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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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machen, falls sich herausstellen sollte, dass er es war.
    Aber selbst wenn, angesichts von Omas Erziehung und Naturell ist doch stark anzunehmen, dass es so wie in dem gleichnamigen Bühnenstück nicht mehr als eine »Kurze Begegnung« gewesen war!

Kapitel 9
    Familie Dagger
    Hilda und Pearl warnten mich freundschaftlich, N. M. sei ein Charmeur, und ich dürfe nicht ernst nehmen, was er alles sagte, doch er war sehr teilnahmsvoll und ganz rührend, als ich ihm von Tom und dem Vorsatz erzählte, mein Leben nun der Krankenpflege zu widmen. Er ist liebenswert, wenn er ernst ist, und ein guter Gesprächspartner.
    Februar 1945
    Am nächsten Morgen war der Wind leicht abgeflaut, doch alles war dick mit Raureif überzogen. Insgesamt war es seit meiner Ankunft zunehmend kälter geworden, und dem Radio zufolge wurden weiße Weihnachten von Minute zu Minute immer wahrscheinlicher.
    Das Haus erwärmte sich jetzt allmählich, seit ich das Feuer angemacht hatte, und ich hielt es durch großzügiges Nachlegen von Scheiten aus dem Keller am Brennen. Bald würde es hier gemütlich werden, obwohl das Anwesen so groß war.
    Nach dem Frühstück (mit Omas neuestem Tagebuch auf dem Tisch) ließ ich Lady und Billy hinaus. Billy ignorierte das offene Gatter und sprang geradewegs über den Zaun wie … tja, ich wollte schon sagen: wie ein Ziegenbock!
    Ich hängte ein gefülltes Heunetz ans Geländer, hoch genug, dass Lady sich nicht mit den Beinen darin verfing, wenn es leer war (auch dies ein Tipp der unschätzbaren Becca) und zerbrach eine dünne Eisschicht auf dem Wassertrog, bevor ich die Stallbox sauber machte.
    Merlin war auf die Koppel hinaufgewandert, was meiner Meinung nach für diesen Morgen an Auslauf genügte, also ging ich wieder hinein und bereitete mich darauf vor, dem Wohnzimmer eine Säuberung von der Art zu verpassen, die meine Oma immer als »Großreinemachen« bezeichnet hatte, etwas, das hier eindeutig schon längere Zeit nicht passiert war.
    Es gehört zu den Richtlinien von Homebodies, dass wir die Räume des Hauses, die wir tatsächlich benutzen, sauber und ordentlich halten, allerdings erfüllen die Häuser diese Vorgabe nicht immer ganz!
    Es ist nicht so, dass ich gern putze, aber ich habe es gern, wenn ein Zimmer schön sauber ist, sodass man es durchaus als befriedigende Tätigkeit bezeichnen könnte. Auch wenn es kein Vergleich dazu ist, über zwei Wochen hinweg täglich mit müheloser Kunstfertigkeit für fünfundzwanzig Leute mit unterschiedlichen Ernährungsbedürfnissen ein exzellentes Dinner zuzubereiten. Also das ist wirklich befriedigend, auch auf kreativer Ebene – manchmal finde ich, beim Kochen schafft man fast so etwas wie vergängliche Kunstwerke.
    Jedenfalls, nachdem ich durch Staubsaugen das Muster des schönen alten Teppichs wieder zum Vorschein gebracht hatte, das bisschen Steinfußboden an den Rändern gewischt, die Spinnweben aus allen Ecken entfernt, das Messing von Kamingitter und Kaminschirm ebenso poliert hatte wie auch die Möbel (und wo ich schon mal dabei war, sogar den Türklopfer am Hauseingang), sah alles wunderschön aus – und ich selbst derart zerzaust und schmuddelig, dass ich noch einmal duschen musste.
    Inzwischen war es später Vormittag, sodass ich meinen warmen Daunenanorak anzog und mit Merlin ins Dorf aufbrach, da er unbedingt mitkommen wollte. Der arme alte Kerl schien bereits eine Bindung zu mir entwickelt zu haben, aber das Leben war für ihn in letzter Zeit sicher auch sehr verwirrend gewesen.
    Ich wollte nicht nur die nähere Umgebung erkunden, sondern auch sehen, ob der Laden die zusätzlichen Lebensmittel auf meiner Liste vorrätig hatte, und was auch immer Tilda wünschte, von daher hoffte ich, dass es dort vor der Tür etwas gab, woran ich Merlin anbinden könnte. Wahrscheinlich hätte ich wirklich den Wagen nehmen sollen, doch ich laufe gerne, und mein Rucksack ist sehr geräumig.
    Im Torhaus bestand Noel darauf, dass ich kurz hereinkam, auch wenn Merlin in dem kleinen, vollgestellten Salon sehr viel Platz einzunehmen schien, und als er mit dem Schwanz wedelte, beinahe den Christbaum samt einer Schneekugel abgeräumt hätte. Ich kam mir selbst ein bisschen vor wie Alice im Wunderland nach dem Zaubertrank.
    Tilda ruhte auf dem Sofa und prangte heute in einer orangefarbenen Satinbluse und einem langen schwarzen Rock, auch wenn ich fand, dass sie unter dem dick aufgetragenen Make-up ein bisschen angegriffen aussah. Jess saß auf dem Fußboden und legte auf dem

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