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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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unten beugte, um sein rechtes Bein zu reiben.
    Annabelle war aufgefallen, dass er dieses Bein stärker entlastete, als sie ihn über die Straße hatte gehen sehen. „Das sehe ich ganz genauso wie Sie, Mr Roberts.“ Schließlich entschied sie sich für ein abgegriffenes dünnes Buch, das nicht größer war als ihre Handfläche. Das winzige Buch schien immer noch alle Seiten zu enthalten, war aber von Flecken übersät, sodass sie nicht wusste, ob der Text darin überhaupt noch lesbar war. Der Name des Autors vorne auf dem Buch war ihr nicht bekannt, aber der Titel gefiel ihr. Das verräterische Herz.
    Außerdem nahm sie einen Handspiegel, der vor einer Ewigkeit golden bemalt gewesen sein musste. Der Spiegel hatte an zwei Stellen einen Sprung, und der kunstvolle Griff war von drei Vertiefungen durchzogen, in denen früher wahrscheinlich bunte Glassteine geklebt waren. Annabelle hielt ihn hoch, um sich anzuschauen, und erkannte sofort die offensichtlichen Makel.
    Ihre eigenen, nicht die des Spiegels.
    Einer der Sprünge im Spiegel verlief fast genau an der Narbe entlang, die sich über ihre rechte Schläfe zog. Annabelle ließ den Spiegel langsam sinken und schaffte es, wieder ein Lächeln aufzusetzen.
    „Ich kann Ihnen für diese Sachen gar nicht genug danken, Mr Roberts. Ich habe schon die ganze Zeit ein Buch zum Lesen gesucht und kann diesen Spiegel gut brauchen. Das ist genau das Richtige. Danke.“ Sie drückte ihm einige Scheine in die Hand.
    „Ich hoffe, Sie haben viel Freude damit. Ich habe den Spiegel erst gestern selbst poliert. Aber ich kann nicht lesen und weiß also nicht, ob dieses Buch etwas wert ist oder nicht. Es ist eines dieser sogenannten Postkutschenbücher, hat man mir gesagt. Es passt in jede Tasche, wenn Sie verreisen.“ Callum Roberts warf einen Blick auf das Geld in seiner Hand und sah dann Annabelle nach, die schon einige schnelle Schritte zurück zu Patricks Wagen gegangen war. „Oh nein, Madam. Das ist zu viel. Viel zu viel!“
    Sie stieg wieder auf den Kutschbock und wurde von einem seltsamen Gefühl erfüllt. Als würde die Sonne an diesem Morgen zum zweiten Mal aufgehen, aber dieses Mal in ihr. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Unsinn, Mr Roberts. Diese Sachen sind mir das Geld wert. Nehmen Sie jetzt etwas von diesem Geld und gehen Sie zu Dr. Hadley, damit er Ihr Bein untersuchen kann. Kaufen Sie sich einen neuen Mantel für den Winter und auch ein paar Handschuhe. Und dann gehen Sie in Myrtles Restaurant und probieren ihr gebratenes Hähnchen und ihren Brotpudding.“
    Unter seinem dicken, ungekämmten Bart zitterten seine Lippen. „Danke, Madam. Sie sind wirklich eine gute Frau!“
    Bevor ihre Gefühle sich Bahn brechen konnten, gab Annabelle Patrick mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie weiterfahren konnten. Als sie ein Stück weit gefahren waren, wagte sie einen Blick zurück.
    Callum Roberts stand noch an derselben Stelle, an der sie ihn verlassen hatte, eine Hand lag auf seinem Wagen und die andere war zu einem halben Winken erhoben. Sie winkte ihm ebenfalls.
    Als sie um die Ecke bogen, warf Patrick einen Blick auf die Sachen auf Ihrem Schoß. „Man weiß oft nicht, wie wertvoll manche Sachen sind, nicht wahr?“
    Annabelle antwortete ihm nicht. Das war nicht nötig. Während Patrick den Wagen um einen Einspänner auf der Straße herumlenkte, dankte sie Gott einfach für diese erstaunliche, unverdiente Gnade, in die sie irgendwie hineingestolpert war.
    Als sie am Haus ankamen, sprang Patrick von der Kutsche und kam auf ihre Seite herum. Annabelle nahm seine Hilfe beim Aussteigen an. Dabei begegneten sich ihre Blicke. Etwas beschäftigte ihn. Es war dasselbe Etwas , das ihr schon in der Stadt aufgefallen war.
    Sie lächelte. „Okay, was es auch ist … sag es einfach.“
    „Was soll ich sagen?“ Er wandte sich ab, aber sie hatte sein Grinsen noch gesehen.
    „Du bist kein guter Lügner, Patrick. Aber diese Schwäche steht dir gut.“
    Er drehte sich wieder um. „Ich habe nur überlegt, ob ich Matthew Taylor irgendwie erreichen kann, falls er noch in der Stadt ist, und noch einmal mit ihm sprechen. Du musst Willow Springs verlassen, Annabelle. Du brauchst die Chance, ein neues Leben anzufangen.“ Als spüre er ihre Missbilligung, sprach er schnell weiter, ohne Luft zu holen. „Als Larson und ich uns gestern unterhalten haben, sagte er, dass Matthew ein ausgezeichneter Scout sei. Ich bin ziemlich gut darin, Leute zu etwas zu überreden, und ich

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