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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Hammerschlag.
    Aber MakAber… Nur daran zu schnuppern war schon wie Silvester. Nur daran zu schnuppern…

    »Und sie sagte: ›Komisch – das habe ich in der vergangenen Nacht überhaupt nicht getan!‹« verkündete Korporal Nobbs.
    Er sah zu seinem Publikum und strahlte.
    Es war still. Nach einigen Sekunden begann irgendwo in der Menge ein
    Mann zu lachen, unsicher wie jemand, der bitterböse Blicke befürchtet.
    Ein weiterer Mann lachte. Zwei andere stimmten ein. Und dann lachten
    alle.
    Nobby freute sich.
    »Ich kenne da noch den Witz vom Klatschianer, der mit einem winzi-
    gen Klavier in die Taverne kam…«, begann er.
    »Ich glaube, das Büfett ist fertig«, sagte Lady Selachii mit fester Stim-
    me.
    »Gibt’s auch Schweinshachsen?« fragte Nobby fröhlich. »Eine große
    Portion Schweinshachsen schmeckt hervorragend, wenn man das Zeug
    mit Winkels runterspült.«
    » Normalerweise esse ich keine… Gliedmaßen«, stellte Lady Selachii fest.
    »Ein Schweinshachsen-Brötchen…«, schwärmte Nobby. »Nie ein
    Schweinshachsen-Brötchen probiert? Da hast du was verpaßt.«
    »Vielleicht ist es keine sehr… delikate Speise?« vermutete Lady Selachii.
    »Oh, du kannst die Kruste abschneiden«, meinte Nobby. »Auch die
    Zehennägel, wenn du unbedingt piekfein sein willst.«

    Feldwebel Colon öffnete die Augen und stöhnte. Schmerzen pochten
    zwischen seinen Schläfen. Man hatte ihn mit irgend etwas niedergeschla-
    gen, viel eicht mit einer Mauer.
    Und er war gefesselt worden, mit Stricken an Händen und Füßen.
    Er schien auf einem hölzernen Boden zu liegen, und Dunkelheit um-
    gab ihn. Ein schmieriger Geruch hing in der Luft, vertraut und gleichzei-
    tig auf fast quälende Weise fremdartig.
    Als sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, bemerkte er
    dünne und matte Lichtstreifen um eine Tür. Außerdem hörte er Stim-
    men.
    Er versuchte, auf die Knie zu kommen, wodurch sich die stechenden
    Kopfschmerzen verdoppelten.
    Wenn man gefesselt wurde, bedeutete das nichts Gutes. Natürlich war
    es immer noch besser, als auf der Stelle getötet zu werden, aber vielleicht war das nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden.
    Früher war so etwas nie passiert. Wenn die Wächter damals einen Dieb oder so erwischt hatten, hielten sie ihm praktisch die Tür auf, damit er
    entkommen konnte. Dadurch bewahrte man den Frieden und vor al em
    die Gesundheit.
    Colon nutzte die Ecke zwischen der Wand und einer schweren Kiste,
    um sich in die Höhe zu stemmen. Im Vergleich mit seiner früheren Posi-
    tion war das kaum eine Verbesserung, aber als das Getöse hinter seiner
    Stirn nachließ, hüpfte er vorsichtig zur Tür.
    Auf der anderen Seite waren noch immer Stimmen zu hören.
    Abgesehen von Feldwebel Colon schien noch jemand in Schwierigkei-
    ten zu sein.
    »… Narr! Deshalb hast du mich hergeholt? Es gibt einen Werwolf in der Wache! Ah-ha. Sie gehört nicht zu deinen Idioten, sondern ist vol und
    ganz bimorphisch! Wenn du eine Münze wirfst, kann sie riechen, mit
    welcher Seite sie auf den Boden gefallen ist!«
    »Wie wär’s, wenn wir ihn töten und die Leiche fortschaffen?«
    »Glaubst du vielleicht, sie könnte den Unterschied zwischen einem le-
    benden und einem toten Körper nicht riechen?«
    Feldwebel Colon stöhnte leise.
    »Und wenn wir ihn durch den Nebel führen…«
    »Werwölfe können sogar Furcht wahrnehmen, Narr. Ah-ha. Warum
    hast du ihn sich nicht ein wenig umsehen lassen? Was hätte er schon
    entdeckt? Ich kenne ihn. Er ist ein dicker alter Feigling mit dem Gehirn
    eines, ah-ha, Schweins. Er stinkt die ganze Zeit nach Furcht.«
    Feldwebel Colon hoffte, daß sich in naher Zukunft nichts an seinem
    Geruch änderte.
    »Soll sich Meschugah um ihn kümmern, ah-ha.«
    »Bist du sicher? Der Bursche wird allmählich seltsam. Er stapft herum und schreit in der Nacht. Das ist doch nicht normal. Und er kriegt immer mehr Sprünge. Meine Güte, wenn man darauf vertraut, daß die Go-
    lems…«
    »Jeder weiß, daß man den Golems nicht trauen darf. Ah-ha. Gib ihm
    die notwendigen Anweisungen.«
    »Wie ich hörte, ist Mumm…«
    »Ich habe dafür gesorgt, daß Mumm keine Gefahr mehr darstel t!«
    Colon wich so leise wie möglich von der Tür zurück. Er hatte nicht die
    geringste Ahnung, was es mit dem Ding namens Meschugah – offenbar
    von den Golems geschaffen – auf sich hatte. Er hielt es allerdings für
    eine gute Idee, sich nicht am gleichen Ort wie dieses Wesen aufzuhalten.
    Wenn er so einfal

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