Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Mumm.
    »Ich bin daran vorbeigeflogen und hielt es für eine gute Idee, die Hände nach dem Band auszustrecken.«
    »Warum läßt du nicht einfach los? So hoch ist es doch gar nicht… Oh.«
    Etwa anderthalb Meter unter der Zwergin stand ein Bottich mit flüssigem Talg. Gelegentlich machte es
Blub
darin.
    »Äh… wie heiß kann das Zeug sein?« wandte sich Mumm leise an Angua.
    »Hast du schon mal kochende Marmelade probiert?«
    Mumm hob die Stimme. »Wie wär’s, wenn du dich zur Seite schwingst, Korporal?«
    »Das Holz ist ganz schmierig!«
    »Korporal Kleinpo, ich
befehle
dir, nicht herunterzufallen!«
    »In Ordnung, Herr Kommandeur!«
    Mumm zog seine Jacke aus. »Hier, nimm das. Ich versuche, nach oben zu klettern…«
    »Das klappt bestimmt nicht«, erwiderte Angua. »Das Gerüst unter der Decke sieht viel zu wacklig aus!«
    »Meine Hände rutschen immer mehr ab, Herr Kommandeur!«
    »Meine Güte, warum hast du nicht eher auf deine Situation aufmerksam gemacht?«
    »Alle waren viel zu beschäftigt, Herr Kommandeur.«
    »Bitte dreh dich um«, forderte Angua Mumm auf und löste die Schnallen ihres Brustharnischs. »Jetzt sofort! Und schließ die Augen!«
    »Warum? Was…«
    »Jetzt soforrrrt, Herrrrrr!«
    »Oh, ich verstehe…«
    Mumm hörte, wie Angua von der Kerzenmaschine zurückwich, und dem Geräusch ihrer Schritte gesellte sich das Klappern zu Boden fallender Rüstungsteile hinzu. Dann begann sie zu laufen, das Geräusch ihrer Schritte veränderte sich, und dann…
    Er öffnete die Augen.
    Ein Wolf flog nach oben, schnappte nach Gerties Schulter, als sich die Hände der Zwergin endgültig vom Holz lösten, streckte sich und landete auf der anderen Seite des Bottichs.
    Angua rollte jaulend zur Seite.
    Gertie stand auf. »Das ist ein Werwolf!«
    Angua rollte hin und her, tastete mit den Pfoten nach ihrem Maul.
    »Was ist mit ihm passiert?« fragte Gertie. Ihre Panik ließ ein wenig nach. »Er scheint… verletzt zu sein. Wo ist Angua? Oh…«
    Mumm sah auf das zerrissene Lederhemd der Zwergin hinab. »Du trägst Kettenpanzer
unter
der Kleidung?« fragte er.
    »Oh… das ist meine Silberweste… Aber sie
wußte
davon. Ich habe es ihr
gesagt
…«
    Mumm ergriff Angua am Hals. Sie drehte den Kopf, um ihn zu beißen, fing den Blick des Kommandeurs und beherrschte sich.
    »Sie hat doch nur auf Silber
gebissen
«, sagte Gertie geistesabwesend.
    Angua kam auf die Beine, warf ihnen einen finsteren Blick zu und verschwand hinter einigen Kisten. Ihr Jaulen wurde allmählich zu einer Stimme.
    »Dreimal verfluchte Zwerge und ihre verdammten Westen…«
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Obergefreite?« fragte Mumm.
    »Verdammte silberne Unterwäsche… Würdet ihr mir bitte meine Sachen zuwerfen?«
    Mumm nahm Anguas Uniform und schloß anstandshalber die Augen, als er sie um die Kisten reichte.
    »Niemand hat mir gesagt, daß sie ein Werwolf ist…«, ächzte Gertie.
    »Vielleicht solltest du die Sache so sehen«, entgegnete Mumm so geduldig wie möglich. »Wenn Angua
kein
Werwolf wäre, könnten wir dich jetzt als sehr außergewöhnliche Kerze bewundern.«
    Angua trat hinter den Kisten hervor und rieb sich ihren geröteten Mund.
    »Hat dich das Silber verbrannt?« fragte Gertie.
    »Das heilt wieder«, sagte Angua.
    »Du hast mir nie erzählt, daß du ein Werwolf bist!«
    »Wie hätte ich mich dabei ausdrücken sollen?«
    »Nun, wenn jetzt alles geklärt ist…«, warf Mumm ein. »Ich möchte, daß die Fabrik durchsucht wird, klar?«
    »Ich habe Salbe«, bot Gertie kleinlaut an.
    »Danke.«
    Im Keller fanden sie einen Beutel sowie mehrere Kisten mit Kerzen. Viele tote Ratten lagen in der Nähe.
     
    Der Troll Eruptiv öffnete die Tür seines Töpferladens einen Spalt. Eigentlich hatte der Spalt nur zwei oder drei Zentimeter breit sein sollen, doch er wurde mehr als ein Meter groß, als jemand die Tür entschlossen aufstieß.
    »He, was das soll?« fragte Eruptiv, als Detritus und Karotte mit Dorfls Resten eintraten. »Ihr nicht einfach so könnt einbrechen…«
    »Wir nicht
einfach
nur einbrechen«, erwiderte Detritus.
    »Ich dies halten für einen Skandal«, ereiferte sich Eruptiv. »Ihr kein Recht habt, so hereinzukommen. Es keinen Grund gibt…«
    Detritus ließ den Golem los und drehte sich um. Er streckte die Hand aus und schloß sie um die Kehle des anderen Trolls. »Du siehst diese komischen Dinger da drüben, du sie siehst?« grollte er und drehte Eruptivs Kopf, damit sein Blick einige religiöse Statuen an der

Weitere Kostenlose Bücher