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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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ermessen konnte. „Ihr passiert schon nichts“, sagte er.
    „Bist du sicher? Hat Elijah dir das gesagt?“
    „Ja, ich bin mir sicher. Und nein, hat er nicht.“
    Der Hoffnungsfunke in Rileys Augen erstarb. „Wie kannst du dir dann sicher sein?“
    Weil Aden es wollte, und in diesem Moment war er sicher, dass er alles bekommen würde, was er wollte. Immer. Und falls doch nicht, würde er die Umstände eben ändern.
    Moment. Stimmte das? Ihm fiel gerade kein Beispiel ein, aaaber … er wusste es einfach. Er zuckte mit den Schultern. Ihm reichte das schon.
    Vielleicht stimmte wirklich etwas nicht mit ihm. Aber im Grunde war ihm das auch egal. Er würde mit seinem Volk sprechen, wie geplant.
    „Hast du mich nicht gehört?“, fragte Aden. „Du sollst alle zusammentrommeln.“
    „Du kannst selbst trommeln, Majestät.“ Verärgert straffte Riley die Schultern. Adens Mundwinkel zuckten amüsiert, obwohl er nicht wusste, warum er das witzig finden sollte. „Ich gehe Mary Ann suchen. Und du, Victoria?“
    „Sie bleibt hier“, sagte Aden, ohne zu überlegen. Trotz – oder gerade wegen – allem wollte er sie bei sich haben.
    „Victoria?“, wiederholte der Wolf bissig.
    „Ich habe ihm das angetan“, sagte sie leise. „Ich muss bei ihm bleiben und aufpassen, dass … du weißt schon.“
    Aden wusste nicht, was sie mit ihrem „Du weißt schon“ meinte, und es kümmerte ihn immer noch nicht. Hauptsache, er bekam, was er wollte: Sie blieb bei ihm. Das genügte vorerst.
    Riley blieb der Mund offen stehen. „Na schön. Nimm dein Handy immer mit und ruf an, wenn du etwas brauchst. Egal, was. Ich melde mich, wenn ich etwas herausfinde. Pass auf dich auf.“
    „Mach ich.“
    Nach einem knappen Nicken in Adens Richtung machte Riley auf dem Absatz kehrt und stiefelte los.
    Aden gönnte Victoria keinen Blick und schon gar keinen Dank. So etwas tat er nie. Oder? Allerdings flackerte der Impuls, sich zu bedanken, kurz in ihm auf, ebenso wie vorhin diese Gefühlsregung, als es um Mary Ann gegangen war. Er ging zu dem einzigen Fenster im Zimmer, einem Erkerfenster, das auf einen Balkon führte, um sein Volk selbst zusammenzurufen.

6. KAPITEL
    Als Aden den Balkon betrat, blieb Victoria einfach stehen und wartete; worauf, wusste sie selbst nicht. Aber er rief sein Volk nicht. Allein und barfuß stand er draußen, ohne um sich herum etwas wahrzunehmen. Und in seinen Adern floss fremdes Blut. Das störte Victoria gewaltig, obwohl sie sich eigentlich hätte freuen müssen. Er lebte. Und er war bei Bewusstsein.
    Trotzdem störte es sie. Obwohl es völlig widersinnig war, wollte sie, dass nur ihr Blut durch seine Adern floss. Ihr Blut sollte ihn stärken.
    Krieg dich mal langsam ein. Durch die offenen Balkontüren drang kühle Morgenluft ins Zimmer, und sie zitterte. Zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte sie sich einen Mantel. Irgendetwas, das die Kälte von ihrer bloßen Haut fernhielt.
    Warum zitterte Aden nicht? Sein Oberkörper war nackt – ein herrlicher Anblick. Auf Bauch und Rücken zeichneten sich deutlich die Muskelstränge ab. Leider trug er eine Jeans. Immerhin eine saubere. Während er ohnmächtig gewesen war, hatte Victoria ihn gewaschen und umgezogen. Und sie hatte dabei auch gar nichts angesehen, was sich nicht gehörte. Außer … nun ja, zwei- … also gut, viermal vielleicht. Abgelenkt, wie Riley gewesen war, hatte er sie zum Glück nicht genauer dazu befragt.
    Dass sie ihre Blicke an verbotene Stellen wandern ließ, war wirklich äußerst … menschlich. Früher wäre Aden stolz auf sie gewesen. Jetzt hatte sie keine Ahnung, was in seinem Kopf vorging oder wie er reagieren würde, auch auf andere Dinge. Sie wusste nur, dass Riley recht hatte. Etwas stimmte nicht mit Aden. Er war nicht er selbst. Er wirkte kälter, gröber.
    Eine ständige Herausforderung.
    Vampire forderten ständig Schwache und Verletzliche heraus. Und die Schwachen und Verletzlichen nahmen die Herausforderung an, denn wenn sie ablehnten, machten sie sich zu Sklaven. Und wenn sie verloren, mussten sie trotzdem ewige Sklaverei über sich ergehen lassen. Der Unterschied war nur, dass sie sich als Unterlegene nach einer angenommenen Herausforderung nicht auch noch verspotten lassen mussten.
    Die Regeln stammten natürlich von Vlad. Für Schwäche und Feigheit hatte er nur Verachtung übrig, und durch die Herausforderungen sollten die „Unwürdigen“ aussortiert werden.
    Wollte Aden etwa alle herausfordern?
    Eine Bewegung am Himmel

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