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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Zivilisten nicht das gleiche tun. Es wird also wieder sehr ruhig hier werden. Aber, nennen wir das ganze einfach eine Verzögerung.
    Man braucht den Old Dog einfach nicht mehr so dringend wie vorher. Das wird uns allerdings nicht hindern weiterzumachen, das versichere ich Ihnen.«
    McLanahan machte ein skeptisches Gesicht.
    »Tut mir leid, mein Freund«, fuhr Elliott fort, »aber genauer kann ich es Ihnen nicht erklären. Kommen Sie, gehen wir einen trinken, ehe Anderson und die anderen eintreffen.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zweimal zu sagen«, grinste Briggs freudig.
    »Ich meinte McLanahan«, sagte Elliott.
NORDPAZIFIK - FÜNFZIG MEILEN ÖSTLICH KAWASCHNIJA
    Eine einsame Gestalt kauerte an einem Stahlmast des heftig schaukelnden Decks eines fünfunddreißig Meter langen Fischerbootes, das in der rauhen nordpazifischen See hin und her geworfen wurde. Der Mann, der gleich mehrere pelzgefütterte Jacken unter seinem Ölzeug trug, stemmte sich ein und versuchte das Eis von einer großen Winde am Mast zu klopfen. Die Arbeitsfäustlinge an seinen Händen waren mit frierendem Eisregen und Eisklumpen bedeckt. Nur die dicke Lederschlaufe am Griff verhinderte, daß ihm der Gummihammer, den er zum Eisklopfen benutzte, entglitt und über Bord ins Meer flog.
    Wieder krachte ein Brecher gegen das Boot und spritzte über das Deck. Noch im Sprühen gefroren die kleineren Tropfen und trafen wie spitze Nadeln auf die Gesichtsmaske des Mannes. Manche drangen hindurch und stachen in seine Wangen. Er brauchte mittlerweile keine Sorgen mehr zu haben, auf dem glitschigen Deck auszurutschen, denn seine Gummistiefel waren buchstäblich auf dem Deck angefroren.
    Ein dumpfes Dröhnen durchdrang das Heulen des Windes und der Wellen. Er klammerte sich mit der rechten Hand noch fester an den Mast und sah zögernd auf das tobende Meer hinaus. Der beißende Sturm schmerzte in den Augen. Er blinzelte in den Eisregen und suchte den Horizont ab, um die Ursache des lauter werdenden und sich nähernden Dröhnens zu entdecken.
    Und da war sie. Sie stieß wie ein gewaltiger Vogel auf Beutejagd steil aus den sich ballenden Wolken und den fast horizontalen Schichten von Eisregen herab. Dann fing sie sich im Sturz ab, scheinbar nur noch wenige Meter über dem aufgewühlten eisigen Wasser, und kam direkt auf das Fischerboot zugeflogen.
    Der Mann ließ den Eishammer los, griff in die Tasche seines Ölzeugs und holte ein kleines Walkie-talkie hervor. Er wandte sich aus der Windrichtung und von dem heranfliegenden Raubvogel ab, beugte sich etwas nach unten, hob seine Skimaske an und drückte auf die Sprechtaste.
    »Hallo, Brücke. Marceaux. Hier kommt er, der ›Bär‹, voll auf dem Leitstrahl.« Aus dem Lautsprecher kam eine dünne schwache Stimme. Er konnte nichts verstehen. Egal. Sie hatten ihn jedenfalls gehört. Ohne Maske konnte er es ohnehin keine Sekunde länger aushaken. Er schob das Sprechfunkgerät zurück in die Tasche und wandte sich wieder um, um das Flugzeug weiter zu beobachten.
    Es war ein russischer »Bär«-Bomber, einer von mehreren, die in den letzten Tagen das Fischerboot angeflogen hatten. Dieser hier hatte den Mumm - oder er hatte sich so verschätzt -, sogar die sülzige Wolkendecke zu unterfliegen und so eine direkte Sichtidentifizierung durch das Schiff zu riskieren.
    Er bot einen wirklich imposanten Anblick. Besonders die Turbotriebwerke. Unter jeder der gewaltigen Tragflächen hingen zwei massive, plumpe Motoren, jeder mit zwei großen Vierblattpropellern; für ein so großes Flugzeug ein recht ungewöhnlicher Anblick. Die Propeller machten den Bomber ungewöhnlich leise. Selbst bei dieser schlechten Sicht waren die großen roten Sterne unter den Tragflächen klar und deutlich erkennbar. Dieser »Bär« hier hatte zudem noch zwei Radarnasen unter seinen Treibstofftanks, was ihn als Spezialanfertigung für die Seeaufklärung kenntlich machte. Die zweite Auffälligkeit war der Zusatz von zwei Trägerpylonen unter jeder Tragfläche, jede bestückt mit sechs Raketen vom Typ AS-12 zum Einsatz gegen Wasserfahrzeuge - direkte Kopien der Harpoon der US-Navy.
    So viele brauchte er gar nicht, dachte Marceaux sarkastisch. Eine einzige würde vollauf ausreichen, unseren Pott hier auf den Meeresgrund zu schicken.
    Der »Bär« überflog die U.S.S. Lawrence direkt - eine klare Verletzung des internationalen Seerechts; und eine unmißverständliche Warnung an das Schiff. Seine Größe ließ ihn viel näher erscheinen, aber Marceaux

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