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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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es aus dem Altertum stammte, vielleicht von den Kelten? Ich glaubte mich zu erinnern, dass Pferde für die Kelten sehr wichtig waren. Oder war es eine eher neuzeitliche Verschönerung der hiesigen Landschaft?
    Ein Fußweg bergan zum Leuchtfeuer führte direkt daran vorbei, und als ich nach unten sah, erkannte ich, dass er oberhalb von Old Place bei einer weiteren Farm in die Straße mündete. Er war deutlich ausgetreten, und vermutlich kamen viele Wanderer hierher, um zu dem Turm hinaufzusteigen. Auch ich selbst würde das eines Tages tun, nur nicht heute. Ich hatte viel zu viel zu tun.
    Ich wollte gerade wieder umkehren, als aus meiner Tasche eine schnelle Mozartmelodie erklang. Irgendwie passte der Klingelton nicht ganz zu der windgepeitschten Hügellandschaft in Lancashire, aber ich wüsste auch nicht recht, was sonst. Ritt der Walküren vielleicht?
    »Hab ich dich erwischt!«, sagte Ellen triumphierend. »Ich habe es im Haus versucht, dort ging keiner dran.«
    »Nein, ich bin auf dem Hügel hinter dem Anwesen. In der Tat ist der einzige Ort mit Handyempfang hier oben oder bergab in der Nähe des Dorfes, sodass du Glück hattest, mich überhaupt zu erreichen.«
    »Was machst du auf dem Hügel?«
    »Den Hund spazieren führen – und er ist alt und hat Arthritis, sodass ich ihn nicht allzu lange hier herumstehen lassen kann.«
    »Ich wollte dich nur warnen, dass ich heute Morgen eine ganze Flut von E-Mails von Jude Martland in meinem Posteingang gefunden habe, und er ist alles andere als glücklich über den Wechsel der Haushüter, obwohl er ja eigentlich dankbar sein sollte, dass ich derart kurzfristig überhaupt irgendwen finden konnte!«
    »Ja, genau das habe ich ihm auch gesagt.«
    »Soll das heißen, du hast mit ihm gesprochen? Davon hat er nichts erwähnt … oder vielleicht bin ich bis zu dieser E-Mail bloß noch nicht vorgedrungen.«
    »Er rief gestern Abend an und wirkte auf mich ganz schön tyrannisch und unsympathisch – und absolut uneinsichtig! Ich habe ihm erklärt, dass ich völlig hinreichend kompetent bin, bin mir allerdings nicht sicher, ob er mir glaubt.«
    »Ich habe ihm so ziemlich dasselbe erklärt, aber er wollte trotzdem deinen Lebenslauf und deine Referenzen sehen, also habe ich sie ihm gefaxt. Sie sind allesamt blendend, sodass ihn das wohl beruhigen dürfte.«
    »Das bezweifle ich, denn um das Pferd schien er sich mehr Sorgen zu machen als um alles andere, und du musst zugeben, dass ich damit nicht die geringste Erfahrung habe. Aber trotzdem, die Anweisungen, die er hinterlassen hat, waren deutlich genug, und ich bin überzeugt, dass ich klarkomme. Gestern Abend habe ich für die Stute heißen Brei angerührt, und in Kürze werde ich sie auf die Koppel bringen und das Ausmisten in Angriff nehmen.«
    »Ach, du machst das schon«, sagte sie gelassen – sie hatte gut reden, denn sie war ja nicht diejenige, die ranmusste! »Nun, ich wollte dich nur vorwarnen, falls du einen Anruf erhalten solltest, aber offenbar bist du ja mit ihm fertig geworden. Und wenn er erst deinen Lebenslauf gelesen hat, ist ihm bestimmt sehr viel wohler. Ich habe ihm erklärt, er könne sich glücklich schätzen, dass eine meiner besten Haushüterinnen frei war, um die Vertretung zu übernehmen.«
    »Ich hoffe es, aber möglicherweise wünscht er regelmäßige Berichterstattung über das Pferd und den Hund. Manche Tierhalter möchten das.«
    Sie würde das abklären. Nach dem Gespräch gingen Merlin und ich wieder heim. Ich brannte darauf, mich im Haus genauer umzusehen, fand jedoch, ich sollte lieber erst Ladys Stall angehen. Soweit ich mich erinnerte, ging es einfach darum, das alte Stroh zu entfernen und es durch neues zu ersetzen. So schwierig konnte das ja nicht sein?
    Ich zog mich um, und in alten Jeans, einer warmen Fleecejacke und Gummistiefeln krempelte ich die Ärmel hoch, um die Herkulesaufgabe Augiasstall in Angriff zu nehmen. Mit schicksalsergebener Miene hievte sich Merlin aus seinem Korb, aber ich gab ihm eines der Kauspielzeuge aus dem Schrank und ließ ihn damit in der Küche. Ich brauchte meine volle Konzentration bei dem, was ich tat.
    Immerhin könnte ich im neuen Jahr dann »Versorgung von Pferden und Ziegen« mit in meinen Lebenslauf aufnehmen, wenn ich wollte, allerdings war ich nicht wirklich sicher, ob ich mit Ziegen noch mal zu tun haben mochte.
    Es war noch immer sehr kalt, wenngleich eine Wintersonne schien, und ich war unsicher, ob ich Lady auf die Koppel lassen sollte oder nicht.

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