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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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»Komm schon, spuck’s aus.«
    »Ich meine, einen Vampir gewittert zu haben.«
    Ein riesiger dreiköpfiger Hund war schon schlimm genug, aber ein Vampir war noch tausendmal schlimmer. Der Vampirus immortuus , der Erreger, der für den Vampirismus verantwortlich war, tötete seine Opfer. Vampire waren hirnlose Wesen, hatten weder ein Ich noch ein Bewusstsein. Ihre Intelligenz glich der einer Kakerlake. Von einer unstillbaren Blutgier getrieben, töteten Vampire alles, was Blut in sich hatte. Auf sich allein gestellt würden sie alles Leben auf diesem Planeten auslöschen und sich am Ende gegenseitig zerfleischen. Doch ihr leerer Geist machte sie zu einem idealen Vehikel für einen Navigator, einen Nekromanten, der einen Vampir wie eine Marionette zu lenken vermochte und durch dessen Augen sah und Ohren hörte. Es gab die unterschiedlichsten Spielarten von Nekromanten, die fähigsten unter ihnen waren die Herren der Toten. Ein Vampir, der von einem Herrn der Toten gelenkt wurde, war in der Lage, binnen Sekunden eine gesamte militärische Einheit auszuschalten.
    99 Prozent der Herren der Toten gehörten zum Volk. Aufgebaut wie ein Unternehmen verfügte das Volk über unerschöpfliche finanzielle Ressourcen und Expertenwissen in allen Aspekten der Nekromantie. Und es war äußerst mächtig.
    »Glaubst du, das Volk hat seinen Leichnam geraubt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Raphael achselzuckend. »Ich wollte nur, dass du das weißt, bevor du dich Hals über Kopf da hineinstürzt.«
    »Kümmert mich nicht. Und dich?«
    »Ist mir scheißegal.« In Raphaels Augen lag ein seltsames Leuchten, was ihm einen leicht wahnsinnigen Ausdruck verlieh.
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    Einvernehmlich nickten wir uns zu.
    »Du hast also den Schwefelgeruch bis hierher verfolgt. Was ist dann passiert?«
    »Ich bin ganz zufällig auf Fiffi gestoßen. Er hat mich gejagt, bis ich mich in einer Felsspalte versteckt habe. Ich habe etwa eine Stunde gewartet, dann ist er abgezogen und ich habe mich in die andere Richtung davongemacht. Offenbar war er nicht weit genug weg. Aber mal so nebenbei, was ist denn das eigentlich für ein Vieh?«
    »Frag mich nicht.«
    Meine Ausbildung hatte sich auf den aktuellen Einsatz von Magie beschränkt. Ich konnte den Lebenszyklus eines Vampirs auswendig hersagen, das Lyc-V in seinem Frühstadion diagnostizieren, anhand von Brandspuren die Art der Feuermagie bestimmen, aber bei seltsamen Wesen verließen sie mich.
    »Wer könnte das wissen?«, fragte Raphael.
    Wir sahen uns an und sagten gleichzeitig: »Kate.«
    Kate hatte einen messerscharfen Verstand und schüttelte abseitiges mythisches Wissen nur so aus dem Ärmel. Wenn sie uns nicht weiterhelfen konnte, dann kannte sie zumindest jemanden, der es könnte.
    Aus dem Handschuhfach holte ich das Handy hervor. Das einzige funktionierende Netz gehörte dem Militär und als Ritterin des Ordens und Gesetzeshüterin durfte ich es benutzen.
    Ich starrte aufs Telefon.
    »Hast du die Nummer vergessen?«, fragte Raphael.
    »Nein. Ich überlege nur, wie ich es formulieren soll. Wenn ich das Falsche sage, kommt sie hier gleich angestürzt.« Kate war vermutlich noch nie jemandem begegnet, den sie nicht hatte beschützen wollen – vorzugsweise, indem sie mit ihrem Schwert auf Feinde eindrosch. Aber Kate war nur ein Mensch und brauchte jetzt eine Erholungspause.
    Raphael schenkte mir ein umwerfendes Lächeln und mein Herz machte einen Hüpfer. »Könnte es sein, dass du lieber mit mir alleine bist?«
    Ich entsicherte mein Gewehr.
    Er hob die Hände, griente aber immer noch wie ein Irrer.
    Nachdem ich das Gewehr wieder gesichert hatte, wählte ich Kates Nummer.
    »Kate Daniels.« Die Stimme meiner besten Freundin klang mir im Ohr.
    »Hi, ich bin’s. Was macht dein Bauch?«
    »Tut nicht mehr weh. Was gibt’s?«
    »Ich muss einen sechs Meter großen, dreiköpfigen Hund mit blutrotem Fell und brennendem Speichel identifizieren.« Genau, reine Routine, nichts Besonderes, einem dreiköpfigen Hund begegnet man ja alle Tage …
    In der Leitung wurde es still.
    »Alles okay?«, fragte sie.
    »Ja, ja, alles bestens«, beteuerte ich und strahlte sie durch den Hörer an, als könnte sie mich sehen. »Muss das Objekt bloß identifizieren.«
    »Sieht der Schwanz aus wie eine Schlange?«
    Ich rief mir den peitschenartigen Schwanz mit seiner stacheligen Spitze noch einmal ins Gedächtnis. »Irgendwie schon.«
    »Bist du im Büro?«
    »Nein, ich bin mit dem Jeep unterwegs.«
    »Sieh mal

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