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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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beizumessen.«
    »Was war denn rätselhaft daran, dass sie Baptistin war?«, fragte er abgelenkt.
    »Gar nichts. Die Rätselhaften Baptisten haben sich zur Jahrhundertwende als Splittergruppe selbstständig gemacht, inzwischen gibt es allerdings nicht mehr viele von ihnen.« Ich warf einen Blick aus dem Fenster. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen, Ihr Onkel und Ihre Nichte sind eben in einem Golfbuggy eingetroffen, ich sollte also besser gehen und sie reinlassen, es weht ein scharfer Wind draußen.«
    »Nein, warten Sie«, befahl er, »gehen Sie, und holen Sie Noel ans Telefon, damit ich mit ihm sprechen kann. Ich …«
    »Rufen Sie ihn später selbst an, wenn Sie mit ihm sprechen möchten«, unterbrach ich ihn und legte den Hörer auf. Wieder in voller Fahrt abgewürgt. Das wurde allmählich zur Gewohnheit – aber er erwies sich auch als ein höchst irritierender Mann, vor allem diese tiefe, vibrierende Bassstimme wühlte mich auf wie fernes Donnergrollen!

Kapitel 8
    Tiefgekühlt
    Das Bein des neuen Patienten spricht auf das Penicillin gut an, aber er neckt mich, wenn ich seine Verbände wechsele, und versucht, mich zum Lachen zu bringen … manchmal gelingt es ihm auch, obwohl ich mir alle Mühe gebe, keine Miene zu verziehen.
    Januar 1945
    »Wir dachten, wir schauen mal vorbei und sehen, wie du zurechtkommst«, erklärte Noel, »auch wenn Becca auf ihrem Heimweg bei uns angehalten und gesagt hat, dass es dir gut geht. Aber ich wollte sowieso einige Bücher in die Bibliothek zurückbringen. Jude ist damit einverstanden, wenn ich hier ein- und ausgehe, ich hatte immer freien Zugang. Auch Mo und Jim meinten, sie hätten nicht das Geringste dagegen.«
    »Natürlich, es ist der Wohnsitz deiner Familie, also kommst und gehst du, ganz wie du willst«, versicherte ich ihm.
    »Danke, meine Liebe«, sagte er mit seinem gewinnenden schiefen Lächeln, »allerdings musste ich das Autofahren mittlerweile aufgeben, und der Golfbuggy ist natürlich sehr kalt und für winterliche Wetterverhältnisse wirklich nicht geeignet.«
    »Ich habe Opa hochgefahren«, sagte Jess. »Mir war langweilig, und es macht mir Spaß, den Buggy zu fahren; aber alleine darf ich es nicht.«
    Da ich ihren sehnsüchtigen Blick auf meine Scheibe Früchtekuchen sah, fragte ich: »Kann ich euch beiden Tee und vielleicht ein Stück Kuchen anbieten? Mein Tee ist kalt geworden, weil dein Neffe gerade wieder angerufen hat, sodass ich ohnehin eine frische Kanne machen wollte.«
    »Ach, Jude ist durchgekommen?«, fragte er. »Wie schade, dass wir nicht rechtzeitig hier waren, um mit ihm zu sprechen.«
    »Er musste leider wirklich Schluss machen. Wahrscheinlich ruft er dich später noch an.«
    »Gut möglich … Aber wir wollen nicht stören, wenn du gerade beschäftigt bist«, sagte er mit Blick auf den Stapel Papiere neben dem Sessel.
    »Ihr stört überhaupt nicht, ich wollte nur einige Notizen zu Rezepten durchsehen, die ich für ein Kochbuch zusammenstelle – Kochen für Hausgesellschaften . Ich habe seit Jahren Rezepte und Tipps gesammelt, aber jetzt hoffe ich, es endlich fertigzubekommen, um es im neuen Jahr an Verlage zu schicken.«
    »Geben Leute denn immer noch große Gesellschaften? Ich erinnere mich, dass ich als junger Mann welche besucht habe und dass man herrlich viel Spaß dabei hatte!«, sagte Noel leicht wehmütig.
    »Oh ja, du würdest staunen – wahrscheinlich sind sie allerdings anders als die Veranstaltungen, die du kanntest.«
    »Ich weiß, dass Becca noch immer auf Gesellschaften zum Jagen und Fischen eingeladen wird«, sagte er. »Und zwischen Weihnachten und Twelfth Night hat sich unsere Familie immer hier in Old Place versammelt, sodass man auch das wohl eine Hausgesellschaft nennen könnte.«
    »Ich finde, dein Buch braucht einen spannenderen Titel als Kochen für Hausgesellschaften «, sagte Jess unverblümt.
    »Das ist nur der Arbeitstitel, aber wenn dir ein besserer einfällt, lass es mich wissen.«
    »Ich schreibe eine Vampirgeschichte, in der literweise Blut fließt«, vertraute sie mir an.
    »Das muss wohl so sein in einer Vampirgeschichte.«
    »In Bram Stokers Roman Dracula floss aber nicht besonders viel Blut, soweit ich mich erinnere«, gab ihr Großvater zu bedenken.
    »Aber in meinem. Ich bringe alle Mädchen aus meiner Schule um, die ich nicht leiden kann – voll gruselig.«
    »Gute Idee – das klingt ausgesprochen befriedigend«, sagte ich.
    Noel machte es sich auf dem Sofa vor dem Kamin bequem. Jess kam

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