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Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Titel: Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura marie Altom
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schüttelte sie den Kopf und seufzte tief.
    „Wo liegt eigentlich das Problem? Ich dachte, es würde dich genauso begeistern wie mich, dass ich allmählich in die Normalität zurückfinde.“
    „Mein Problem ist, dass Marlene und Gary diese Einrichtung gehasst hätten. Sie wollten garantiert nicht, dass ihr Salon in einen Schrein für Kommerz verwandelt wird. Warum steckst du überhaupt so viel Geld in dieses Haus, obwohl du abhauen willst, sobald dir das Sorgerecht zugesprochen wird?“
    „Mit meinem Geld kann ich ja wohl tun und lassen, was ich will. Und wenn dir nicht gefällt, was ich aus dem Haus mache, steht es dir frei zu gehen.“
    „Ach so, du bist immer noch beleidigt wegen gestern Abend“, vermutete Kit. „Was hätte ich denn tun sollen?“
    „Ihn verlassen.“
    Sie erstarrte. „Wie bitte?“
    „Ich weiß, dass ich dir damals wehgetan habe, und es tut mir verdammt leid. Vielleicht sind wir ganz falsch füreinander, aber warum fühlt es sich dann immer so richtig an, wenn wir uns anfassen?“
    „Ich bin verlobt“, betonte sie. „Levi wird schon bald mein Ehemann sein.“
    „Das ist ja alles gut und schön, aber liebst du ihn auch?“ Er trat zu ihr. „Mir scheint, dass du nicht ständig in meiner Nähe sein wolltest, wenn dem so wäre.“
    Erschrocken über die Tragweite seiner Worte fuhr sie ihn schroff an: „Du bist ein Idiot!“
    Konnte oder wollte er nicht begreifen, dass sie sich nicht auf ihn einlassen durfte, so sehr sie sich auch seine Küsse – und weit mehr – ersehnte? Sie heiratete Levi nicht nur so zum Spaß. Sie liebte ihn. Er war ein solider guter Mensch. Auch wenn es in letzter Zeit nicht ganz glatt zwischen ihnen lief, konnte sie sich darauf verlassen, dass er bei ihr blieb. Er war ihr gegenüber loyal.
    Travis mochte sich für sein damaliges Verhalten entschuldigen, doch das waren bloß Worte. Einen Beweis, dass er sich wirklich verändert hatte, war er ihr bisher schuldig geblieben. Selbst dass er sich rührend um Libby kümmerte, besagte nicht viel über seine Einstellung zur Ehe und zu lebenslanger Bindung.
    So sehr Kit sich auch zu ihm hingezogen fühlte, er machte ihr auch Angst. Sie fürchtete sich vor der rastlosen Sehnsucht, die seine Nähe in ihr erweckte. Bei Levi fühlte sie sich sicher und behütet. Bei Travis wurde sie von einer unstillbaren Lust verzehrt. Und deswegen musste sie seinen Vorschlag ignorieren, einen Mann zu verlassen, der nichts falsch gemacht hatte. Außer dass er nicht Travis ist.
    „Und deswegen liebst du mich!“, verkündete er mit einem breiten Lächeln, wie um ihre bedrückte Stimmung zu heben. „Zumindest hoffe ich das.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du verrückt bist?“
    „Nein. Das würde außer dir niemand wagen.“
    „Und Beulah.“
    „Typisch, dass du sie zur Sprache bringst.“ Er nahm sie bei der Hand und zog sie in die Küche. „Hoffentlich verzeihst du mir mein Büro, wenn du das hier siehst.“
    „Wow!“, rief Kit beeindruckt. „Das ist wundervoll.“
    „Hab ich doch gesagt.“
    Obwohl er grinste, entdeckte sie einen Anflug von Kummer in seinen Augen. Als wäre er ein kleiner Junge, der ihr aufgeregt sein neues Spielzeug vorgeführt und erfahren hatte, dass sie es hässlich fand. Was sein Büro tatsächlich war. Es wirkte eben wie das Cockpit in einem Raumschiff von Aliens, das mitten in einer wundervollen alten Villa gelandet war.
    Bei der Küche sah es jedoch ganz anders aus. Schränke aus Kirschholz standen vor gelb gestreiften Wänden. Die Arbeitsfläche bestand aus weißem Marmor, der Fußboden war mit Walnussparkett ausgelegt. In einer Nische war eine Essecke eingerichtet. Gelb gepolsterte Stühle umringten einen schmiedeeisernen Tisch mit Glasplatte, auf der ein großer Strauß gelber Margeriten stand.
    Genau so hätte Marlene es sich gewünscht. Um nicht vor Rührung in Tränen auszubrechen, klammerte Kit sich an seine Hand. Überwältigt brachte sie hervor: „Wie hast du das denn trotz Beulahs Sabotage geschafft?“
    „Mit genügend Geld eröffnen sich einem ganz erstaunliche Möglichkeiten.“
    Eigentlich sollte sie ihn von der Einstellung abbringen, dass er sich mit Geld alles kaufen konnte. Doch in diesem Fall traf es tatsächlich zu. Für Libby hatte er sogar einen neuen Hochstuhl aus Kirschholz im Antik-Look aufgetrieben.
    „Und sieh dir das an!“, verlangte er voller Stolz und drehte Kit zu einer weiteren Errungenschaft um.
    Nun weinte sie tatsächlich.

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