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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Seine
    Füße berührten gerade eben den Boden. Brandy und Zigarren. So ließ es
    sich leben. Er paffte genießerisch.
    »Wir haben gerade über die zukünftige Regierung der Stadt gespro-
    chen, Herr Graf. Immerhin geht es Lord Vetinari derzeit sehr
    schlecht…«
    Nobby nickte. Über solche Dinge sprach man, wenn man zu den fei-
    nen Leuten gehörte. Für derartige Gespräche war er geboren.
    Der Brandy vermittelte ihm ein angenehm warmes Empfinden.
    »Zweifellos würde das gegenwärtige politische Gleichgewicht gestört,
    wenn wir nach einem anderen Patrizier Ausschau hielten«, sagte ein an-
    derer Sessel. »Was meinst du, Lord de Nobbes?«
    »Oh, ja«, bestätigte dieser. »Die Gilden kämpfen wie Katzen im Sack.
    Das weiß jeder.«
    »Eine sehr gute Beschreibung, wenn du mir diese Bemerkung gestat-
    test.«
    Die anderen Sessel brummten zustimmend.
    Nobby lächelte. O ja. So konnte man’s aushalten, und ob. Mit anderen
    piekfeinen Leuten plaudern, über wichtige Dinge reden und nicht immer
    wieder Erklärungen für die Leere in der Teebüchse erfinden müssen…
    Dies war eindeutig die Sonnenseite des Lebens.
    »Gibt es überhaupt irgendwelche Gildenoberhäupter, die der Aufgabe
    gewachsen wären?« fragte ein Sessel. »Oh, sie können eine Gruppe von
    Geschäftsleuten organisieren, aber die Geschicke einer ganzen Stadt len-
    ken… Nein, dazu reichen ihre Fähigkeiten nicht aus. Meine Herren, ich
    glaube, es wird Zeit, die Zukunft der Stadt neuen, kompetenten Händen
    anzuvertrauen. Vielleicht ist nun die Zeit gekommen, in der sich das Blut
    offenbart.«
    Nobby fand die Ausdrucksweise ein wenig seltsam. Aber vermutlich
    sprachen die Piekfeinen immer so miteinander.
    »In der gegenwärtigen Situation muß die Stadt bei den ehrenwertesten
    Familien nach einem geeigneten Regenten Ausschau halten«, sagte ein
    Sessel. »Es läge in unser aller Interesse, wenn jemand bereit wäre, die
    schwere Bürde des Regierens zu tragen.«
    »Der Betreffende müßte seinen Kopf untersuchen lassen, wenn ihr
    mich fragt«, ließ sich Nobby vernehmen. Er trank einen Schluck Brandy
    und winkte mit der Zigarre.
    »Abgesehen davon können wir ganz beruhigt sein«, fügte er hinzu. »Je-
    der weiß, daß wir einen König in Reserve haben. Wenn ihr meinen Rat
    hören wol t: Wendet euch an Hauptmann Karotte.«

    Ein weiterer Abend hül te die Stadt in dichten Nebel.
    Als Karotte das Wachhaus betrat, schnitt Korporal Kleinpo eine
    Grimmasse und deutete unauffäl ig zu den drei Personen, die an der ge-
    genüberliegenden Wand auf der Bank saßen.
    »Sie möchten mit einem Offizier der Wache sprechen«, flüsterte Ger-
    tie. »Feldwebel Colon ist noch nicht zurück, und ich habe bei Komman-
    deur Mumm angeklopft – er scheint nicht da zu sein.«
    Karotte zauberte ein freundliches Lächeln auf seine Lippen.
    »Frau Palm«, sagte er. »Herr Boggis und… Herr Witwenmacher. Es tut
    mir sehr leid, aber derzeit haben wir viel zu tun. Der Giftanschlag und
    die Golems…«
    Das Oberhaupt der Assassinengilde lächelte, allerdings nur mit dem
    Mund. »Genau darüber wol ten wir mit dir reden, über das Gift«, sagte
    Witwenmacher. »Gibt es hier einen Ort, an dem wir uns ungestört un-
    terhalten können?«
    »Wie wär’s mit der Kantine?« erwiderte Karotte. »Dort hält sich um
    diese Zeit niemand auf. Hier entlang…«
    »Offenbar läßt es sich die Wache recht gut gehen«, kommentierte Frau
    Palm. »Eine Kantine…«
    Sie trat durch die Tür – und blieb stehen.
    »Die Leute essen hier?« fragte sie ungläubig.
    »Nun, meistens beschweren sie sich über den Kaffee«, sagte Karotte.
    »Und schreiben Berichte. Kommandeur Mumm legt großen Wert auf
    Berichte.«
    »Hauptmann Karotte«, sagte Witwenmacher fest, »wir müssen eine
    ernste Angelegenheit mit dir erörtern, und sie betrifft… Auf was habe ich mich gerade gesetzt?«
    Karotte wischte rasch einige Dinge vom nächsten Stuhl. »Entschuldi-
    gung. Wir finden nur selten Zeit, hier aufzuräumen und sauberzuma-
    chen…«
    »Schon gut, schon gut.«
    Der Chef der Assassinengilde beugte sich vor und preßte die Finger-
    spitzen aneinander.
    »Hauptmann Karotte… Wir sind hier, um mit dir über die schreckliche
    Vergiftung von Lord Vetinari zu sprechen.«
    »Vielleicht solltet ihr euch an Kommandeur Mumm wenden…«
    »Soweit ich weiß, hat Kommandeur Mumm bei mehreren Gelegenhei-
    ten abfällige Bemerkungen über die Patrizier fallenlassen«, sagte Wit-
    wenmacher.
    »Zum Beispiel ›Man

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