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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Elefant – oder Yeti – im Raum, den zwar alle sahen, den aber niemand erwähnte, von daher sind sie an seine Launen vermutlich schon gewöhnt.
    Jess nahm mir das Versprechen ab, dass ich, sobald ich mit dem Aufräumen der Küche fertig war, hinauskäme und mich beim Schlittenfahren mit Guy und Michael am Abhang der Koppel zu ihr gesellte – sogar Coco wagte sich schließlich in geliehenen Gummistiefeln und ihrem angeschmuddelten, einstmals weißen Steppmantel hinaus.
    Natürlich war ich früher schon Schlitten gefahren, allerdings nur mit plattgedrücktem Pappkarton als Sitzunterlage, aber ich hatte noch nie einen Schneeengel gemacht, bis Jess und Guy mir zeigten, wie das geht, indem man sich rückwärts in das unberührte Weiß fallen lässt und mit den Armen auf und ab wedelt, um den Umriss von Flügeln zu bilden. Die Pferde und Billy staunten.
    Es machte großen Spaß und auch die Schneeballschlacht … bis ich einen Schneeball hinten in den Halsausschnitt bekam. Das eisige Rinnsal, das mir die Wirbelsäule hinablief, als er schmolz, fand ich nicht sehr erbaulich.
    Wir waren alle durchgefroren und nass, als wir hineingingen, um wieder trocken zu werden und uns umzuziehen, hatten aber rosig glühende Wangen. Und alle glühten wir noch mehr, als Guy in einem Topf auf dem kleinen Elektroherd Glühwein aufsetzte, wozu er Zimtstangen und andere Zutaten verlangte, während ich damit beschäftigt war, den Lachs mit Butter und Lorbeerblättern locker in Aluminiumfolie gehüllt in den größeren AGA-Ofen zu schieben.
    Natürlich überließ er es mir, den Topf und das ganze Durcheinander wegzuräumen – aber so ist das, wenn Männer etwas kochen …
    Ich trank das kleine Glas Wein, das er mir reichte, nicht aus, sondern nahm nur einen Höflichkeitsschluck, um zu sehen, wie er schmeckte (überraschend gut).
    Michael kam erst sehr viel später zurück als alle anderen, weil er durch den Schnee den Hügel hinaufgestapft war, um seine kleine Tochter anzurufen, doch diesmal hatte seine Exfrau ihn nicht mit ihr sprechen lassen.
    »Debbie hat gesagt, es würde sie nur aufregen, denn seit meinem letzten Anruf fragt sie ständig nach Da-Da und ist ganz durcheinander.«
    Er war so aufgewühlt, dass ich ihn tröstend umarmte – und genau in diesem Augenblick kam Jude herein, warf uns einen schwer zu deutenden Blick zu, schenkte sich schweigend aus der frisch aufgegossenen Kanne Kaffee ein und ging wieder hinaus.
    Er taucht aber auch wirklich immer im ungünstigsten Moment auf! Und wahrscheinlich hat er aus der Szene vollkommen falsche Schlüsse gezogen – das heißt, sofern er uns überhaupt beachtet hat, denn er sah sehr geistesabwesend aus.
    Ich gab Michael den Rest von meinem Glühwein: Der schien ihn ein klein wenig aufzuheitern.
    Zur Vorspeise hatten wir kleine herzhafte Tomaten- und Käsetörtchen, die ich ein paar Tage zuvor gemacht und eingefroren hatte. Becca brachte Jude einen Teller davon in sein Büro und sagte, er arbeite, doch als wir uns im Speisezimmer hinsetzten, um den perfekt gegarten Lachs zu essen (dekoriert mit dem in hauchdünne Scheiben geschnittenen letzten Rest Gurke), war er noch immer nicht wieder aufgetaucht, sodass ich ihn holen ging.
    Er saß zurückgelehnt in seinem Stuhl, die langen Beine in alten Jeans vor sich ausgestreckt und den mit Krümeln bedeckten Teller neben seinem Ellbogen. Der Schreibtisch und die Pinnwand dahinter waren übersät mit Skizzen und Fotografien von mir und Lady, von daher hatte er wohl einen dieser digitalen Foto-Drucker und womöglich auch ein fotografisches Digital-Gedächtnis.
    »Dinner steht auf dem Tisch«, verkündete ich laut, doch als er endlich zu mir aufblickte, brauchten seine Augen einige Minuten, um mich zu fixieren. Dann lächelte er unwillkürlich – und mit so viel unerwartetem Charme und Liebenswürdigkeit, dass ich dies ganz automatisch erwiderte. Doch sein Lächeln erlosch so plötzlich, als wäre es nie da gewesen, nur die Erinnerung daran hing noch in der Luft, wie bei der Grinsekatze aus Alice im Wunderland.
    »Dinner?«, wiederholte ich, und endlich stand er auf und begleitete mich folgsam ins Esszimmer, auch wenn er nicht wahrzunehmen schien, was er aß, nicht einmal, als Tilda darauf hinwies, dass die Kapern in der pikanten Soße ihre Idee gewesen waren. Es war wirklich reines Glück, dass er sich nicht an einer Fischgräte verschluckte. (Aber ich beherrsche den Heimlich-Handgriff, ich hätte ihn gerettet.)
    Noch vor dem Nachtisch, bei

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