Höllische Versuchung
Lachen auf die Lippen, als der hartgesottene Henker versuchte, hinter ihr in Deckung zu gehen.
Alle Gespräche verstummten, als sie eintraten, bevor ein deutliches Raunen durch die Menge ging. Sara blickten lächelnde Gesichter entgegen – sie war nicht die einzige Frau hier – , doch die Hauptaufmerksamkeit galt Deacon. Als er seine Hand auf ihre Hüfte legte und sie näher zu sich heranzog, sträubte sie sich nicht. »Oh, Sie Armer«, murmelte sie. »Die stehen hier echt auf Sie.«
»Sehr witzig.«
Ein wunderschöner Mann mit dem geschmeidigen Körper eines Models kam direkt auf sie zu. »Wie schade«, murmelte er mit Blick auf ihre Körpersprache. »Ich hoffe, Sie behandeln ihn gut.«
Sara tätschelte Deacons Hand. »Mehr als das.«
»Darf er mit uns tanzen?«
Sara spürte Deacons Entsetzen. Eigentlich machte es ihr ja großen Spaß, ihn aufzuziehen, andererseits … »Er tanzt nicht gern.«
Mit einem tiefen Seufzer zog der blonde Jüngling ab. Nun war Sara nicht mehr zu halten, sie verbarg ihr Gesicht an Deacons Brust und schüttete sich aus vor Lachen. Er legte die Arme um sie und flüsterte ihr ins Ohr: »Beim nächsten Mal gehen wir in eine Mädchenbar.«
Daraufhin musste sie nur noch mehr lachen. Als sie sich endlich wieder beruhigt hatte, hatte sein Geruch sich tief in ihren Lungen festgesetzt. Dieser Mann roch einfach wundervoll. Eine Prise Leidenschaft, eine Prise Schweiß, beides gepaart mit einem ordentlichen Schuss Gefahr. Die perfekte Mischung.
Sie legte ihre Hände auf seine Brust und sah zu ihm auf. »Ich denke, die Jungs erkennen einen echten Mann, wenn sie ihn sehen.«
»Und wie steht es mit Ihnen?« Seine Augen waren unter langen, seidigen Wimpern verborgen, doch sie sah sie glitzern.
Ihre Antwort wurde von einem dezenten Räuspern unterbrochen. Als Sara sich umdrehte, stand ein Mann vor ihr, der nur ein Jäger sein konnte. An seiner Haltung konnte man deutlich erkennen, dass er sich in einem Kampf zu bewegen wusste. Sein Blick war wachsam … und leicht amüsiert. »Herzlich willkommen. Ich glaube, wir sind uns noch nie begegnet.«
»Ich bin Sara.« Sie streckte ihm die Hand entgegen. »Das ist Deacon.«
»Sara Haziz?« Der Jäger strahlte übers ganze Gesicht. »Ich freue mich so, Sie endlich einmal kennenzulernen. Natürlich habe ich schon von Ihnen gehört.« Er warf einen Blick über seine Schulter. »Pierre, mach doch bitte einen Tisch fertig.« Er wandte sich wieder zu ihnen zurück und nickte ihnen leicht zu. »Ich bin Marco. Noch bei der Gilde, aber nicht mehr lange.«
»Ach, tatsächlich?«
Wieder lächelte er und entblößte dabei eine ganze Reihe strahlend weißer Zähne. »Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass mein Herz der Bar gehört.«
Es kam selten vor, dass ein Jäger vorzeitig ausschied. Aber natürlich gab es diese Fälle. »Werden Sie den Nervenkitzel nicht vermissen?«
»Die Jagd ist etwas für junge Menschen. Ich bin schon Ende dreißig, aber behalten Sie das für sich.«
Endlich beteiligte sich auch Deacon am Gespräch. »Die Bar scheint gut zu laufen. Uns haben Kollegen davon erzählt.«
»Einige meiner besten Gäste sind Jäger«, sagte Marco mit echter Zufriedenheit in der Stimme. »Sie kommen mit ihren Freundinnen oder Partnern und keiner findet etwas dabei. Ich bin wirklich froh, dass ich dieser Bruderschaft angehören durfte. Bitte, kommen Sie. Die Getränke gehen aufs Haus.« Er führte sie zu einem Tisch am Rande der Tanzfläche.
Gemeinsam setzten sie sich und bestellten. Sara fiel auf, dass sowohl Deacon, der sich einen Whiskey bestellt hatte, als auch Marco ihre Drinks kaum anrührten. Sie nahm einen Schluck von ihrem Cocktail und stöhnte genüsslich auf. »Göttlich.«
»Ja, die Bar macht sich langsam einen Namen für ihre Cocktails.«
Sara lächelte und eine Weile plauderten sie über belanglose Dinge. »Gibt es auch eine Damentoilette?«
Marco grinste. »Natürlich. Soll ich sie Ihnen zeigen?«
»Nicht nötig, sagen Sie mir einfach, wo lang.« Sie beugte sich zu ihm und flüsterte: »Sie müssen hierbleiben, um Deacon zu beschützen.«
Marco zwinkerte ihr zu. »Die großen Jungs wollen sich mit ihm messen und die hübschen wollen ihn mit nach Hause nehmen und ihn auspeitschen.«
Deacons Gesicht blieb ausdruckslos, doch seine grünen Augen funkelten sie warnend an. Lachend spielte sie das Theater weiter und streichelte ihm beim Gehen über die Wange. Das Gefühl seiner Bartstoppeln weckte die deutliche Lust, ihre Finger weiter auf
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