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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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behauptete Angua.
    Grinsi fröstelte im Nebel, nicht nur wegen der Kälte. »Er klang so, als
    stammte er auch aus Überwald. Ich erinnere mich an einen Baron, der
    nicht weit entfernt wohnte und es haßte, wenn jemand die Heimat verließ…«
    »Ja.«
    »Die ganze Familie bestand aus Werwölfen. Einer von ihnen hat mei-
    nen zweiten Vetter gefressen.«
    Erinnerungsbilder huschten an Anguas innerem Auge vorbei. Vor al-
    lem Mahlzeiten aus der Zeit, als sie sich noch nicht gesagt hatte: So etwas gehört sich nicht. Ein Zwerg, ein Zwerg… Sie war ziemlich sicher, daß
    sie nie… Die Familie hatte sich immer über ihre Eßgewohnheiten lustig
    gemacht.
    »Deshalb kann ich sie nicht ausstehen«, meinte Grinsi. »Es heißt zwar,
    man könnte Werwölfe zähmen, aber ich finde, ein Wolf bleibt ein Wolf.
    Man darf ihnen nicht trauen. Die Bosheit liegt in ihrer Natur, stimmt’s?
    Sie können praktisch jederzeit zu… zu einem wilden Tier werden.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Und das Schlimmste ist… Die meiste Zeit sehen sie aus wie ganz
    normale Leute.«
    Angua blinzelte und war froh über die doppelte Tarnung durch den
    Nebel und Grinsis uneingeschränktes Vertrauen. »Komm. Wir sind fast
    da.«
    »Wo?«
    »Wir sprechen mit jemandem, der entweder der Mörder ist oder ihn
    kennt.«
    Grinsi blieb stehen. »Aber du hast nur ein Schwert, und ich bin über-
    haupt nicht bewaffnet!«
    »Sei unbesorgt. Wir brauchen keine Waffen.«
    »Gut.«
    »Sie würden uns ohnehin nicht helfen.«
    »Oh.«

    Mumm öffnete die Tür, um festzustellen, was die vielen lauten Stimmen
    unten in der Wache zu bedeuten hatten. Der Korporal am Schreibtisch –
    ein Zwerg – sah sich mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten konfron-
    tiert.
    »Schon wieder? Und wie oft bist du in dieser Woche getötet worden?«
    »Ich habe mich immer nur um meine eigenen Angelegenheiten ge-
    kümmert!« erwiderte der Klagende.
    »Indem du Knoblauchzehen sortiert hast? Du bist doch ein Vampir,
    oder? Ich meine, sehen wir uns einmal die Liste deiner bisherigen beruf-
    lichen Tätigkeiten an. Pfahlspitzer für einen Zaunherstel er, Sonnenbril-
    lentester für den Optiker Argus… Da läßt sich doch ein Trend erkennen,
    nicht wahr?«
    »Entschuldige bitte, Kommandeur…«
    Mumm blickte in ein lächelndes Gesicht, das er inzwischen viel zu gut
    kannte – es wol te der Welt unbedingt Gutes tun, auch wenn die Welt
    ganz andere Dinge wol te.
    »Ah, Obergefreiter Besuch, ja«, sagte er und fügte rasch hinzu: »Derzeit
    bin ich leider sehr beschäftigt, und ich weiß nicht einmal, ob ich eine
    unsterbliche Seele habe, ha-ha, und vielleicht könntest du wiederkom-
    men, wenn ich…«
    »Es geht um die Worte, die ich überprüfen sol te«, entgegnete Besuch
    ein wenig vorwurfsvol .
    »Welche Worte?«
    »Die Pater Tubelcek mit seinem eigenen Blut geschrieben hat. Du hast
    mich beauftragt herauszufinden, was sie bedeuten?«
    »Oh. Ja. Komm in mein Büro.« Mumm entspannte sich. Es stand ihm
    also kein unangenehmes Gespräch über den Zustand seiner Seele und
    die Notwendigkeit einer Läuterung, bevor ihn die ewige Verdammnis
    holte, bevor. Es war etwas Wichtiges zu besprechen.
    »Es handelt sich um altes Zenozackig, Herr Kommandeur. Der Text
    stammt aus einem ihrer heiligen Bücher. Wenn ich ›heilig‹ sage, sollte ich vielleicht darauf hinweisen, daß sie von falschen Annahmen ausgehen
    und…«
    »Ja, ja, bestimmt hast du recht.« Mumm setzte sich. »Lautet die Über-
    setzung zufäl ig: ›Herr Soundso hat es getan, aargh, aargh, aargh‹?«
    »Nein, Herr Kommandeur. Solch ein Satz ist in keinem der mir be-
    kannten heiligen Bücher verzeichnet.«
    »Ah«, sagte Mumm.
    »Nun, ich habe mir auch die anderen Dokumente im Zimmer angese-
    hen und festgestellt, daß die Worte nicht in der Handschrift des Ermor-
    deten geschrieben worden sind.«
    Mumms Miene erhellte sich. »Ah-ha! Jemand anders ist der Autor? Be-
    sagt die Mitteilung vielleicht: ›Nimm das, du Mistkerl, wir haben viele
    Jahre auf eine Gelegenheit gewartet, uns für das zu rächen, was du da-
    mals getan hast!‹?«
    »Nein, Herr Kommandeur. Auch dieser Satz fehlt in den mir bekann-
    ten heiligen Büchern.« Obergefreiter Besuch zögerte. »Abgesehen von
    den Apokryphen des rachsüchtigen Testaments des Krokodilgottes Off-
    ler«, fügte er nachdenklich hinzu. »Doch die Worte, um die es hier geht,
    stammen aus dem zenozackigen Buch der Wahrheit. Obwohl…« Er
    schniefte. »Mit Wahrheit hat das al es

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