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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Jess’ Eltern in den Ferien nicht im Torhaus sind.«
    »Du bist offenbar ihr Lieblingsonkel.«
    »Dich hat sie aber auch sehr ins Herz geschlossen«, antwortete er und fügte spitz hinzu, »genau wie Merlin. Hast du den beiden irgendetwas ins Essen gemischt?«
    »Nur Herzensgüte«, entgegnete ich. »Noels Begeisterung für die Festspiele kennt offenbar auch keine Grenzen, oder?«
    »Die Leute hier aus der Gegend haben dir ja ganz schön viel erzählt, was sonst eigentlich gar nicht unsere Art ist«, meinte er nachdenklich. »Anscheinend vergessen sie, dass du eine Fremde bist, wahrscheinlich, wie Noel schon sagte, weil du genauso groß und dunkel bist wie die Martlands.«
    In seiner Stimme schien ein leicht fragender Unterton mitzuschwingen, sodass ich es für angebracht hielt, die Sachlage zu klären (zumindest soweit ich sie zu diesem Zeitpunkt mit Gewissheit kannte!): »Bis vor zwei Wochen hatte ich von euch noch nie gehört«, erklärte ich, was ja durchaus stimmte. »Ich bin nach Omas Seite der Familie geraten, die ursprünglich aus Liverpool kam. Oma meinte immer, irgendwo unter unseren Vorfahren müsste ein fremdländischer Seemann gewesen sein.«
    »Ach so? Nun, die Hautfarbe der Martlands geht auf eine spanische Braut von vor langen Zeiten zurück, und die dunkleren Gene setzen sich offenbar über die Jahrhunderte hinweg gegen die der blonden Bräute durch. Becca hatte auch schwarze Haare, bevor sie grau wurde, doch ihre Haut war immer wie die eines Pfirsichs und nicht so blass wie bei Guy und mir. Sie war in ihrer Jugend eine richtige Schönheit, unsere Becca.«
    »Nachdem erst Alans Cousin und dann Guy meinten, ich sähe aus wie Nofretete, habe ich ja vielleicht ägyptisches Blut und sollte mal eine Rückführung machen, um es herauszufinden?«, meinte ich trocken.
    »Was mein Bruder alles so sagt, sollte man nicht wirklich ernst nehmen.«
    »Ich glaube, ich bin intelligent genug, um das längst selbst herausgefunden zu haben, vielen Dank, außerdem ist er überhaupt nicht mein Typ.«
    »Was genau ist denn dein Typ?«, fragte er neugierig. »Wie sah denn dein Ehemann aus?«
    »Genauso groß wie ich, schlank, blond, blauäugig …«
    »Ganz wie Michael.«
    »Kann schon sein. Er ist auch ein wirklich netter Mann, wie Alan, sehr freundlich und zuvorkommend«, antwortete ich warmherzig, und danach schwiegen wir, bis wir das Haus erreichten.
    Wir gingen hinten herum durch den Hof, damit Jude noch nach Lady sehen und ich Merlin mit einem Handtuch abtrocknen konnte, bevor ich ihn im Haus frei laufen ließ. Sein zotteliges Fell hing voller Eiströpfchen, sodass er aussah wie mit lauter Swarowskikristallen bedeckt: Doch er war mir auch ohne schon lieb und teuer.
    Auf Cocos Drängen hin hatte Noel die Textausdrucke von Was ihr wollt herausgesucht, damit sie ihre Szenen mit Michael proben konnte. In erster Linie war das wohl ein Vorwand, sich mit ihm in eine dunkle Ecke zurückzuziehen; mit ihr an einen ruhigen Ort zu gehen, wo sie unter sich gewesen wären, verweigerte er indessen standhaft.
    Noel meinte, wir Übrigen könnten unsere Texte auch morgen noch durchlesen, da wir die Rollen nicht schauspielerisch darstellten, wäre das früh genug.
    »Obwohl ich mir vorstellen könnte, dass es selbst dann eine nette Abwechslung wäre, wenn ihr sämtliche Rollen spielt, ohne den Text auswendig zu können, sondern ihn nur ablest«, sagte er.
    Das alles kam mir vor, um es mit den Worten des großen Dichters zu sagen, wie viel Lärm um nichts, aber wenn es Coco einigermaßen ruhigstellte und sie dadurch etwas zu tun hatte, war ich bereit, so gut wie alles mitzumachen!
    »Magst du Onkel Jude inzwischen?«, fragte Jess, als ich auf ihr Drängen hin nach oben kam, um ihr Gute Nacht zu sagen.
    »Ja also, ich …«
    »Es ist nur so, dass er dich ständig anschaut, deshalb glaube ich, er mag dich.«
    »Ich vermute, er ist noch immer dabei, sich ein Bild von mir zu machen, das ist alles.«
    »Er ist sehr viel jünger und reicher als George.«
    »Wohl wahr, aber ich bin eigentlich nicht auf der Suche nach einem reichen, jungen, neuen Ehemann, Jess, also …«
    »Ich glaube, du gefällst ihm wirklich«, beharrte sie.
    »Du täuschst dich, Jess – ich bin nicht sein Typ, und er auch nicht meiner«, versicherte ich ihr, auch wenn ich ihn seit unserer Unterhaltung auf dem Rückweg schon deutlich besser verstand. »Komischerweise hat er mich vorhin gefragt, wie mein Mann ausgesehen hat, und ich habe geantwortet: blond und

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