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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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vor dir.«
    Lächelnd bleckte er die Zähne. Mit diesen Hauern konnte er einer Kuh locker den Unterschenkelknochen durchbeißen. »Ich verspreche dir, dass ich meine Hände, Zunge und andere Körperteile bei mir behalte. Du riskierst dein Leben, wenn du zu Hause bleibst. Es ist schon spät und wir sind beide zu erledigt, um dem Volk heute noch einen Besuch abzustatten. Was riskierst du schon, wenn du mit mir kommst?«
    »Schreckliche Migräne durch deine Gegenwart.« Obwohl ich mir große Mühe gab, musste ich doch einräumen, dass seine Argumentationskette richtig war. Wasserdicht. Außerdem wollte ich wirklich gerne einmal seine Wohnung sehen. Ich brannte geradezu darauf.
    »Ich teile auch mein Aspirin mit dir«, versprach er.
    »Und damit hört das Teilen auch schon auf. Das ist mein Ernst, Raphael. Wenn irgendein Teil von dir ungefragt einen Teil von mir berührt, dann puste ich dir ein Loch in den Bauch.«
    »Kapiert.«
    Ich musste ungefähr zehn Minuten lang chanten, bevor der Jeep endlich ansprang. Mit seinem magiebetriebenen Wassermotor brachte es der Wagen während einer Magiewelle immerhin auf vierzig Meilen pro Stunde. Das war an sich zwar eine große magische Errungenschaft, nur leider war die nicht ohne Begleiterscheinungen zu haben. Wie alle magiebetriebenen Fahrzeuge machte der Jeep Geräusche, allerdings keine, die man von einem Motor erwarten würde. Stattdessen fauchte, hustete und brüllte er, gab ohrenbetäubende Donnergeräusche von sich, sodass man sich schon anschreien musste, wenn man sich unterhalten wollte. Also schwieg ich und Raphael nutzte die Fahrt für ein Nickerchen. Wenn ein müder Gestaltwandler sich ausruhen musste, dann konnte man neben ihm Kanonen abfeuern, ohne dass er das überhaupt zur Kenntnis nahm.
    Ein paar Minuten später fuhren wir bei mir zu Hause vor. Raphael folgte mir die Treppe hinauf, die vom fahlen blauen Licht der Feenlampen erhellt war, und schlenderte in mein Wohnzimmer. Während ich die Tür zu dem Zimmer öffnete, das ich als Kleiderkammer nutzte, hörte ich, wie Raphael laut die Luft durch die Nase sog.
    Als ich aufschaute, hatte ich das Dingsda im Blick. Er hatte es mir im Wohnzimmer hinterlassen, doch da ich ständig dagegengelaufen war, hatte ich es schließlich hier in die Kammer vor das vergitterte Fenster gehängt. Mit einer Höhe von eins achtzig reichte das Dingsda von der Decke bis fast auf den Boden. Es war eine kronleuchterähnliche Drahtkonstruktion, die sich sacht um die eigene Achse drehte. Von dünnen Messingdrähten, die wie Äste geformt waren, hingen glänzende Glasornamente an Goldkettchen. Die Ornamente enthielten Tangas.
    »Du hast es behalten«, sagte er leise.
    Ich zuckte die Achseln. Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, welche Wirkung es auf ihn haben würde. Eine grobe Fehleinschätzung meinerseits. »Muss ich wenigstens nicht immer in meiner Schublade nach Unterwäsche wühlen.«
    Er riss die Augen auf. »Trägst du gerade einen?«
    »Hey, lass deine Gedanken gefälligst aus meiner Hose!«, befahl ich ihm. »Noch so eine Übertretung und ich bleibe zu Hause.«
    Daraufhin hielt er den Mund. Ich schnappte mir einen blauen Matchbeutel und suchte meine Sachen zusammen. Mein Kulturbeutel: Zahnbürste, Zahnpasta, Bürste, Deo. Armbrustbolzen, sorgfältig gebündelt, die Jagdspitzen in weicher Wolle sicher in einem Kistchen verpackt. Sharpshooter IV , eine schöne leichte Armbrust. Ich zog die Schublade der Frisierkommode auf und nahm mir ein paar Magazine Silver Point mit.
    »Du bist die einzige Frau, die ich kenne, die ihre Munition in einer Frisierkommode aufbewahrt«, sagte er.
    »Ich nutze den Raum halt als Depot.«
    »In der anderen Frisierkommode sind auch Kugeln«, sagte er.
    Das war wohl unvermeidlich. Schließlich war er ein Mann, ein Bouda und hatte sich Zugang zu meiner Wohnung verschafft. Wie hätte er da nicht in die Schubladen meiner Frisierkommoden gucken können? Wenigstens hatte er nicht mit dickem rotem Edding RAPHAEL WAR HIER darauf geschrieben.
    »Ich bin eben gerne vorbereitet. Ich möchte ungern nachts aufwachen, mein Magazin in einen verrückten Gestaltwandler leeren, der in meiner Wohnung sein Unwesen treibt, und dann nach Patronen suchen müssen.«
    Raphael verzog das Gesicht.
    Wenn er wüsste, dass ich ihm über das Dingsda nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte, würde er jetzt nicht so säuerlich gucken. Dann würde er wie ein Honigkuchenpferd von einem Ohr zum anderen grinsen. So ganz genau wusste ich

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