Hoellennacht
machen?«
» Du könntest über einen Umbau nachdenken«, meinte Hoyle. » Es in mehrere Wohnungen aufteilen. Es gibt einen großen Markt für diese alten Häuser, wenn man es richtig anstellt.«
» Es wäre eine Schande, ein so schönes Haus in Wohnungen zu unterteilen«, sagte Nightingale. » Ich weiß allerdings nicht, wie leicht sich ein Käufer finden lassen wird.«
» Die Reichen sind immer reich«, gab Hoyle zurück. » Rezession oder Boom, sie haben immer Geld. Verkauf es an einen russischen Oligarchen oder einen saudi-arabischen Prinzen, und gönn ihnen das Vergnügen.«
» Vorhin in der Bar habe ich gedacht, dass es vielleicht eine Betrugsmasche ist.«
» Eine Betrugsmasche?«
» Dass jemand versucht, mich reinzulegen. Man sagt mir, das Haus wäre meines, und dann will man irgendwie Geld von mir.«
» Hast du denn Geld?«
Nightingale lachte. » Nein«, antwortete er. » Aber vielleicht wissen sie das nicht. Kannst du mir einen Gefallen tun und diesen Anwalt für mich überprüfen? Er heißt Ernest Turtledove. Wohnt in einem Dorf namens Hamdale.«
Draußen auf den Feldern schrie etwas, und beide Männer blieben unvermittelt stehen. » Ein Fuchs?«, meinte Hoyle hoffnungsvoll.
» Hoffentlich«, antwortete Nightingale. Er leuchtete mit seiner Taschenlampe über den Treppenabsatz. » Da entlang.« Er ging durch den Flur zu Goslings Schlafzimmer.
Hoyle richtete seine Taschenlampe auf die Decke, und der Lichtstrahl ließ die kleinen Kronleuchter auffunkeln. Er blieb stehen, als er die Überwachungskamera sah. » Bitte lächeln«, sagte er. » Versteckte Kamera. Wir werden gefilmt.«
» Die Dinger sind hier überall«, antwortete Nightingale, » aber es gibt keine Alarmanlage, soweit ich sehen kann. Nur die Kameras.«
» Und was bedeutet das deiner Meinung nach?«
Die beiden Männer blieben stehen, die Taschenlampen auf die Kamera gerichtet.
» Das bedeutet, dass er keine Angst vor Einbrechern hatte. Es ging ihm eher darum, das Haus innen und außen zu überwachen.«
» Vielleicht auch nicht«, entgegnete Hoyle. » Wenn man alles mit Kameras bestückt, braucht man keine Alarmanlage. Jeder Einbrecher, der einen Funken Verstand hat, wüsste, dass er gefilmt wird, und würde einen weiten Bogen um das Haus schlagen.«
» Es sei denn, er trüge eine Maske«, widersprach Nightingale. » Du übersiehst das Eigentliche, Robbie. Er hatte vor jemandem Angst, aber nicht vor Einbrechern. Und vor wem auch immer er Angst hatte, derjenige würde sich von einer Alarmanlage nicht abschrecken lassen.«
Hoyle ging den Flur hinunter und sah sich die Kamera genauer an. » Sie läuft nicht«, sagte er.
» Wie denn auch«, entgegnete Nightingale. » Der Strom ist abgestellt.« Er trat neben Hoyle. An der Geräteseite befand sich ein kleines, rotes Lämpchen, aber es leuchtete nicht.
Hoyle leuchtete mit der Taschenlampe zur Decke hinauf und die Wand hinunter. » Ich sehe keine Leitungen«, sagte er. » Vielleicht handelt es sich um ein drahtloses System. Wo wohl die Bildschirme sind?«
» Unten habe ich keine gesehen, und im Schlafzimmer war auch nichts.«
» Irgendwo müssen sie aber sein«, entgegnete Hoyle. » Man würde die doch nicht wegbringen und die Kameras zurücklassen.«
Nightingale ging zu Goslings Schlafzimmer zurück und öffnete die Tür. » Hier hat er sich umgebracht.«
Hoyle leuchtete mit seiner Taschenlampe die Decke ab. Dann ging er ins Schlafzimmer, und der Strahl seiner Taschenlampe wanderte über Wände und Decke. » Hier haben sie wirklich verdammt gut sauber gemacht, was?«
» Es war, wie ich dir schon gesagt habe, ein professionelles Reinigungsteam«, antwortete Nightingale, der hinter ihm in den Raum trat.
» Falls ich jemals jemanden umbringe, fordere ich die hinterher an«, meinte Hoyle. » Keine Blutspritzer an den Wänden. Und kein einziger Fleck auf dem Boden.« Er runzelte die Stirn. » Was ist mit dem Pentagramm?«
» Das war wohl mit Kreide gezeichnet, und die haben sie einfach weggewischt«, antwortete Nightingale. » Ich denke, hier hat er während seiner letzten Tage gelebt. Sonst sind im ganzen Haus keine Möbel mehr. Das hier wird das Nervenzentrum gewesen sein.«
» Und warum sind dann keine Bildschirme da?«, fragte Hoyle. » Falls er sich hier verkrochen hat, brauchte er die Bildschirme in seiner Nähe. Andernfalls wären sie doch nutzlos gewesen.«
» Was denkst du denn, Robbie? Dass er hier belagert wurde und auf jemanden gewartet hat?«
Hoyle grinste. » Auf
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