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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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eine Tasse Kaffee. Sie sah das Päckchen, schnupperte und sagte lächelnd: »Marihuana. Riecht gut.«
    Verblüfft sah er sie an. »Kennst du dich damit aus?«
    »Sí, sí«, lachte sie. »Marijuana mexicana es la mejor.«
    »Rauchst du das Zeug auch?« fragte er neugierig.
    Sie nickte. »Para tranquilidad. Gut für Schlafen.«
    »Möchtest du etwas?« fragte er.
    »Ich habe selbst«, sagte sie. »Wenn Sie wollen, ich kann mitbringen von meiner Familie. Tengo mucho.«
    Er lachte. »Vielen Dank. Vielleicht komme ich mal darauf zurück.« Er nahm einen der Umschläge und ließ sie das weiße Pulver sehen, das sich darin befand. »Kennst du das auch?«
    Sie nickte. »Cocaina.«
    »Benutzt ihr das auch?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Señor. Macht zu nervös. Kein Schlaf.«
    Er lachte. »Du kennst dich wirklich gut aus. Aber es heißt, für amor sei es sehr gut.«
    »Für amor«, sagte sie, »trinken wir in Mexiko Tee aus Peyote und Marijuana. Macht viele Träume.«
    »Das wußte ich nicht«, sagte er.
    »Das ist alte indianische Medizin. Mein Vater benutzt es sehr oft. Muy bueno.«
    »Wie alt ist dein Vater?« fragte er.
    »Cuarenta y tres años«, sagte sie. »Er hat auch viele Freundinnen, genau wie Sie.«
    »Und was sagt deine Mutter dazu?«
    »Nada. Männer sind eben so.«
    Er nahm einen Schluck Kaffee.
    »Desayuno, Señor?« fragte sie.
    »Nein, ich glaube nicht«, sagte er. »Ich muß jetzt ins Studio.«
    »Ist die Señora am Wochenende zu Hause?«
    »Nein, sie kommt nicht vor Montag.«
    »Wollen Sie in den nächsten Tagen zu Hause essen, oder gehen Sie aus?«
    »Ich werde zu Hause arbeiten«, sagte er.
    »Bueno, Señor.«
    Sie bewegte sich in Richtung zur Tür und geriet dabei in einen hellen Lichtstrahl. »He«, sagte Joe. »Hab ich dir nicht Geld gegeben, damit du dir einen Büstenhalter und einen Slip kaufen kannst?«
    »Ich wollte mir die Sachen gleich anziehen«, sagte sie ausdruckslos. »Sobald ich Ihnen den Kaffee gebracht habe.«
    »Gib's nur zu: Du wolltest mich scharfmachen«, sagte er.
    »Nein, Señor«, sagte sie. »Ich wollte mich richtig anziehen.«
    Er war fest überzeugt, daß sie log.
    »Dreh dich um!« sagte er.
    Schweigend gehorchte sie. Er hob den Saum ihres Kleides und schlug sie mit der flachen Hand auf die Schenkel. Rosa ließ es schweigend geschehen. Sie wehrte sich nicht, und sie schrie auch nicht. »Vielleicht wirst du in Zukunft daran denken«, sagte er.
    Das Kleid hing dem Mädchen immer noch über den Hüften, und an der Stelle, wo er sie geschlagen hatte, färbte sich die Haut feuerrot. Sie streifte das Kleid herunter und ging.
    ***
    Keyho sah sich grinsend in Joes Büro um. »Sehr schick«, sagte er. »Sie sind auf dem Weg nach oben. Sie machen Karriere.«
    Joe lachte. »Verarschen kann ich mich selber.«
    »Ganz im Ernst«, sagte Keyho. »Das ist eins der besten Büros bei den Triple-S-Studios.«
    »Ich habe Glück gehabt«, sagte Joe.
    »Das ist kein Glück«, sagte Keyho. »Das ist ein Millionen-Dollar-Film.«
    »Geld wäre mir lieber«, sagte Joe. »Das Büro brauche ich nicht unbedingt. Ich kann auch zu Hause arbeiten.«
    »Geld kriegen Sie auch noch«, sagte Keyho. »Sie brauchen bloß zu warten und Ihre Karten richtig zu spielen.«
    »Quatsch«, sagte Joe. Das Telefon klingelte, und Joe nahm den Hörer.
    Es war Judi. »Die Publicity-Abteilung will Ihre Spesen nicht übernehmen«, sagte sie. »Die Kerle behaupten, kein Mensch würde Sie kennen. Ich sollte mit Filmstars ausgehen, haben Sie gesagt. Mit Leuten wie Van Johnson, Peter Lawford oder sogar Mickey Rooney. Dann käme mein Bild in die Zeitung.«
    »Das hätte ich Ihnen gleich sagen können«, sagte Joe. »Haben Sie denn jemanden gefunden, der mit Ihnen ausgeht?«
    »Publicity arbeitet dran«, sagte Judi.
    »Okay, dann ein andermal«, sagte er.
    »Sie sind mir doch nicht böse?« fragte Judi. »Ich kann leider nichts machen. Ich muß ständig zeigen, daß ich ein Star bin. Das verstehen Sie, oder?«
    »Aber natürlich«, sagte Joe und legte den Hörer zurück auf die Gabel. Er schüttelte den Kopf und warf Keyho einen spöttischen Blick zu. »Das war Judi«, sagte er. »Seit sie ein Star ist, darf sie nur noch mit anderen Stars ausgehen, hat sie mir gerade erklärt.«
    »Tja, so ist das in Hollywood«, sagte Keyho. »Das habe ich gemeint, als ich sagte, Sie müssen Ihre Karten richtig spielen.«
    Joe sah ihn aufmerksam an. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie müssen eine Presseagentur mit der Wahrnehmung Ihrer Interessen

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