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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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über der Hochwüste und den Bergketten Nevadas. McLanahan beobachtete den Radarschirm, der sich im TTG-Modus befand: Target Tracking and Guidance, Zielsuche und Ansteuerung. Er suchte nach angreifenden Jägern.
    Wenn er irgendwelche Jagdflugzeuge wahrnähme, würde er sie markieren und Campos die Zielverfolgungsmeldung übermitteln. Der Computer würde daraufhin Entfernung, Azimut, Höhe, Richtung und Luftgeschwindigkeit in die Scorpion -Luft-Luft-Raketen einspeisen, und diese würden dann garantiert treffen.
    Aber auf dem Schirm zeigte sich nichts, und das schon eine ganze Weile. Auch Wendy Tork auf dem EW-Platz hatte »keinerlei Radarsignale von Flugobjekten« melden können. McLanahan verspürte trotzdem ein kaltes, unangenehmes Prickeln im Genick.
    Die Berge waren verdammt nahe.
    Er sah auf seine Karte. Einige der höchsten Bergketten Süd-Nevadas standen direkt vor ihrer Nase, und er fühlte sich unbehaglich dabei, daß er sie nicht mit Radar kontrollieren konnte, auch wenn das automatische System zur Vermeidung von Bodenberührung sich als zuverlässig erwiesen hatte.
    Zum Teufel mit den Jägern, dachte McLanahan. Wenn das Flugzeug gegen einen Berg rast, spielt kein Jäger mehr eine Rolle.
    Er drückte auf einen Knopf und dachte über die Diskrepanz nach: Ausrüstung aus dem 21. Jahrhundert in einem alten Zweihundert-Tonnen-Bomber. Der leere Radarschirm, auf dem nur der Strahl gekreist war, veränderte sich und zeigte jetzt das gesamte Bodenbild unter dem Old Dog in dreißig Meilen Umkreis. Das Flugzeug fiel und stieg automatisch. Ein Ring von Satelliten und eine winzige »Spiel-Kassette« mit den Bodenerhebungen des Terrains führten es dabei. Stets waren die Berechnungen und Leitstrahlen so orientiert, daß sie das Flugzeug gleichmäßig so dicht wie möglich über dem Boden hielten. Die Satelliten standen auf ihren geosynchronen Umlaufbahnen dreiundzwanzigtausend Meilen über der Erde und zeigten ihnen dennoch jederzeit exakt an, wo sie sich befanden. Das TrägheitsnavigationsSystem sagte ihnen, wohin sie flogen, und der ROM-Computer -
    Reading Only Memory,
    Speicherin-
    formationsabrufer - mit seinen Daten über die Bodenbeschaffenheit informierte sie ständig über das Terrain unter ihnen.
    Ein Computer speiste dies alles in den Autopiloten ein, der wiederum den Old Dog - ein blödsinniger Name, dachte McLanahan - steigen oder sinken ließ, und zwar rechtzeitig genug, damit das Flugzeug stets mit einer Toleranz von allenfalls einigen Fuß die gleiche gewünschte und vorbestimmte Höhe über Grund einhielt.
    Ganz einfach.
    Abgesehen davon, daß es nicht funktionierte.
    Sein Schirm mit dem Bodenbild war fast leer, aber aus einem völlig anderen Grund. Vor ihnen lag ein fünf Meilen langer Bergzug, dessen Baumgrenze sich noch immer siebenhundert Fuß über der Flughöhe des Old Dog befand. Der Bergzug warf einen harten Schatten, als sei der Radarstrahl ein Scheinwerfer, der von einer näherkommenden Mauer abgeblockt würde.
    McLanahan war klar, daß sie, wenn der Schatten noch stärker statt schwächer wurde, unweigerlich in die Bergwand hineinrasten. Bei etwa siebenhundert Fuß pro Sekunde würde sich der Bomber dann selbst nach oben und über die Gratlinie katapultieren. Und dann würden seine Trümmer in einem Umkreis von zwanzig oder dreißig Meilen herabregnen ... Die Radarhöhenmesseranzeige auf dem Monitor blinkte als Warnung, daß sich das Flugzeug unterhalb der vorgesehenen Flughöhe befand.
    McLanahan blickte auf die Fluginstrumente. Der Vertikalge-schwindigkeitsanzeiger zeigte Steigung an, aber es sah nicht nach einem kräftigen Hochziehen aus. Der Bergzug war kaum noch drei Meilen entfernt, und der Schatten auf dem Radarschirm überdeckte mittlerweile schon alles andere.
    »Hohes Terrain, drei Meilen«, gab er über Bordtelefon durch.
    »Keine TTG-Signale mehr, Navigator«, meldete Campos.
    McLanahan blickte rasch auf die Merkzettel, die er sich am Abend zuvor an die Karte geheftet hatte. »Höhe elftausend Fuß«, sagte er.
    »Schirm leer. Keine Zeichnung. Blinkender Radarhöhenmesser.«
    Der Computer für Bodenabstand war nicht darauf programmiert, allen Konturen der Hügel, Berge und Täler der Umgebung zu folgen, wie es für die B-1-Excalibur oder für die FB-111 vorgesehen war.
    Die B-52 hatte dafür nicht genug Energie. Das Bodenabstandssystem sondierte nur das Gelände direkt vor dem Flugkurs des Flugzeugs und bestimmte danach die sichere Höhe über Grund, und zwar so nahe wie möglich an

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