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HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

Titel: HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND
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auf sie zu und streckte seine Hand aus.
    „Wenn das das Erfordernis ist, Miss Fitzwilliam, bitte ich Sie mit Vergnügen, meine Frau zu werden.“

13. KAPITEL
    „Nein!“ Ein verzweifelter Aufschrei entrang sich Emma. Hugo empfand ihn wie einen Degenhieb. Hasste sie ihn wirklich so sehr? Oder fand sie den Gedanken an ihn derart abstoßend?
    Er hielt ihrem Blick stand, ehe sie verlegen den Kopf wegdrehte. Leise, beinahe unhörbar sagte sie dann: „Sie machen sich über mich lustig, Sir. Ein Gentleman tut das nicht.“
    Hugo holte tief Luft und seufzte. „Ich habe noch nie in meinem Leben etwas ernster gemeint, Madam“, erwiderte er. „Ich bitte Sie, mir das zu glauben – selbst wenn Sie nicht willens sind, meinen Antrag anzunehmen. Ich wünsche mir ehrlich, Sie zu meiner Gemahlin zu machen.“
    Emma sah ihn an. Sie wirkte erstaunt, aber – davon war Hugo überzeugt – weder Hass noch Abscheu lagen in ihrem Blick. Vielleicht konnte er sie überzeugen, wenn er nur die passenden Worte fand, denn gewiss war diese Heirat die richtige Lösung. Er war eben erst darauf gekommen. Trotz seiner Versehrungen und Narben wäre er für Emma ein besserer Gemahl, als Kit es jemals sein könnte, denn er wusste, was es bedeutete, von der guten Gesellschaft ausgestoßen zu werden. Und wenn dieser Ausweg aus Emmas Dilemma ihm gleichzeitig etwas bescherte, das er bisher für unerreichbar gehalten hatte – nun, er würde es nicht zurückweisen.
    Er trat näher und umfasste ihre beiden Hände. Ihre Finger zitterten, doch sie zog sie nicht weg.
    „Vertrauen Sie mir, Emma“, sprach er weiter. „Ich bin älter und wie ich glaube auch klüger als Kit. Ich halte aus freiem Willen um Sie an, nicht aus irgendeinem Zwang heraus. Ich sehe nicht so gut aus wie Kit, indes, ich versichere Ihnen, dass ich in der Lage bin, eine Frau zu versorgen. Und ich suche nur selten die Kartentische auf.“ Er lächelte leicht, als er auf Kits Schwächen anspielte. Sie sollte nicht glauben, dass er ein strenger Zuchtmeister war, der ihr Leben zerstören wollte.
    Er drückte ihre Hände fester, um seine Worte zu unterstreichen, und fuhr dann fort: „Ich bin überzeugt, dass wir es mit der Zeit recht gut haben können miteinander, Emma. Wollen Sie sich meinen Vorschlag nicht wenigstens einmal überlegen?“
    Sie holte tief Luft. „Wie spät ist es, Sir?“
    „Wie bitte, Madam?“
    Der Hauch eines Lächelns huschte über ihre Lippen. „Ich wollte wissen, wie spät es ist, Sir. Mein Vater beabsichtigt, die Verlobung bekannt zu geben, sobald die Gäste heute Morgen erscheinen. Es wäre etwas ungeschickt, wenn er den Namen des falschen Bruders nennt.“
    Hugo hielt die Luft an und sah in ihre blauen Augen. Dann atmete er langsam aus. „Sie nehmen meinen Antrag an?“, fragte er rundheraus und wünschte sich gleich darauf, es nicht getan zu haben. Mit Emma musste man behutsamer umgehen.
    „Ich nehme ihn an, Major“, erklärte sie mit bemerkenswerter Selbstsicherheit. „Und ich bitte Sie dringend, meinen Vater umgehend davon in Kenntnis zu setzen. Sonst stehe ich in Kürze mit zwei Verlobten da.“
    Um seine Überraschung zu verbergen, führte Hugo ihre Hand an die Lippen. Sein Kuss war so keusch, wie jede Chaperone es sich nur wünschen könnte. Dieser Moment war nicht der richtige Zeitpunkt für Leidenschaft.
    „Sie machen mich zu einem glücklichen Mann, meine Liebe“, sagte er. „Und ich werde Ihren Rat befolgen und Sir Edward sogleich aufsuchen. Ich hoffe sehr, dass er meinen Argumenten ebenso zugänglich ist wie Sie.“
    Emma lächelte, aber es war kein glückliches Lächeln. Etwas Schmerzliches lag darin, und sie blickte besorgt. „Sie dürfen meinem Papa etwas ausrichten. Er sollte nicht darauf bestehen, dass ich mich mit Ihrem Bruder vermähle, sonst wird er das Vergnügen haben, zu beobachten, wie ich ihn am Altar stehen lasse.“
    „Ich verstehe das nicht, Emma“, verkündete Jamie stirnrunzelnd. „Es war doch Kit , den du im Garten getroffen hast, und ihn sollst du heiraten … jedenfalls hat Richard mir das erzählt.“
    Emma schüttelte den Kopf und lächelte strahlend. „Richard hat da etwas durcheinandergebracht, Jamie. Ehemänner neigen dazu, glaube ich.“
    Jamie sah noch immer verwirrt drein.
    „Es stimmt, dass ich gestern Abend Kit im Garten traf“, fuhr Emma fort. „Allerdings versichere ich dir, dass ich mich nicht mit ihm verabredet hatte. Kit sieht sehr gut aus, das gebe ich zu, indes, er ist nicht die Sorte Mann, die

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