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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und leicht gekrümmt aus, mit einer Oberfläche wie eine reflektierende Steppdecke. Ein dünnes Netz von Bändern umgab es, dazu mehrere rechteckige Tanks und andere Zusatzbehälter.
    » Mr. President, diese Beweise bezeugen, daß -«
    »Der Präsident hat Ihnen eine ganz konkrete Frage gestellt, General«, unterbrach ihn Tom Preston. »Wie können wir sicher sein?«
    »Eben das können wir nicht, Mr. President«, sagte Curtis. »Dieses Foto kann alles Mögliche bedeuten. Sonnenkollektoren, Sonnenschild... aber bedenken Sie die Fakten! Unser Aufklärungsflugzeug RC-135 meldet massiven Energieverlust von der Anlage Kawaschnija aus. Gleichzeitig haben wir die Zerstörung eines geosynchronen Satelliten direkt über dieser Anlage im Weltraum zu beklagen. Nach meiner Meinung wurde auch die RC-135 von einem Energiestoß zerstört, um sie an der Übermittlung der Daten, die sie sammelte, zu hindern.
    Keine zwei Wochen danach meldet die Lawrence, die wir als Spionageschiff dorthin geschickt haben, um festzustellen, was da los ist, ebenfalls einen massiven Energiestoß von der Anlage Kawaschnija aus. Nur ein paar Sekunden später zündet die dritte Stufe unserer Midgetman -Rakete vorzeitig, und wir müssen sie zerstören. Die Informationen von der Lawrence passen aufs Haar auf die Daten von der RC-135, Sekunden, ehe wir den Kontakt zu ihr verloren.«
    Verteidigungsminister Preston unterbrach ihn. »Und wie beweist all dies, daß es einen Spiegel in einer Umlaufbahn im Weltraum gibt?«
    »Vor dem Energiestoß meldete die Lawrence ungewöhnliche Datensignale, die über das Kawaschnija-Radar gesendet wurden«, fuhr Curtis fort. »Die Analyse dieser Informationen ist bis jetzt noch nicht abgeschlossen, aber die Fachleute auf der Lawrence haben Datenaustausch zwischen dem Radar von Kawaschnija und zwei sowjetischen Erdsatelliten ausgemacht. Sie glauben, der erste Satellit hat nach Kawaschnija Daten von der Startphase des Midgetman übermittelt. Das Kawaschnija-Radar wiederum war in Kontakt mit einem zweiten Satelliten, dem es Steuerdaten lieferte. Und komplizierte Steuersignale dieser Art könnten genau dazu benutzt werden - oder worden sein -, um eine Spiegelung auf unsere Rakete zu richten.
    Nachdem die Zerstörung der Javelin gemeldet worden war, habe ich eine einfache Datenrekonstruktion veranlaßt. Unter der Annahme eines etwas geringeren Energieausstoßes aus Kawaschnija - von dem wir zuerst nichts wußten, da uns zu diesem Zeitpunkt der Bericht der Lawrence noch nicht erreicht hatte - und wiederum unter der Annahme eines umlaufenden Spiegelsatelliten haben wir den Computern alle möglichen Punkte eingefüttert, an denen dieser Spiegel plaziert gewesen sein könnte, um die Javelin zu treffen. Wir haben dazu unser Raumsuchteleskop in Pulmosan in Südkorea eingesetzt, das die in Frage kommenden Himmelsabschnitte fotografierte. Das Resultat, Sir, halten Sie in der Hand.« Curtis hatte bereits Mühe, seinen Zorn niederzuhalten. Aber er mußte fair sein, sagte er sich. Schließlich war es nicht eigentlich der Präsident selbst, der ihm nicht glaubte. Es war so, daß dieser ihm einfach nicht glauben wollte. »Der Spiegel ist hundertfünfzig Fuß lang und siebzig breit. Er ist an der Unterseite der Saljut Neunzehn angebracht, die sich bereits seit fast einem Jahr in ihrer Umlaufbahn befindet. Der Satellit hat Andockbuchten, große Treibstofftanks und eine kleine Besatzungskabine, obwohl wir nicht glauben, daß er tatsächlich bemannt ist.«
    Marshall Brent streckte die Hand zum Präsidenten aus, der ihm das Foto reichte. Er betrachtete es sich kurz.
    »Ich nehme an, Ihre eigenen Experten haben Ihnen dieses Foto analysiert, General?« fragte er.
    »Ja, warum?«
    »Weil dies für das ungeübte Auge eines Laien auch ein Foto von schlicht allem sein könnte«, erwiderte Brent. »Irgendein Satellit, ein Flugobjekt.«
    »Es ist aber kein -«
    »Es könnte sogar einfach eine Fälschung sein«, argumentierte Brent weiter, nur des möglichen Einwands wegen, den vorzubringen er für seine Pflicht hielt.
    »Soll ich denn einen Shuttle voller UN-Delegierter mit Pokket-Kameras raufschießen, damit die sich Schnappschüsse davon machen können?«
    Brent setzte zu einer Entgegnung an, aber der Präsident winkte ab.
    »General, ich denke, ich glaube Ihrer Analyse.« Er sagte es, aber es klang nicht glücklich. »Nur, wer wird uns glauben, daß so ein Ding wirklich existiert? Und wenn wir die Sowjetunion des Mordes beschuldigen, riskieren wir eine

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