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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm eine geteilte Persönlichkeit, und er wußte auch, daß er diesem Wesen unterlegen war.
    Es gab eine Waffe gegen sie.
    Aber die Goldene Pistole mit dem tödlichen Schleim lag bei ihm zu Hause. Diese ultimative Waffe trug er so gut wie nie bei sich.
    Auch John hätte diese Kreatur durch die mächtige Kraft und die Aktivierung seines Kreuzes vernichten können, aber er war ebenfalls weit entfernt oder nicht in der Lage einzugreifen.
    Kuszew ließ sich Zeit. Er stand auf wie jemand, der wirklich schwer mit sich zu kämpfen hatte, denn er benutzte den Schreibtisch noch als Stütze. Schließlich stand er und richtete den Blick auf Bill Conolly. Die wie eingezeichnet wirkende oder aus Glas bestehende Fratze war wieder hinter seinem normalen Gesicht verschwunden. Hätte Bill es nicht besser gewußt, in Kuszew hätte er nie eine Kreatur der Finsternis gesehen.
    Der Mann sagte nichts. Er bewegte nur seinen linken Arm und führte ihn dicht an seiner Brust entlang zur rechten Schulter hin, wo ihn die Kugel getroffen hatte und auch das Loch zu sehen war. Er steckte sogar einen Finger hinein. Bill wäre nicht überrascht gewesen, hätte der andere die Kugel wieder hervorgeholt, aber er ließ sie darin stecken und zupfte nur an der Wunde herum, als wollte er sie schließen.
    »Überrascht?« fragte er schließlich und lächelte Bill an. Das zweite Gesicht war jetzt völlig verschwunden. Es gab die Bestie nicht mehr. Nur noch der Mensch stand vor ihm.
    »Du bist es, nicht?« preßte Bill flüsternd hervor.
    »Wer oder was bin ich?«
    »Eine Kreatur der Finsternis!«
    »Ja, in der Tat. Ich bin eine Kreatur der Finsternis. Kompliment an dich.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    »Das meine ich auch nicht so. Ich wundere mich, daß du mich kennst. Aber ich denke falsch. Du hast schließlich auch den Namen Myxin gekannt. Da ist mir ja ein ganz besonderer Vogel ins Netz geflogen, muß ich ehrlich sagen.«
    »Dann wußtest du nichts über mich?«
    »Doch, Conolly, das schon. Ich konnte ja nicht jeden gebrauchen. Mir war schon bekannt, daß du dir in der Branche einen Namen gemacht hast, aber dein Wissen hat mich trotzdem überrascht. Da schicke ich dir sogar ein Kompliment.«
    »Auf das ich gern verzichte.«
    »Kann ich mir denken. Du bist enttäuscht, klar. Ich habe dich gelassen. Ich wußte, daß du es versuchen würdest.« Er schüttelte den Kopf. »Mir das Glas ins Gesicht pressen, mir gegen den Hals schlagen, das ist einfach lächerlich gewesen, aber für einen Unwissenden, wie du es bist, durchaus verständlich.« Er nickte gelassen. »Nun ja, jetzt ist einiges geklärt, und wir werden weitermachen können.«
    Bill war überrascht. »Ich soll mich wieder hinsetzen und schreiben?«
    »Klar. Was dachtest du denn?«
    »Nun ja, ich…« Verdammt, er hat mich in der Hand! Bill fiel keine Ausrede ein.
    Er wurde wütend, als er das amüsierte Gesicht des anderen sah.
    »Zuvor aber wirst du die Blätter aufheben, die zu Boden gefallen sind. Danach sehen wir weiter.« Bill schwieg.
    Er wußte, daß er hier zum Lakaien gemacht und auch gedemütigt wurde, und die Hand mit seiner Waffe zuckte plötzlich hoch. Er dachte daran, die Kugeln in das Gesicht des anderen zu schießen, aber er spürte plötzlich den Strom, der von dieser Gestalt ausging, der ihn packte und von seinem Plan abhielt. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne hatte sie sich verwandelt und ihr wahres Gesicht gezeigt.
    Die Bestie starrte und fauchte ihn jetzt an.
    Der Reporter spürte etwas von dieser gewaltigen und uralten Kraft, die sich in diesem anderen Körper verborgen gehalten hatte wie in einem Reservoir. Er fing an zu zittern – sein eigener Wille war ausgeschaltet –, er drehte sich um und legte wie freiwillig die Beretta auf den Schreibtisch, obwohl er dies wahrlich nicht vorgehabt hatte. Aber die Macht der Kreatur war zu stark.
    Bill fiel auf die Knie, als hätte man ihn angestoßen. Auf Händen und Füßen bewegte er sich über den Boden und kroch gedemütigt um den Schreibtisch herum, bis er die herabgefallenen Blätter erreichte, die sich in einer gewissen Umgebung verteilt hatten und auseinandergefächert waren.
    »Heb jedes auf!«
    Bill gehorchte. Der andere blieb immer in seiner Nähe. Er sah dessen Füße und auch einen Teil der Beine. Bill kroch neben ihm her und sammelte die Blätter auf. Er rechnete mit einem Tritt, gewissermaßen als Rache, aber da hatte er Glück, denn Kuszew schien nicht nachtragend zu sein.
    Bill klemmte sich den Stapel Blätter unter

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