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Hoffnung am Horizont

Hoffnung am Horizont

Titel: Hoffnung am Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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vergleichen. Ich glaube es nicht, und das macht mich
traurig. Aber es gibt Hoffnung am Horizont. Mein Baby!
     
    Als ich Silvester zu Annie
und Colin komme, ist Gabe schon da. Zusammen mit Chris sitzt er auf der Couch
und die Beiden sind völlig vertieft in ein Gespräch über Football. Anscheinend
hat Chris´ kleine Ansprache in meiner Wohnung damals etwas gebracht, die beiden
verstehen sich auf einmal ganz wunderbar. Ich begrüße Annie und Colin herzlich
und gebe mir Mühe, mein leicht dümmliches Dauergrinsen, das sich seit dem
Besuch bei der Ärztin auf meinem Gesicht eingenistet hat, zu unterdrücken. Chris
kommt zu uns herüber und zieht mich in eine freundschaftliche Umarmung. Dann
mustert er mich ausgiebig und grinst.
    „Du strahlst ja so! Gibt
es irgendwelche Neuigkeiten?“
    Ups, das hatte ich so
jetzt nicht geplant.
    „Nein, was soll es denn
Neues geben? Heute ist Silvester, ich habe einfach nur gute Laune!“
    Gut, blöde Ausrede, aber
er schluckt sie. Ich sehe Gabe hinter ihm stehen, der mich heute fast
freundlich ansieht. Zumindest, wenn man bedenkt, dass die Anderen ja dabei sind
und wie er mich sonst in deren Gegenwart ignoriert hat. Ich sehe mich kurz um,
aber keiner scheint uns zu beachten und als ich mich wieder Gabe zuwende,
lächelt er mich an und zwinkert mir verschwörerisch zu. Dieser kurze
Blickkontakt wird sofort unterbrochen, als Colin mit der Weinflasche auf mich
zukommt.
    „Nimmst du auch einen?
Oder lieber Sekt?“, fragt er. Oh, Mist. Was jetzt? Jeder hier weiß, dass ich
gerne mal ein Gläschen trinke. Erst recht auf Feiern, wie heute. Das hatte ich
natürlich nicht bedacht.
    „Äh, nein danke. Ich
leiste lieber Annie Gesellschaft mit den alkoholfreien Cocktails. Mir ist heute
nicht so nach Alkohol.“ Colin zieht achselzuckend ab, aber Annie wirft mir
einen mehr als erstaunten Blick zu. Sorry, Süße. Ich erklär es dir irgendwann…
    Den ganzen Abend lang habe
ich das Gefühl, ständig irgendwelche Klippen umschiffen zu müssen, damit keiner
hinter mein und Gabes Geheimnis kommt. Aber ich bin auch noch nicht so weit, es
allen zu erzählen. Gabe hingegen scheint keine Probleme zu haben und ignoriert
mich den ganzen Abend lang, bis auf so Kleinigkeiten, wie „Kannst du mir mal
bitte die Weinflasche reichen?“ oder ähnlich zivilisierte Höflichkeiten. Irgendwann
werde ich ein bisschen sauer, schließlich ist es auch SEIN Baby in meinem
Bauch. Aber ich kann ihn auch verstehen. Es wäre wahrscheinlich ein bisschen
sehr auffällig, wenn ausgerechnet wir beide heute ein Herz und eine Seele
wären.
    Um Mitternacht wird auf
das neue Jahr angestoßen. Auf einmal steht Gabe vor mir und zieht mich an sich.
„Frohes neues Jahr, Jules.“, sagt er laut und seine Stimme klingt dabei fast
geschäftsmäßig. Die nächsten Worte flüstert er mir so warm und leise ins Ohr,
dass auch wirklich nur ich sie höre, während er vorgibt, mich einfach nur kurz
und höflich zu umarmen. „Sorry, ich hätte dir so gern geholfen, aber ich wusste
nicht, wie.“
    Okay, damit bin ich wieder
versöhnt. Er wollte mich nicht ignorieren und ist scheinbar auch ein wenig
überfordert mit der ganzen Situation heute Abend. Kurz nachdem er mich
losgelassen hat,  bittet Annie mich, ihr in der Küche zu helfen. Kaum sind wir
darin, schließt sie die Tür hinter sich und ich ahne schon Schlimmes. Meine
beste Freundin kennt mich anscheinend doch noch besser, als ich dachte. Sie hat
die Umarmung gesehen und wahrscheinlich eins und eins zusammengezählt.
    „Okay, Jules. Du hast
gerade mit Wasser angestoßen! Das würdest du normalerweise nie machen. Raus
damit! Wie weit bist du? Warst du schon beim Arzt? Wer ist der Vater? Und warum
zum Teufel hast du mir nichts davon erzählt?“
    Ja, das ist Annie… Immer
direkt, genau wie ihr Bruder. Muss wohl in den Genen liegen. Innerlich atme ich
ein wenig auf, sie ahnt zwar die Schwangerschaft, aber nicht Gabe. Ich seufze
und überlege, was ich ihr sagen soll.
    „Zehnte Woche, ja, gestern
Morgen, kennst du nicht und ich wusste es bis Weihnachten auch nicht.“,
beantworte ich ihre Fragen der Reihe nach. Nur bei der nach dem Vater
schwindele ich, aber was soll ich sagen…   
    „Wie bitte, du bist in der
zehnten Woche und wusstest nichts davon?“
    Empört stemmt sie die
Hände in die Hüften und schiebt ihren eigenen, schon deutlich schwangeren,
Bauch vor.
    „Naja, ich habe ja auch nicht
wirklich damit gerechnet…“
    „Stimmt. Na dann, erzähl
mal. Wie konnte das

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