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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nicht genau, was anschließend passiert,
    aber sie haben gehört, daß es dabei um gutes Futter und Meerrettich
    geht.
    Die Oskars hatten sich schon darauf gefreut. Seit einiger Zeit litten sie
    häufiger als sonst an Rheuma, und die Kühe schienen schnel er zu laufen
    als zu ihrer Jugendzeit. Sie glaubten bereits, den köstlichen Meerrettich
    zu kosten…
    Statt dessen wurden sie in einen Pferch gesperrt und verbrachten dort
    einen ganzen Tag. Dann schwang das Tor auf, und plötzlich gab es über-
    al Tiere, und es sah nicht nach dem Paradies aus.
    Und etwas hockte auf ihrem Rücken. Sie versuchten einige Male, es ab-zuschütteln. Zu Oskars Glanzzeit hätte der unvorsichtige Mann längst
    nur noch als blutige Streifen auf dem Boden existiert, doch die arthriti-
    schen Stiere gaben ihr Bemühen schließlich auf und beschlossen, einen

    * Aufgrund der großen Stirnmasse nahmen Oskars Augen die Welt voneinander
    unabhängig wahr, ohne daß sich die Bilder überlappten und zu einem verschmolzen. Da Oskars Gehirn zwei verschiedene Bilder empfing, kam es zu dem Schluß, daß sie von zwei verschiedenen Stieren stammten (Stiere sind nicht gerade wegen ihrer Intelligenz berühmt). Die meisten Stiere gehen von dieser Annahme aus.
    Deshalb drehen sie immer wieder den Kopf, wenn sie einen anstarren – beide Stiere wollen sehen, wer oder was sich vor ihnen befindet.
    geeigneten Baum zu suchen, um den unerwünschten Reiter daran abzu-
    reiben.
    Wenn er doch endlich aufhören würde, dauernd zu schreien… Mumm
    folgte dem Stier einige Schritte und drehte sich dann um.
    »Karotte? Angua? Ihr beide geht weiter zu Tragguts Kerzenfabrik. Be-
    haltet sie im Auge, bis wir eintreffen. Seht euch um, aber betretet das
    Gebäude nicht. Das ist sehr wichtig. Ihr dürft das Gebäude nicht betreten. Habe ich mich klar genug ausgedrückt? Beobachtet es nur.«
    »Ja, Herr Kommandeur«, bestätigte Karotte.
    »Detritus… Wir holen Fred von dem Ding.«
    Vor dem rennenden Bul en teilte sich die Menge. Eine Tonne erstklas-
    siger Stier erlebt keinen Verkehrsstau – und wenn, dann nur für kurze
    Zeit.
    »Wie wär’s, wenn du runterspringst?« rief Mumm dem Feldwebel zu.
    »Das möchte ich lieber nicht versuchen, Herr Kommandeur!«
    »Kannst du ihn steuern?«
    »Wie denn?«
    »Pack den Stier an den Hörnern, Mann!«
    Colon nahm versuchsweise ein Horn in jede Hand. Oskar schüttelte
    den Kopf, wodurch der Feldwebel fast den Halt verlor.
    »Er ist ein bißchen stärker als ich, Herr Kommandeur! Mehr als nur ein
    bißchen, um ehrlich zu sein!«
    »Ich ihm schießen könnte in den Kopf, Herr Mumm«, sagte Detritus
    und hob seine umfunktionierte Belagerungswaffe.
    »In dieser Straße sind viele Leute unterwegs. Es besteht die Gefahr,
    daß du einen Unschuldigen triffst, selbst hier in Ankh-Morpork.«
    »Tschuldigung.« Die Miene des Trolls erhellte sich.
    »Aber wenn passiert das, wir könnten sagen, daß der Betreffende auf
    sich geladen hat irgendeine Schuld.«
    »Nein, diesmal nicht… He, was macht das Huhn da?«
    Ein kleiner Bantamhahn rannte über die Straße, lief dem Stier zwischen
    den Beinen hindurch und bremste vor ihm. Eine winzige Gestalt sprang
    vom Rücken des Hahns in die Höhe, bekam den Ring in Oskars Nase zu
    fassen und schwang sich daran empor. Sie erreichte das zerzauste Fell
    über der Stirn, nahm eine Locke in jede Hand…
    »Das zu sein scheint Gnom namens Kleiner Irrer Arthur«, sagte Detri-
    tus. »Er… er versuchen, den Schädel des Stiers zu… rammen…«
    Ein seltsames Geräusch erklang. Es hörte sich an wie ein Specht, der
    einen besonders schwierigen Baum bearbeitet. Eine klagende Stimme
    irgendwo zwischen Oskars Augen untermalte das Pochen.
    »Nimm das, du großer Trampel…«
    Der Stier blieb stehen. Er drehte den Kopf, um festzustel en, ob einer
    der beiden Oskars sah, was gegen seine Stirn hämmerte. Genausogut
    hätte er versuchen können, sich selbst in die Ohren zu blicken.
    Er taumelte zurück.
    »Fred…«, flüsterte Mumm. »Jetzt ist eine gute Gelegenheit, von seinem
    Rücken zu klettern.«
    Feldwebel Colon schluckte, schwang vorsichtig ein Bein über den brei-
    ten Rücken des Stiers und rutschte zu Boden. Mumm drängte sich mit
    ihm in einen schmalen Hauseingang. Eine Sekunde später schob er den
    Feldwebel wieder auf die Straße zurück. Die Umstände verlangten, einen
    größeren Abstand zu Colon zu wahren, als es der Hauseingang zuließ.
    »Warum bist du von Kopf bis Fuß mit Sch… mit Unrat

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