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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Lächeln. »Etwas mitgenommen, aber wie du siehst, bin ich auf den Beinen.«
    »Wie hast du mich bloß gefunden?«
    »Ich bin Detektiv, erinnerst du dich? Das Notfalllazarett war der erste Ort, wo ich nachgeschaut habe. Ich wusste, dass du in die Fußstapfen von Florence Nightingale treten würdest. Dein Herz ist zu groß, als dass du den Menschen in Not nicht helfen würdest, vor allem den Kindern.« Er drückte sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich bin stolz auf dich, Mrs. Bell.«
    Sie lehnte sich zurück und blickte ihm verwirrt in die Augen. »Mrs. Bell?«
    Bell lächelte noch immer. »Nicht gerade ein romantischer Augenblick für einen Antrag, aber möchtest du mich heiraten?«
    »Isaac Bell!«, rief sie. »Wie kannst du mir das nur antun!« Dann wurde sie sanft, zog seinen Kopf zu sich heran und küsste ihn. Als sie ihn wieder losließ, sagte sie verschmitzt: »Natürlich werde ich dich heiraten. So ein gutes Angebot hatte ich den ganzen Tag noch nicht.«
    Sein Lächeln verschwand, und seine Stimme wurde rau. »Ich kann nicht länger bleiben. Cromwell und Margaret versuchen aus San Francisco zu fliehen. Solange ich atmen kann, werde ich einen niederträchtigen Mörder wie Cromwell nicht entkommen lassen.«
    Seine Inbrunst machte ihr Angst, doch sie umarmte ihn fest. »Jeden Tag ist irgendein Mädchen bereit, den Antrag ihres Liebsten anzunehmen, der dann wieder auf und davon rennt.« Sie küsste ihn erneut. »Aber du kommst zurück, hörst du?«
    »So schnell ich kann.«
    »Ich werde hier auf dich warten. Ich denke, keiner von uns wird die Hüttenstadt in nächster Zeit verlassen.«
    Bell nahm ihre Hände und küsste sie. Dann drehte er sich um und verschwand aus dem Krankenzelt.
    Bell hatte nicht vor, zur Cromwellschen Villa auf dem Nob Hill zurückzukehren, um zu sehen, ob Margaret mit ihrem Bruder geflohen war. Er war davon überzeugt, dass sie es getan hatte.
    Die palastartigen Häuser der Reichen und Mächtigen waren wie riesige helle Lagerfeuer. Aus jedem Stadtteil drang das Prasseln der Flammen, das Donnern einstürzender Mauern und die Explosionen von Dynamit.
    Der Ford Modell K war leicht und schnell. Und er war unverwüstlich. Er rumpelte über den Schutt in den Straßen wie eine Bergziege. Ohne es zu wissen, nahm Bell fast denselben Weg wie Cromwell und Abner und fuhr am nördlichen Hafengebiet entlang, weg vom Feuer. Es war kaum eine halbe Stunde vergangen, seit er Marion verlassen hatte, als er den Wagen an der Rampe von Cromwells Lagerhaus anhielt, um sich selbst davon zu überzeugen, dass der Güterwaggon tatsächlich verschwunden war.
    Triebwagen koppelten Waggons an Personenzüge, um Flüchtlinge in den südlichen Teil des Staates zu evakuieren, wo es noch immer befahrbare Gleise gab. Güterwaggons wurden losgeschickt, um Nahrungsmittel und Medikamente aus Los Angeles herbeizuschaffen.
    Er fuhr mit dem Ford an den Gleisen entlang und hinein in den Rangierbahnhof, bis er ein Holzgebäude mit einem Schild auf dem Dach erreichte, das es als das Zugabfertigungsbüro auswies. Bell brachte den Wagen zum Stehen, sprang hinaus und betrat das Büro.
    Mehrere Bedienstete waren eifrig mit dem Ausfüllen von Papieren beschäftigt, um Züge abzufertigen, und niemand blickte auf, als Bell hereinkam. »Wo finde ich den Leiter der Zugabfertigung?«, fragte er einen gestressten Mitarbeiter.
    Der wies mit dem Kopf auf eine Tür. »Dort drinnen.«
    Bell traf den Fahrdienstleiter dabei an, wie er Nummern auf große Wandtafeln schrieb, die die Schienen, die zum Rangierbahnhof führten, markierten. Ein Schild auf dem Schreibtisch trug die Aufschrift M ORTON G OULD . Er war ein kleiner Mann mit fliehendem Kinn und Habichtnase. Auf der Tafel waren über dreißig Züge auf Gleisen eingetragen, die wie ein Spinnennetz vom Rangierbahnhof wegführten. Bell konnte nicht umhin, sich zu fragen, an welchem wohl Cromwells Güterwaggon hing.
    »Mr. Gould?«
    Gould drehte sich um und erblickte einen Mann, der aussah, als wäre er durch die Hölle gelaufen. »Sehen Sie nicht, dass ich beschäftigt bin? Wenn Sie einen Zug erwischen wollen, der die Stadt verlässt, müssen Sie zum Bahnhof der Southern Pacific - oder zu dem, was davon noch übrig ist.«
    »Mein Name ist Bell. Ich bin von der Detektei Van Dorn. Ich suche einen Güterwaggon mit der Seriennummer 16455.«
    Gould ging zur Tafel. »Die Southern Pacific setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um Tausende von Obdachlosen auf unserer Flotte von Fährschiffen und

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