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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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scheint den besseren Text zu haben, und als Olivia muss ich über weite Strecken so tun, als wäre ich in sie verliebt!«
    »Ach ja?«, fragte ich überrascht. Ich sollte mir wirklich Zeit nehmen, das Stück zu lesen!
    »Es ist eine Verwechslungskomödie mit zwei ineinander verwobenen Liebesgeschichten«, erklärte Michael. »Aber ich sehe mich selbst eher als Sebastian, nicht als Orsino, und die Rolle kann ich bereits.«
    »Dann bleibe ich wohl doch besser bei Olivia«, meinte Coco widerstrebend. »Wenn die anderen zu tun haben, könnten wir unsere Szenen ja auch allein irgendwo proben, Michael?«
    Sie schenkte ihm ein vielversprechendes vertrauliches Lächeln, und ein Schauer des Entsetzens huschte über sein ausdrucksstarkes Gesicht. Dann, vom Selbsterhaltungstrieb inspiriert, hielt er ihr zur Ablenkung sehr gekonnt einen dicken, fetten Leckerbissen vor die Nase: »Noel, hast du nicht erwähnt, dass es auf dem Speicher irgendwo Kostüme gibt, die wir verwenden könnten, um so richtig in unsere Rollen zu schlüpfen?«
    »Oh – Kostüme!«, hauchte Coco und schnappte begierig nach dem Köder.
    »Ich weiß, wo sie sind – in der Verkleidungskiste!«, rief Jess, und auch ihre Miene hellte sich schlagartig auf. »Ich kann es euch zeigen!«
    »Vielleicht sollte ich besser mitkommen«, meinte Noel vorsichtig. »Es ist nicht der große Schrank ganz vorne – darin sind die Kostüme für die Twelfth Night Revels, auch wenn die Köpfe mit den Schwertern natürlich in der Scheune hinter dem Pub verstaut sind. Nein, es ist der Schrankkoffer weiter hinten.«
    Im Grunde hätte ich viel lieber mit den anderen zusammen in der Verkleidungskiste gestöbert, als durch den Schnee bergab zu stapfen, um dem großen Diktator Martland Modell zu stehen, doch ich hatte das Gefühl, wenn ich nicht auftauchte, käme er zurück und würde mich notfalls auch gegen meinen Willen mit roher Gewalt davonschleppen: Zuzutrauen wäre es ihm.
    »Ich finde, ihr solltet euch alle für eure Rollen verkleiden«, sagte Jess. »Keine Sorge, Holly, ich finde schon etwas Schönes für deine große Liebesszene mit Onkel Jude.«
    »Welche große Liebesszene?«
    »Hast du das Stück noch nicht gelesen?«, fragte Coco.
    »Doch, in der Schule, aber ich habe das meiste vergessen; es ist schon lange her. Und ich hatte bislang nicht einmal Zeit, diese Textausdrucke durchzugehen, die du uns allen gegeben hast. Aber ich dachte, die zentrale Liebeshandlung spielt zwischen Sebastian und Olivia?«
    »Es findet eine Art doppeltes Liebes-Verwechslungsspiel statt«, erklärte Noel. »Das Stück hat seine Wurzeln im Mummenschanz, mit mehrfachem Mann-Frau-Rollentausch und Charakteren, die nicht sind, was sie zu sein scheinen – ein bisschen wie bei unseren Revels!«
    Ich sollte mir wirklich die Zeit nehmen, meinen mit hilfreichen Unterstreichungen versehenen Ausdruck zu überfliegen, um herauszufinden, worauf genau ich mich da eigentlich eingelassen habe!

Kapitel 31
    Narrengold
    Von ebendieser Stimme fühlte ich mich geleitet, den Vater meiner Jugendliebe zu besuchen, den Pfarrer der Rätselhafte-Baptisten-Gemeinde in Ormskirk. Seit meinem Sündenfall hatte ich Mr Bowman gemieden, was ihn ebenso verwundert wie verletzt haben dürfte.
    Mai 1945
    Ich zog meine schwarzen Samtleggings und den dunkelgrünen Tunika-Pullover an, Sachen, die ich sonst nur trage, wenn ich es mir allein zu Hause gemütlich mache, da sie sehr eng anliegen, vor allem an Po und Busen.
    Als ich an die Tür des Ateliers klopfte, antwortete keiner, ich trat aber dennoch ein: Es war zu kalt, um wie ein unerwünschter Dreikönigssänger draußen herumzulungern.
    Jude war gerade dabei, dicke Eisenstäbe und Draht aus einer großen Plastiktonne zu zerren, sah kaum auf und grunzte mir nur zu; Schweinisch spreche ich jedoch nicht, also stellte ich einfach meine schneebedeckten Gummistiefel innen neben die Tür und wanderte auf Socken herum, bis er sich etwas weniger wie auf der »Farm der Tiere« benahm.
    Das Gebäude hatte einst zwei Stockwerke gehabt, nun jedoch war die Zwischendecke entfernt worden, und man hatte Dachfenster eingebaut, sodass ein großer, gut beleuchteter Raum entstanden war. Die Wände waren in hellem Cremeweiß gestrichen, und es roch nach einer vielfältigen, aber nicht unangenehmen Mischung aus Gasheizung, feuchtem Sackleinen und heißem Eisen. Judes Rasierwasser hätte darauf basieren können.
    In eine Wand waren riesige Doppeltüren eingelassen, vermutlich zum Abtransport der

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