Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
Vom Netzwerk:
ist, und machen mit unseren Leben weiter – und seit deine Oma gestorben ist, habe ich den Eindruck, dass du endlich auch damit anfängst.«
    »Ja, mir ist klar geworden, dass ich über Alans Tod gar nicht richtig getrauert, sondern mich vielmehr vor dem Schmerz völlig verschlossen habe. Jetzt allerdings erinnere ich mich beim Gedanken an ihn an die glücklichen Zeiten, die wir miteinander hatten, gerade zu Weihnachten.«
    »Nachdem du aufs Land gezogen bist und angefangen hast, für Ellen zu arbeiten, warst du doppelt so forsch und befehlshaberisch wie zuvor, aber jetzt klingst du wieder mehr nach der Holly von früher, wenn auch mit etwas mehr Schärfe.«
    »Danke für das Kompliment.«
    »Ich schätze, dass du dich notgedrungen nun doch mit Weihnachten auseinandersetzen musstest, hat dir ziemlich gutgetan.«
    »Wahrscheinlich hast du recht, aber ich habe noch immer Schuldgefühle, dass ich Alans Todestag vergessen habe.«
    »Nein, das war ein gutes Zeichen, und du solltest deswegen nicht die Spur eines schlechten Gewissens haben.«
    »Es gibt in Old Place jeden Tag so viel zu tun, dass ich kaum eine Minute für mich selbst habe und schon gar keine Zeit, über die Vergangenheit nachzugrübeln – und wenn doch, dann über Omas Vergangenheit, denn ich brenne darauf herauszufinden, was da passiert ist.«
    »Aber wenn es so viel zu tun gibt, möchte dieser Jude vielleicht, dass du auch dann bleibst, wenn der Schnee auf den Straßen schmilzt?«, mutmaßte Laura.
    »In der Tat habe ich mich einverstanden erklärt, über Weihnachten zu bleiben und zu kochen – es gab keine echte Alternative. Danach werden wir sehen. Zumindest sind jetzt andere Leute da, die sich um die Pferde kümmern und auch um den Generator, falls uns der Strom wieder ausfällt.«
    »Dieses ›uns‹ klingt ja sehr nach Besitzerstolz!«
    »Ich habe in Old Place so viel Arbeit hineingesteckt, dass mir dieser Ort inzwischen durchaus am Herzen liegt«, antwortete ich. »Außerdem habe ich auch Merlin wirklich lieb gewonnen – und Lady ist eine ganz Süße. Immer wenn sie mich sieht, macht sie dieses schnaubende Geräusch mit ihren Nüstern, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich ihr oft Karottenstückchen gebe. Eigentlich vermisse ich es richtig, bei ihrer Versorgung mitzuhelfen, seit Becca das nun übernommen hat«, gestand ich. »Wenn ich Ladys Box ausgemistet habe, hat sie immer ihre Nase hinten in meinen Halsausschnitt gesteckt, und die war ganz samtig.«
    »Du gerätst ja richtig ins Schwärmen.«
    »Findest du …?«
    Inzwischen war es schon weitgehend dunkel geworden und wirklich zu frostig, um noch länger herumzustehen. Meine Füße fühlten sich an wie Eisklötze, obwohl Merlin sich darauf gesetzt hatte (doof war er ja nicht), sodass ich mich verabschiedete und auf den Heimweg machte.

Kapitel 29
    Der schreckliche Schneemensch
    Mein Vater saß einige Minuten lang wie vom Schlag getroffen da, dann erklärte er mir ganz kalt, ich sei nicht länger seine Tochter und habe sein Haus auf Nimmerwiedersehen zu verlassen. Meine Mutter weinte zwar, widersprach ihm jedoch nicht. Er forderte sie auf, meine restlichen Sachen zu packen und mir nachzusenden.
    Mai 1945
    Ich stapfte gerade durch das dunkle Wäldchen oberhalb des Torhauses bergauf, als urplötzlich eine riesige, bedrohliche Gestalt direkt vor mir aus dem Schatten der Bäume trat.
    Das Adrenalin rauschte durch meine Adern, und verteidigungsbereit hob ich die Hand mit meiner schweren, gummiummantelten Stabtaschenlampe, als mir auffiel, dass Merlin nicht im Geringsten alarmiert war. Ich drehte die Taschenlampe um, knipste sie an und folgte ihm, als er voraussprang, um Jude zu begrüßen, der am Ende des Weges zu seinem Atelier gelauert haben musste.
    »Hallo, du treulose alte Tomate«, sagte er und kraulte Merlin hinter den Ohren, dann sah er entschuldigend auf, wobei er mit schiefem Gesicht ins Licht blinzelte, was nicht gerade seine Schönheit steigerte. »Tut mir leid, habe ich dich erschreckt? Mir war nach frischer Luft, und ich dachte, da könnte ich ruhig auch zur Mühle hinuntergehen und dich vielleicht auf dem Rückweg begleiten. Mir war nicht wohl bei der Vorstellung, dass du ganz alleine durch Dunkelheit und Schnee wanderst.«
    »Eigentlich habe ich mich überhaupt nicht gefürchtet, bis du plötzlich aufgetaucht bist. Wie du siehst, habe ich eine ganz hervorragende Taschenlampe.«
    »Ja, ist mir aufgefallen – und es wäre sehr freundlich, mir nicht weiter in die Augen

Weitere Kostenlose Bücher