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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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niemand abreist, sollte ich mich allmählich ums Mittagessen kümmern.«
    Ich ging hinaus in die Küche, da ich offenbar keine andere Wahl hatte als zu bleiben, sofern die Straßen nicht auf wundersame Weise frei wurden. Zum Lunch gäbe es nur Suppe und Sandwiches, und ich würde dafür im Wohnzimmer decken. Ich hatte es langsam satt, dass mir in der Küche ständig so viele Leute im Weg waren. Es gab hübsche blassblaue Suppentassen mit Henkeln, passende Untertassen und einen Stapel Papierservietten. Im unteren Wäscheschrank hatte ich einen Stapel echte Leinenservietten gefunden, doch die konnten von mir aus bleiben, wo sie waren, bis Jude eine willige Dienstmagd fand, die bereit wäre, sie nach Benutzung für den Herrn und Meister zu waschen und zu bügeln.
    Wenige Minuten später kam Jude mir hinterher und schloss die Tür, dann stand er mit verschränkten Armen da und sah mich mit gerunzelter Stirn nachdenklich an. Ich ignorierte ihn, soweit man ein Wesen seiner Größe ignorieren kann, das einen durchdringend ansieht, stellte währenddessen die Suppe auf den Herd und holte ein paar kleine ovale Dosen mit teurer Wildpastete hervor, die ich in einem der Küchenschränke entdeckt hatte. Das Haltbarkeitsdatum lief Ende Dezember ab, sodass sie gegessen werden mussten.
    »Ich wünschte, du würdest dich hinsetzen und nicht wie ein Turm in der Gegend herumstehen«, zischte ich schließlich. »Kochen ist kein Zuschauersport, weißt du.«
    Er zog den am stabilsten aussehenden Wheelback-Stuhl hervor und setzte sich darauf.
    »Meine Mutter hat gern gekocht, und ich habe es geliebt, ihr dabei zuzusehen«, sagte er unerwartet.
    »Beneidenswert, denn ich habe meine Mutter nie kennengelernt: Sie starb bei meiner Geburt. Oma hat mir viel von ihr erzählt, aber das ist nicht dasselbe«, sagte ich, von dem Bild aus seiner Kindheit weicher geworden, auch wenn es schwerfiel, sich ihn als kleinen Jungen vorzustellen. »Vielleicht sind einige der Kochbücher auf dem Regal von ihr?«
    »Vermutlich, aber sie war nur Amateurin, während du, wie du mir am Telefon erzählt hast, eine gut bezahlte Köchin bist.«
    »Küchenchefin.«
    »Wie auch immer.« Jude fixierte mich mit seinen dunklen Schokoladen-Augen, und zum ersten Mal bemerkte ich die ungewöhnlichen, faszinierenden goldenen Sprenkel darin …
    Mit aller Kraft riss ich meinen Blick los und machte mit dem weiter, was ich gerade tat, da sagte er: »Hör mal, Holly, ich verstehe nicht, was für ein Spiel du spielst, auch wenn ziemlich deutlich ist, dass du irgendwas im Schilde führst; aber da wir über Weihnachten deine Hilfe brauchen, bezahle ich dir, was immer du willst. Wie es aussieht, sitzt du ohnehin hier bei uns fest.«
    »Außer ich gehe und wohne im Torhaus? Aber ich führe überhaupt nichts im Schilde und habe auch nicht wegen des Geldes angeboten, deine Familie zu versorgen, sondern weil es mir leidgetan hat, wie du ihnen Weihnachten verdorben hast – und auch, weil ich sie wirklich gernhabe.«
    »Ach, soll das heißen, du hast mich nur ärgern wollen, als du erklärt hast, dein Honorar sei so astronomisch hoch, dass ich es mir gar nicht leisten kann?« Mit finsterem Blick sah Jude mich streng an.
    »Meine Koch-Honorare sind astronomisch hoch, aber ich habe zu keinem Zeitpunkt wirklich behauptet, sie dir in Rechnung zu stellen, oder? Ich habe Ellen erklärt, sie soll es nicht tun.«
    »Du hast mich aber in dem Glauben gelassen, es wäre so!«
    »Nur weil ich mich über deine Unterstellung geärgert habe, ich wäre bloß aufs Geld aus.«
    »Ich verstehe überhaupt nicht, was mit dir los ist – mit Jim und Mo bin ich immer bestens ausgekommen! Du kannst doch unmöglich zu all deinen Klienten dermaßen unhöflich sein?«
    »Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben heraus! Im Grunde bin ich ein ganz ruhiger, tüchtiger und vernünftiger Mensch.«
    »Oh ja, ausgesprochen vernünftig: Du hast mir ja nur unterstellt, ich würde meine älteren Angehörigen vernachlässigen, und mir dann solche Angst gemacht, dass du dich nicht ordentlich um sie kümmerst, dass ich mit dem nächstbesten Flugzeug aus Amerika zurückgekommen bin. Und dann stelle ich auch noch fest, dass du mein Haus mit lauter Leuten vollgestopft hast.«
    »Ich habe dein Haus vollgestopft? Wessen Verwandte, grässliche Exverlobte, Schmarotzer-Bruder und aufgelesenen Schauspieler haben wir denn hier, bitte schön?«, hakte ich nach. »Und hat mich vielleicht einer gefragt, ob ich plötzlich doppelt

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