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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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unter dem Beifahrersitz nach. In einem schwarzen Plastikkasten sollte ein Buch sein.«
    Raphael sprang aus dem Wagen und kramte unter dem Sitz ein zerlesenes Exemplar des Almanachs Magischer Wesen hervor.
    »Ich hab’s«, sagte ich in den Hörer.
    »Seite 76.«
    Raphael schlug die Seite auf und hielt sie mir hin. Auf der linken Seite war ein dreiköpfiger Hund mit einem Schlangenschwanz abgebildet. Die Bildunterschrift lautete: Cerberus .
    »Ist das dein Hund?«, fragte Kate.
    »Könnte sein. Woher zum Teufel hast du die Seitenzahl gewusst?«
    »Ich habe eben ein unfehlbares Gedächtnis.«
    Ich schnaubte.
    Seufzend sagte sie: »Also gut, ich habe Kaffee auf die Seite verschüttet und das Buch zum Trocknen aufgelassen. Nun öffnete sich das Buch immer automatisch an dieser Stelle.«
    Ich sah mir die Abbildung noch einmal genauer an. »Das sieht dem Vieh ähnlich, nur dass unseres größer war.«
    »Unseres? Wer ist denn bei dir?«
    »Raphael.«
    »Ich kann in drei Stunden in Atlanta sein. Wo genau bist du?«, blaffte Kate.
    »Ich hab doch gesagt, es ist keine große Sache.«
    »Blödsinn. Du würdest nie mit Raphael zusammenarbeiten, es sei denn, das Ende der Welt stünde kurz bevor und du könntest es nur mit seiner Hilfe abwenden.«
    Raphael vergrub das Gesicht in den Händen und schüttelte sich. Die erstickten Geräusche, die er von sich gab, klangen verdächtig nach Gelächter.
    »Ha, ha, sehr witzig«, knurrte ich. »Herzlichen Dank auch, aber wir kommen wunderbar allein klar. Wenn du helfen willst, erzähl mir lieber mehr über diesen Cerberus.«
    »Er gehört Hades, dem griechischen Gott der Unterwelt, wo die Seelen nach dem Tod weilen. Eigentlich bewacht Cerberus das Tor zur Unterwelt, doch der Legende zufolge schickt Hades ihn hin und wieder los, um Aufträge zu erfüllen. Angeblich hasst er das Sonnenlicht.«
    »Unser Hund hatte kein Problem mit der Sonne. Kannst du dir vorstellen, warum er hier so plötzlich aufgetaucht ist?«
    »Vielleicht hat jemand die Schreine des Hades geschändet. Aber soviel ich weiß, hatte er gar keine Schreine. Die alten Griechen lebten in solcher Furcht vor ihm, dass sie immer das Gesicht abwandten, wenn sie ihm Opfer darbrachten. Nicht einmal seinen Namen haben sie sich auszusprechen getraut. Also, ich weiß es nicht.«
    »Danke.«
    »Bist du sicher, dass du mich nicht brauchst?«
    »Absolut.«
    »Ruf mich an, wenn irgendwas ist.«
    Ich legte auf und sah Raphael an. »Der Gefährte deiner Mutter, wie hieß er?«
    »Alex Doulos.«
    »War er Grieche und glaubte an Götter?«
    Raphael legte die Stirn in Falten. »Ich weiß es nicht. Wir haben nie darüber gesprochen. Wir sind sehr vorsichtig miteinander umgegangen. Er hat nicht versucht, den Vater zu spielen, und ich nicht den Sohn. An Feiertagen haben wir uns beim Essen gesehen und uns meistens über Sport unterhalten. Das war ein unverfängliches Thema. Worauf willst du hinaus?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Im Moment will ich noch auf gar nichts hinaus. Ich versuche erst einmal, die Fakten zusammenzutragen. Hast du gesehen, wie Fiffi gestürzt ist?«
    »Ja, als wäre er angeleint und die Leine wäre zu Ende.« Raphael trommelte einen schnellen Rhythmus auf das Armaturenbrett.
    »Das bedeutet wohl, dass er an ein bestimmtes Gebiet gebunden ist. Ich finde, wir sollten uns das mal ansehen.«
    »Gerne.« Raphael zitterte. »Du hast nicht zufällig noch irgendwelche Extraklamotten dabei?«
    »Daran hättest du denken sollen, bevor du dich in einen Menschen verwandelt hast.«
    Sofort kehrte das sündige Lächeln zurück. »Ich habe immer davon geträumt, mal nackt zu sein, wenn du dabei bist. Die Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.«
    Ich warf den Motor an. »Du bist wirklich gar nicht eingenommen von dir, was?«
    »Vor allem bin ich daran interessiert, dich einzunehmen.«
    Die Vorstellung, von Raphael eingenommen zu werden, schwirrte durch mein Hirn und drohte, alle Leitungen lahmzulegen. »Ach übrigens, du hast da was am Mund. Warum schaust du nicht mal in den Spiegel.«
    Als er in den Seitenspiegel sah, fiel ihm die Kinnlade runter. Seine Lippen waren sattschwarz. Die tiefliegenden Augen wurden von einem dicken Lidstrich umrahmt und eine kleine schwarze Träne rann ihm die Wange hinab. Er berührte sie, zog die Haut auseinander, um die Träne besser sehen zu können. Dann blickte er mich todernst an und lachte schließlich laut los.

Ich stand auf der Kühlerhaube des Jeeps und ließ meinen Blick durch das

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