams, daß Ihre Regierung die Klage gegen die Sowjetunion fallenläßt?«
»Erlauben Sie mir eine Erklärung, Herr Generalsekretär«, mischte sich nun Dmitri Karmarow ein. »Meine Regierung hat, seit diese Anschuldigung gegen uns zum ersten Mal in jener Sondersitzung erhoben wurde, eingehende Verhandlungen mit der amerikanischen Regierung geführt. Die Vorwürfe betreffen ein hochsensibles Forschungs- und Entwicklungszentrum in der Sowjetunion, über das meine Regierung nicht gerne diskutieren möchte, nicht einmal in einer nichtöffentlichen Sitzung des Sicherheitsrates. Aus diesem Grunde haben wir Schritte unternommen, um in direkte Gespräche mit den Vereinigten Staaten einzutreten.«
»Ich möchte klarstellen«, fügte Adams sofort hinzu und fixierte dabei Karmarow mit festem Blick, »daß die Klage gegen die Sowjetunion weiterhin aufrechterhalten bleibt. Ich bin jederzeit bereit, diesem Forum meine Beweise gegen die Sowjetunion vorzulegen.«
»Das, Botschafter Adams, bleibt Ihnen unbenommen«, sagte Karmarow. »Als Teil der Vereinbarung zwischen unseren Regierungen möchte ich jedoch die folgende Erklärung abgeben: Die Regierung der Sowjetunion gibt als Erwiderung
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