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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 6

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 6

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihn?“
    „Doch, Inspektor Williams ist immer noch mein Chef.“
    Benson stellte Summers nun Kate und James vor. Natürlich verschwieg er auch nicht, dass Kate ebenfalls der britischen Kriminalpolizei diente. Summers konnte es kaum glauben. „Eine Dampfkutter-Pilotin im geheimen Polizeidienst? Noch vor einem Jahr hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass der Innenminister dazu seinen Segen gibt. Der alte Knabe lebt doch ein wenig hinter dem Mond; das ist jedenfalls meine Meinung. Wie auch immer, ohne Ihren todesmutigen Einsatz würde ich morgen auf der Guillotine landen.“
    „Was ist das?“, fragte Kate.
    „Eine Maschine, mit der in Frankreich dem Todeskandidaten möglichst schnell und schmerzlos der Kopf abgeschnitten wird. Sie ist nach ihrem Erfinder, dem Arzt Joseph-Ignace Guillotin benannt. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nun mit dieser Fallbeilmaschine keine Bekanntschaft mehr machen muss. Aber auch der traditionelle Strick, mit dem man bei uns in England die Mörder ins Jenseits befördert, wäre mir nicht lieber gewesen. Ich bin nämlich unschuldig, wissen Sie.“
    „Deswegen haben wir Sie ja aus La Roquette herausgeholt“, sagte Kate. „Nun müssen wir Sie nur noch heil zurück nach England schaffen.“
    „Den Dampfkutter können wir nicht mehr benutzen, ab morgen früh wird jeder Polizist in Frankreich nach einem verdächtigen Drehflügler Ausschau halten“, meinte James. „Ich schlage vor, dass wir uns mit der Eisenbahn zur Küste durchschlagen und dann mit einer Fähre den Ärmelkanal überqueren. Das dauert zwar länger als mit einem Luftschiff, aber die Häfen sind nicht so leicht zu überwachen wie die Flugfelder. Außerdem können wir notfalls auch einen Fischer anheuern, der nicht viele Fragen stellt und uns in seinem Boot zur englischen Küste bringt.“
    Damit erklärten sich alle einverstanden. Allerdings musste für Summers noch unauffällige Kleidung beschafft werden. Doch auch für dieses Problem hatte Kates Verlobter eine Lösung parat.
    „Einige Meilen von hier entfernt wohnt ein Mitglied meiner Bruderschaft. Er ist der Verschwiegenheit verpflichtet. Zu ihm können wir gehen. Dort bekommen wir etwas zu essen, und es wird auch eine Schlafmöglichkeit geben. Morgen beschaffe ich dann für Mr Summers einen Anzug und wir setzen unsere Flucht unauffällig mit der Bahn fort.“
    Die Gefährten beschlossen, den Drehflügler zurückzulassen. Er verursachte einfach zu viel Lärm und Aufsehen, außerdem ging der Kohlevorrat bereits zur Neige. Und hier in dem Steinbruch gab es weit und breit keine Möglichkeit, neuen Brennstoff zu bunkern.
    Kate hatte Bedenken, ob man dem befreiten Gefangenen einen Fußmarsch von mehreren Meilen zumuten konnte.
    Aber Summers lachte nur. „Was glauben Sie, wie froh ich bin, endlich wieder draußen herumlaufen zu können, Miss Kate. Es ist furchtbar, allein in einer Todeszelle eingesperrt zu sein. Vor allem, wenn man diese härteste aller Strafen überhaupt nicht verdient hat.“
    „Wie sind Sie überhaupt in diese furchtbare Lage geraten, Sir?“
    „Sie werden gewiss bei Scotland Yard schon gehört haben, dass ich diese sogenannte Paris-Maschine sabotieren sollte. Hier in Frankreich weiß natürlich niemand, dass ich in Wirklichkeit für die britische Kriminalpolizei arbeite. Man hält mich für einen Aktienhändler. In diesem Beruf hat man viele Kontakte und lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen. Es gelang mir, eine Verbindung zu Louis Brulot herzustellen.“
    „Wer ist das?“
    „Brulot hat die Paris-Maschine erfunden, soweit ich weiß. Ich traf ihn einige Male bei Empfängen und Veranstaltungen. Es gelang mir, mich ein wenig mit ihm anzufreunden. Natürlich hatte ich den Hintergedanken, mehr über die Paris-Maschine zu erfahren und den Prototyp heimlich zerstören zu können. Brulot schien mir gegenüber Vertrauen gefasst zu haben. Aber vielleicht hatte er mich auch von Anfang an durchschaut. Jedenfalls stellte er mir eine Falle.“
    „Wie machte er das? Schob er Ihnen einen Mord in die Schuhe, Sir?“
    „Sie haben es erraten, Miss Kate. Eines Abends bestellte Brulot mich in eine Wohnung in der Rue Lafayette. Er behauptete, mir dort die Paris-Maschine zeigen zu wollen. Die Tür war nur angelehnt, ich ging hinein. Zunächst glaubte ich, dass kein Mensch daheim wäre. Doch in einigen Zimmern brannte Licht. Als ich in den Salon kam, lag dort eine männliche Leiche.“
    „Wer war der Tote?“
    „Ich kannte ihn gar nicht. Erst

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