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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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sie endlich bei der heruntergekommenen Hütte ankamen, die Timothy sein Heim nannte, war sie leer. Nachdem sie ein wenig an den Schlössern herumgespielt hatten, gelangten sie hinein, doch fanden sie drinnen nichts Auffälliges. Dass Tim nicht zu Hause war, wollte nichts heißen, denn Jäger hatten einen sehr unregelmäßigen Tagesablauf.
    Sara beobachtete, wie Deacon etwas aus seiner Tasche holte und es an die Sohlen aller vorhandenen Schuhe heftete. »Sender«, erklärte er ihr. »Die Batterien reichen ungefähr zwei Tage. Wenn es also in den nächsten achtundvierzig Stunden zu einem Mord kommt und er ein Paar der präparierten Schuhe trägt, können wir alle seine Bewegungen nachvollziehen.«
    »Wer steht als Nächstes auf der Liste?«
    Er antwortete erst, als sie wieder über den Zaun waren. Natürlich hatte er es sich nicht nehmen lassen, Luzy noch einmal zu streicheln. »Der nächste ist Shah Mayur. Einzelgänger, erledigt seinen Job, scheint aber überhaupt keinen Kontakt zu seinen Kollegen zu haben.«
    »Etwa so wie eine gewisse andere Person, die wir beide kennen?«
    Deacon ignorierte ihre Bemerkung. Sie schwangen sich aufs Motorrad und brausten los.
    Mit einem Grinsen auf den Lippen schmiegte sie sich an seinen warmen Rücken. »Wie sind Sie auf Shah gekommen?«
    »Die Vampirschutzbehörde hat fünf Beschwerden gegen ihn eingereicht.«
    Die VSB war ins Leben gerufen worden, um den Vorurteilen und Grausamkeiten gegenüber Vampiren Einhalt zu gebieten. Vor Gericht gewannen sie ihre Fälle eigentlich nie, denn wer glaubte schon an die Unschuld eines Vampirs, wenn Fotos der Opfer seine blutigen Taten dokumentierten. Aber die Behörde konnte schon ordentlich Stunk machen. »Weshalb?«
    »Extreme Gewaltanwendung während einer Rückholung.«
    »Hmm.« Sie dachte kurz darüber nach. »Warum klingen Sie so wenig überzeugt?«
    »Weil alle fünf Beschwerden von ein und demselben Vampir kamen.«
    Im Nu legte sich auch Saras Interesse. »Da hat wohl jemand ein persönliches Problem.«
    »Ja, aber wir müssen ihn trotzdem überprüfen.«
    Was die Attraktivität des Wohnorts anging, entsprach Shah Mayurs Bleibe deutlich mehr dem Standard eines Jägers. Die Wohnung nahm das gesamte dritte Geschoss eines großzügigen Wohnhauses ein.
    Sara runzelte die Stirn. »Es wird nicht leicht sein, da hineinzukommen.« Deacon hatte ihr schon gesagt, dass es vom Inneren des Hauses keinen Zugang zu Shahs Wohnung gab. Ins Erdgeschoss einzubrechen wäre also zwecklos und die Leiter, mit der Shah ein- und ausging war hochgezogen. Das bedeutete aber nicht, dass er zu Hause war. Laut Deacons Informationen konnte die Leiter mit einer Fernbedienung aus- und eingefahren werden. Shah war ein misstrauischer Bursche. Doch eigentlich sollte er jetzt schon seit einer Stunde in einem Flugzeug nach Washington sitzen. »Haben Sie einen Vorschlag?«
    Sie gingen um das Haus herum und Deacon nahm die rückwärtige Wand unter die Lupe. »Kommen Sie hier hoch?«
    Mit den Augen folgte sie seinem Blick, der auf ein relativ stabil aussehendes Fallrohr geheftet war. »Ja.« Seine Frage überraschte sie. »Ich dachte, Sie sind mein Babysitter.«
    »Man beobachtet uns höchstwahrscheinlich«, sagte er nüchtern. »Da kann ich Sie ja nicht völlig hilflos aussehen lassen.«
    »Als wenn Sie das könnten«, sagte sie und zeigte ihm in einem zuckersüßen Lächeln die Zähne. »Wir dürfen aber noch einen weiteren Punkt nicht außer Acht lassen: Sollte man uns tatsächlich beobachten, werden die Engel und ihre obersten Vampire in null Komma nichts herausgefunden haben, was wir vorhaben. Ich liefere denen keinen unserer Jäger aus.« Die Engel konnten erbarmungslos in ihrer Rache sein.
    Deacon sah sie ungerührt an. »Deshalb müssen wir ihnen zuvorkommen. Aus unserer Hand ist der Tod eine Gnade.«
    Mit einem Nicken akzeptierte sie den Sender, den er ihr hinhielt, und lief zum Fallrohr. Sara war leicht und gut trainiert und kletterte mühelos hinauf. Das Fensterbrett im dritten Stock war so breit, dass sie sich bequem darauf niederlassen konnte. So nah war sie ihrem Ziel, dass es verlockend war, einfach einzusteigen, doch sie nahm sich die Zeit, alles genau zu inspizieren.
    Wie sich herausstellte, war das auch gut.
    Shah hatte das Fenster mit einem Metalldraht gesichert, in genau der Höhe, in der sich jeder Eindringling schneiden würde. Vom Glitzern zu urteilen war der Draht noch mit Glassplittern gespickt. Grausam, aber sein eigenes Heim zu schützen war

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