Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
Vom Netzwerk:
fertiggestellten Skulpturen … und wenn man darüber nachdachte, war wohl auch deshalb der Weg von der Zufahrt hierher so breit und zerfurcht, weil man darauf mit großen Fahrzeugen rückwärts direkt bis zum Atelier fahren musste.
    Es war ausgestattet mit einem großen, erhöhten Modellpodest aus Holz, wie eine kleine Bühne, einer schmaleren Tür, die vermutlich zu einem Lagerraum für Materialien führte, einem kleinen Schmelzofen, Staffelei, Tischen, großen Ständern aus Holz und Metall, einem kippbaren Zeichentisch und Werkbänken, die mit einem Durcheinander aus Skizzen, Pinselbechern, Modellier-Werkzeugen und Bleistiften, Klumpen von Ton, kleinen Modellen für Skulpturen und verbogenen Metallteilen übersät waren. Insgesamt sah es so aus, als wären dringend einmal gründliches Aufräumen und Abstauben angebracht, aber wahrscheinlich mochte er es so.
    Auf dem verbliebenen freien Platz auf dem Fußboden verteilt standen vollendete Skulpturen aus verschiedenen Materialien, die meisten auf Untersetzer, Sockel oder Füße der einen oder anderen Art montiert. Die größte davon – in der Tat lebensgroß – zeigte unverkennbar Lady, auch wenn sie aus Eisendreiecken zusammengesetzt war, und Becca hatte recht: Von Nahem betrachtet sah es aus wie ein Haufen Schrott. Eine andere Skulptur bestand einfach nur aus einer Reihe zu fließenden Linien gebogener Eisenrohre, die ebenso unverkennbar das keltische rote Pferd von oben am Hang darstellten.
    Er hatte die Wahrheit gesagt, dass es hier unten angenehm warm wäre, wenn die Heizkörper erst einmal liefen, aber nichts in der Welt hätte mich dazu gebracht, mich bis auf die Haut auszuziehen, auch wenn ich schließlich meinen Anorak ablegte und aufhängte. Weiter würde ich auf gar keinen Fall gehen.
    Als ich mich umwandte, sah ich, dass Jude mich eingehend musterte, einen Mundwinkel seiner geraden Lippen in einer Weise hochgezogen, die auf stillheimliche Belustigung hinzudeuten schien.
    »Ganz die Waldnymphe.«
    Für albernes Herumgetanze in den Wäldern bin ich ein bisschen zu groß geraten, daher ignorierte ich diese Bemerkung als Sarkasmus und fragte: »Was willst du von mir?«
    »Ich will versuchen, die Art und Weise einzufangen, wie du heute Morgen dagestanden bist, dein Arm über Ladys Rücken und ihr Kopf dir zugewandt. Das Ganze sah aus, als wärt ihr zu einer Einheit verschmolzen … auch wenn es besser gewesen wäre, wenn sie nicht ihre Decke umgehabt hätte. Aber ich habe schon jede Menge Fotos, Skizzen und Modelle von ihr, so wie dies hier.« Er zeigte auf die vollendete, lebensgroße Skulptur. »Wenn du dich in derselben Pose danebenstellst, könnte ich einige grundlegende Ideen entwickeln, wie das Ganze umzusetzen wäre, auch wenn das Pferd nicht in der richtigen Haltung dasteht.«
    Es schien ihm ernst, also kletterte ich auf den rechteckigen Block, auf dem die Skulptur befestigt war, und legte anweisungsgemäß meinen Arm darum, während er eine Staffelei in einen bestimmten Blickwinkel rückte und ein großes Skizzenbuch daraufstellte.
    »Ist das hier schon irgendwohin verkauft?«, fragte ich. »Machst du nicht lauter Auftragsarbeiten?«
    »Nur manchmal, im Allgemeinen mache ich einfach, wozu ich Lust habe, und verkaufe es dann – oder auch nicht, wenn ich nicht möchte. Diese hier habe ich beschlossen zu behalten. Dreh dich ein wenig zu ihrem Kopf … Nein, nur deinen Kopf, nicht den ganzen Körper!«, rief er und dann, nach zwei ungeduldigen Schritten, packte er mich und bog mich doch tatsächlich in die Position, die er haben wollte, was sich wirklich eigenartig anfühlte.
    Danach ging er zu seiner Staffelei zurück und studierte mich minutiös und mit kritischem Blick, dann fertigte er mit großen Kohlestiften rasch eine Skizze nach der anderen. Die Blätter ließ er anschließend einfach zu seinen Füßen auf den Boden fallen.
    Zuerst verwirrte es mich, wie er mit konzentriert in Falten gelegter Stirn kaum seine grüblerischen, tief liegenden dunklen Augen von mir ließ, doch als mir klar wurde, dass es ein unpersönlicher und distanziert prüfender Blick war, entspannte ich mich allmählich: Er betrachtete eigentlich gar nicht mich als Person!
    Von Zeit zu Zeit rückte er die Staffelei in eine andere Position, sodass er mich aus allen Blickwinkeln zeichnen und vermutlich eine Rundumvorstellung von mir entwickeln konnte. Er schien Ewigkeiten dafür zu brauchen – allerdings habe ich ja auch reichlich Rundungen …
    »Ich wünschte, ich

Weitere Kostenlose Bücher