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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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ernsthaft, dass er mir etwas tun könnte?“
    Ihr erster Gedanke: Er erinnert sich. Ihr zweiter: So glücklich war ich noch nie. Ihr dritter: Das gibt Ärger. Und schließlich: Er erinnert sich!
    „Mach ihn nicht wütend“, sagte sie. Sie freute sich darüber, wie ruhig sie klang. Was auch geschah oder gesagt wurde, sie musste emotional auf Distanz bleiben. Rileys wichtigste Lektion bei ihrem ständigen Training zur Selbstverteidigung hatte immer gelautet, dass Gefühle Objektivität und Verstand benebelten. „Das würde deinem Monster nicht gefallen, es würde dich bestrafen.“
    Jetzt zuckte unter Sorins Auge ein Muskel. Interessant. Offenbar hatte er sein Monster schon wütend erlebt.
    Sorin musterte Aden von oben bis unten. „Du siehst nicht aus wie ein Vampirkönig.“
    „Danke“, antwortete Aden mit einem Nicken. Gut. Er war zurück im Thronsaal und nicht mehr in seinem Kopf gefangen.
    „Das war kein Kompliment.“
    Nach einem Moment seufzte Aden. „Was du vorhast, nimmt kein gutes Ende.“
    Victoria drehte sich der Magen um.
    „Und was genau habe ich vor?“, fragte Sorin ungerührt.
    „Warum sollte ich allen die Überraschung verderben?“
    „Na schön. Dann nicht. Fangen wir einfach an.“ Sorin kam auf ihn zu, hob die Arme und packte die Schwertgriffe, die über seinen Schultern aufragten. Das Metall glitt zischend aus den Lederscheiden, dann funkelten die silbernen Spitzen im Licht der Kandelaber.
    Aden stand reglos wie eine Statue da, bis die Wölfe anfingen zu knurren und die Zähne zu fletschen. Mit einer Geste befahl er ihnen, still zu sein. Sie gehorchten, blieben aber mit gesträubtem Nackenhaar in Angriffsstellung. Einige der Vampire stürzten auf Sorin zu, obwohl Aden keinen Befehl zum Kampf gegeben hatte und ihnen sogar zurief, sie sollten auf ihre Plätze zurückkehren.
    Victoria wusste, warum. Wegen ihrer Monster. Auch Scharfzahn spielte in ihrem Kopf verrückt, er tobte, dass es richtig schmerzte. Er wollte heraus, um Aden zu beschützen. Nur mit ganzer Kraft konnte sie ihn in sich halten. Scharfzahn merkte, dass er sich nicht befreien konnte, und wollte die Kontrolle über ihren Körper übernehmen. Sie schaffte es gerade noch, stehen zu bleiben.
    Zitternd sah sie zu, wie Sorin herumwirbelte – und einer der Umstehenden seine inneren Organe verlor. Eine zweite Drehung, und ein Kopf flog durch die Luft. Er schlug tief zu und trennte ein Bein am Knie ab. Jedes Körperteil flog in eine andere Richtung. Es war grauenhaft, aber Victoria konnte nur daran denken, wie köstlich das spritzende Blut aussah. Nicht nur für Scharfzahn, der sich endlich nicht mehr gegen sie wehrte, sondern auf das Blut achtete. Auch für sie. Und wenn es auf sie verlockend wirkte … Sie warf Aden einen Blick zu. Er leckte sich die Lippen, seine Augen versprühten Blitze. Stand er unter einem Bann? Falls ja, gab es keine Rettung für ihn.
    Sorin hielt direkt vor Aden inne, der immer noch das Blut fixierte. Er stand wirklich unter einem Bann.
    Ich hätte ihn zwingen sollen, etwas zu trinken, bevor wir hergekommen sind. Jetzt würde er sich vielleicht auf eine der Blutlachen stürzen, um jeden Tropfen aufzulecken. Damit würde er sich angreifbar machen.
    „Schafft die Leichen raus“, rief sie. Sie hatte Angst, Aden würde sie auferstehen lassen und die wandelnden Leichen könnten zum Angriff übergehen.
    Sofort kamen mehrere Vampirsoldaten ihrem Befehl nach.
    „Hast du keine Angst?“, fragte Victorias Bruder. Die Schwertspitzen in seiner Hand zeigten zum Boden, das Blut tropfte verführerisch herab. Sie müsste sich nur hinknien und die Zunge ausstrecken,und der Geschmack würde in ihrem Mund explodieren.
    Was machst du denn da? Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den beiden jungen Männern zu. Sie standen immer noch dicht voreinander. Victoria hielt Adens Hand mit ganzer Kraft umklammert, ihre Finger waren kaum noch durchblutet und kribbelten. Ganz ruhig, entspann dich.
    Irgendwie schaffte es Aden, sich aus dem Bann zu lösen, wie es eigentlich nur ältere, erfahrene Vampire konnten. Er räusperte sich und richtete sich auf. „Angst? Vor dir?“
    Auf Sorins Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Vor dem Tod.“
    „Warum sollte ich davor Angst haben? Ich bin schon tot.“
    Das wischte ihrem Bruder das Grinsen von den Lippen. „Ich habe den Eindruck, man hat dir da was Falsches erzählt, was? Bis jetzt läuft es doch sehr gut für mich.“
    „Ich habe nicht gesagt, es würde für dich kein gutes Ende

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