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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dritten.
    »NEINNEINNEINneinneinnein neinneinneinNEIN !« Und: »Aarg-haargh
    aargh !«
    Etwas Schweres stieß gegen die Tür.
    Mumm wandte sich an Karotte. »Du und Obergefreite Angua…«, sag-
    te er. »Kommt ihr… äh… gut miteinander zurecht?«
    »Kann nicht klagen, Herr Kommandeur«, erwiderte Karotte.
    »Einige Leute könnten auf die Idee kommen, daß es… äh… vielleicht
    Probleme gibt…«
    Etwas pochte, dann blubberte es.
    »Wir gehen ihnen aus dem Weg, Herr Kommandeur«, sagte Karotte
    jetzt etwas lauter.
    »Wie ich hörte, ist ihr Vater alles andere als glücklich darüber, daß sie
    hier arbeitet…«
    »In Überwald gibt es nicht viele Gesetze – man hält sie für ein Zeichen
    von schwachen Gesel schaften. Der Baron ist kein großer Freund ei-
    ner… ausgewogenen Justiz.«
    »Soll ziemlich grausam und gemein sein.«
    »Angua möchte in der Wache bleiben, Herr Kommandeur. Der Kon-
    takt zu den Leuten gefällt ihr.«
    Draußen ächzte jemand. Fingernägel kratzten über eine Fensterschei-
    be, dann verschwand ihr Eigentümer plötzlich.
    »Nun, es steht mir nicht zu, über diese Dinge zu urteilen«, sagte
    Mumm.
    »Nein, Kommandeur.«
    Nach einigen Sekunden der Stille öffnete sich die Tür langsam. Angua
    kam herein und nahm Platz. Die anwesenden Wächter zeigten einmal
    mehr großes Interesse am Inhalt ihrer Gläser.
    »Äh…«, begann Karotte.
    »Fleischwunden«, sagte Angua. »Allerdings gab es einen bedauerlichen
    Zwischenfall. Ein Dieb hat einem anderen unabsichtlich ins Bein ge-
    schossen.«
    »Ich schlage vor, in deinem Bericht erwähnst du ›selbst verursachte
    Verletzungen bei dem Versuch, sich der Verhaftung zu widersetzen‹.«
    meinte Mumm.
    »Ja, Herr Kommandeur«, bestätigte Angua.
    »Das gilt nicht für alle «, wandte Karotte ein.
    »Die Burschen wol ten unsere Taverne überfal en und außerdem einen Wer… Angua als Geisel nehmen«, betonte Mumm.
    »Oh, ich verstehe, was du meinst«, sagte Karotte. »Selbst verursachte
    Verletzungen. Ja. Natürlich.«

    Inzwischen war es ziemlich still in der Geflickten Trommel. Dafür gab es einen einfachen Grund: Normalerweise kann man kaum laut und gleichzeitig bewußtlos zu sein.
    Feldwebel Colon war von seiner eigenen Schläue beeindruckt.
    Manchmal konnte man mit der einen oder anderen Runde mehr bewir-
    ken als mit gut gezielten Fausthieben.
    Erstaunlicherweise hielten sich einige Leute noch immer auf den Bei-
    nen. Das waren die ernsten Trinker, die so tranken, als gäbe es kein
    Morgen – und die das vermutlich auch hofften.
    Fred Colon hatte das heitere und unbeschwerte Stadium des Rausches
    erreicht. Er wandte sich an den Mann neben ihm. »Is’ ganz nett hier,
    oder?« fragte er.
    »Ich möchte bloß wissen, was ich meiner Frau sagen sol «, stöhnte der
    Mann.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Colon. »Sag einfach, du hättest länger län-
    ger länger als sonst gearbeitet. Und nimm ein Pfefferminzbonbon, bevor
    du heimkehrst. Das hilft für gewöhnlich…«
    »Länger als sonst gearbeitet? Ha! Ich bin rausgeflogen! Ich! Ein Hand-
    werker! Fünfzehn Jahre bei Spatz & Sperling, und dann gehen sie pleite, weil Traggut sie unterbietet, und dann kriege ich bei ihm einen Job, um
    kurze Zeit später schon wieder vor die Tür gesetzt zu werden. Vorzeitige
    Pensionierung! Verdammte Golems! Verdrängen lebende Leute vom
    Arbeitsmarkt! Wofür wol en die Burschen überhaupt schuften? Haben
    doch gar keine Mäuler zu stopfen, oder? Trotzdem arbeiten sie, immer-
    zu, pausenlos und ohne zu ermüden.«
    »Es is’ eine Schande.«
    »Meiner Ansicht nach sol te man sie alle zertrümmern. Ich meine, wir
    hatten einen Golem bei Spatz & Sperling, aber der alte Zhlob zockelte
    nur so dahin. Ging nicht so hart ran an die Sachen, als müßte alles an
    einem Tag erledigt werden. Paß bloß auf, Kumpel. Demnächst schnap-
    pen sich die Brüder auch deinen Job.«
    »Steingesicht würde das bestimmt nicht zulassen«, sagte Colon und
    schwankte ein wenig.
    »Kann man bei euch viel eicht Arbeit bekommen?«
    »Weiß nicht«, entgegnete Colon. Aus dem einen Mann schienen inzwi-
    schen zwei Männer geworden zu sein. »Was machst du?«
    »Ich sorge dafür, daß Kerzen einen ordentlichen Docht bekommen.«
    »Eine sehr nützliche Arbeit.«
    »Hier, Fred«, sagte der Wirt, klopfte ihm auf die Schulter und hielt ei-
    nen Zettel vor seine Nase. Colon beobachtete interessiert, wie Zahlen
    hin und her tanzten. Er versuchte, sich auf die ganz unten zu konzentrie-
    ren,

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