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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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blauäugig.«
    »Die Frau von Onkel Jude war auch blond, ich habe ein Foto von ihr gesehen.«
    »Ja, wie Coco: Gegensätze ziehen sich oftmals an.«
    »Aber nicht immer, oder?«
    »Nein, nicht immer.« Ich sah zu ihr hinunter, wie sie da zugedeckt in dem weiß gestrichenen Bett lag, mit ihrem abgewetzten Teddy, dem Wolf und einem Leibgarde-Bär, und sagte: »Aber was deinen Onkel Jude und mich angeht: Da wird nichts draus, Kleines!«
    Sie sah nicht überzeugt aus, ließ das Thema jedoch fallen … vorerst, obwohl dieser Gedanke es ihr offenbar ganz schrecklich angetan hatte.
    »Ich verrate dir ein Geheimnis«, sagte sie, »Nesquick schnarcht!«
    Wieder in meinem Zimmer nahm ich Omas Tagebuch zur Hand, zu dem ich zuvor ganz dringend hatte zurückkehren wollen, nur dass mir nun schon die Worte vor den Augen tanzten und ich nicht sehr weit kam.
    Ihr Schicksal allerdings bewegte mich zutiefst, und ich hasste Ned Martland von ganzem Herzen!

Kapitel 30
    In Pose
    Als ich mein Elternhaus verließ, waren meine Augen blind vor Tränen, sodass ich kaum sah, wohin ich ging. Ich begab mich zu einem alten Wehr, tief im dunklen Wald, und ich muss zugeben, dass ich daran dachte, allem ein Ende zu setzen. Als ich aber dort so stand, bahnte sich ein einzelner Sonnenstrahl den Weg durch die Bäume, und mir war, als hörte ich eine freundliche Stimme sagen, ich müsse meinen Lebensweg weitergehen. Ich hatte gesündigt, wohl wahr, doch allem Anschein nach hatte Gott noch etwas mit mir vor.
    Mai 1945
    Als ich am Boxing Day wie üblich früh aufwachte, las ich erneut den Eintrag in Omas Tagebuch und vergoss Tränen darüber, obwohl ich wusste, dass sie sich nicht wie die Heldin eines viktorianischen Melodrams ertränkt, sondern am Ende geheiratet und das Kind behalten hatte – meine Mutter.
    Arme Oma, sie klang so schrecklich gepeinigt von Schuld und Verzweiflung!
    Ich kam noch immer nicht dagegen an, Noel, Tilda und Becca gernzuhaben, auch wenn es kein gutes Licht auf sie wirft, wie widerspruchslos sie Noels beiläufige, abschätzige Beschreibung meiner Oma als »in Schwierigkeiten geratenes kleines Fabrikmädchen« hinnahmen. Ganz offensichtlich hat sich keiner von ihnen je die Frage gestellt, was aus ihr geworden war, nachdem Ned sie im Stich gelassen hatte!
    Allerdings muss ich mich anscheinend wohl oder übel damit abfinden, mit dieser Familie verwandt zu sein, auch wenn ich dadurch jetzt wenigstens eine vernünftige Erklärung dafür habe, wie sehr ich seit meiner Ankunft sowohl die Menschen hier (zumindest einige davon) wie auch Old Place ins Herz geschlossen habe.
    Im Haus war es vollkommen still, als ich aufstand und Merlin auf den dunklen Hof hinausließ; dann säuberte ich den Feuerrost im Wohnzimmer und verstreute die Asche wie üblich vor der Hintertür – inzwischen hatte ich tatsächlich schon eine recht ordentliche Bahn bis auf halben Weg zu den Ställen hinüber gestreut!
    Merlin folgte mir wieder ins Haus, schüttelte die Schneeflocken von seinem borstigen dunkelgrauen Fell und fraß sein mit Arthritispillen bestreutes Frühstück mit gutem Appetit, während ich noch einmal zu Ladys Stall hinausschlüpfte, mit einer Morgengabe in Form von Henrys selbst gezogenen Karotten für sie, Nutkin und Billy.
    Ich sicherte die obere Hälfte der Stalltür an der Hauswand und stand im Stall, einen Arm über Ladys warmen Rücken gelegt, während sie mir die Karottenstückchen aus der Hand fraß, als Jude hereinschaute. Ich wusste, wer es war, weil seine hünenhafte Gestalt alles Licht vom Hof aussperrte, bis er ein wenig zur Seite trat.
    »Hallo – hast du vergessen, dass ich gesagt habe, ich komme heute frühmorgens herunter und kümmere mich anstelle von Becca und Jess um die Pferde?«
    »Nein, ich bin nur hier, um Lady ein paar Karotten zu geben, das ist alles. Ich habe gar nicht die Zeit, mich um sie und alles andere zu kümmern!«, entgegnete ich patzig. Es mag völlig irrational sein, aber ich war wütend auf ihn, weil es sein Onkel gewesen war, der meine arme Oma in eine derart grässliche Notlage gebracht hatte!
    »Schon gut, ich mache es ja«, sagte er leicht überrascht – schließlich hatten wir gestern begonnen, uns ein wenig besser zu verstehen, von daher hatte er wohl nicht erwartet, dass ich ihn so barsch anschnauzte.
    »Und ich hatte auch vorgehabt, die Feuerstelle im Wohnzimmer sauber zu machen. Überlass das alles ruhig mir, nachdem ich nun wieder da bin.«
    »Ich bringe gerne morgens alles in Ordnung –

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