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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Inspector?«
    »Nein, danke.« Chief Inspector Smyth war etwa einen Meter achtzig groß, kräftig, hatte blonde Haare, blaue Augen und ein energisches, sonnenverbranntes Gesicht.
    Er zog ein Bündel Papiere aus der Tasche und legte sie auf den Schreibtisch. »Das sind die Konten meiner Männer. Morgen früh um neun werden Sie ihre Konten schließen und sie auszahlen. Sie werden zur Hintertür kommen.«
    »Ja, natürlich. Es wird mir eine Ehre sein. Aber ich verliere mein Gesicht, wenn so viele wertvolle Konten aufgelöst werden. Die Bank ist genauso sicher, wie sie es gestern war, Chief Inspector.«
    »Natürlich. Trotzdem: Morgen um neun. Bargeld, bitte.« Er übergab ihm noch einige Dokumente. Und vier Sparbücher. »Dafür möchte ich einen Bankscheck. Jetzt.«
    »Aber Chief Inspector, der heutige Tag war eine Ausnahme. Die Ho-Pak hat keine Probleme. Sicher könnten Sie …«
    »Jetzt.« Smyth lächelte honigsüß. »Die Abhebungsscheine sind alle unterschrieben.«
    Sung warf einen Blick darauf. Es handelte sich um chinesische Namen, von denen er wußte, daß sie Strohmänner von Strohmännern dieses Mannes waren, der den Spitznamen »Schlange« trug. Die Konten beliefen sich insgesamt auf beinahe 850.000 HK. Und das allein in dieser Zweigstelle, dachte er, sehr beeindruckt von der Klugheit der Schlange.
    »Gut«, meinte er müde. »Aber es tut mir sehr leid, daß die Bank so viele Konten verliert.«
    Smyth lächelte wieder. »Die Ho-Pak ist ja noch nicht bankrott, nicht wahr?«
    »O nein, Chief Inspector«, protestierte Sung. »Wir verfügen über Aktiva im Wert von einer Milliarde HK und über viele Millionen an Bargeldreserven. Haben Sie Mr. Haplys Artikel in Guardian gelesen?«
    »Ja.«
    »Aha.« Sungs Gesicht wurde ernst. »Bösartige Gerüchte, die von neidischen Tai-Panen und anderen Banken verbreitet werden! Wenn Haply so etwas behauptet, stimmt es sicher.«
    »Gewiß. Ansonsten habe ich heute nachmittag noch einiges zu tun.«
    »Ja. Natürlich. Ich erledige es sofort. Ich, hm, ich habe in der Zeitung gelesen, daß Sie einen dieser bösen Werwölfe erwischt haben.«
    »Wir haben einen Verdächtigen, Mr. Sung, nur einen Verdächtigen.«
    Sung schauderte. »Teufel! Aber Sie werden alle kriegen … Teufel, die ein Ohr schicken! Es müssen Ausländer sein. Hier, Sir, sind die Schecks …«
    Es klopfte. Ein Corporal trat ein und grüßte. »Entschuldigen Sie, Sir, draußen steht ein Lieferwagen der Bank. Sie sagen, sie kommen vom Hauptbüro der Ho-Pak.«
    » Ayeeyah! « rief der sehr erleichterte Sung. »Endlich. Es ist eine Geldsendung.«
    »Gut«, erklärte Smyth. »Nun, Mr. Sung, damit stehen Sie jetzt nicht mehr unter Druck, nicht wahr?«
    »Nein, nein, natürlich nicht.« Sung bemerkte, daß ihn die beiden Männer ansahen, und fuhr sofort überschwenglich fort. »Wären Sie und Ihre Männer nicht gewesen … Wenn Sie gestatten, möchte ich jetzt Mr. Richard Kwang anrufen. Ich bin überzeugt, daß es ihm, ebenso wie mir, eine Ehre sein wird, als Ausdruck unserer Dankbarkeit einen bescheidenen Beitrag zum Wohlfahrtsfonds der Polizei zu leisten.«
    »Das ist sehr aufmerksam, Mr. Sung, aber nicht notwendig.«
    »Aber ich würde schrecklich an Gesicht verlieren, wenn Sie es nicht annehmen, Chief Inspector.«
    »Sie sind sehr freundlich«, meinte Smyth, der genau wußte, daß Sung, seine Kassierer und viele andere tot wären, wenn nicht er in der Bank und seine Männer draußen auf der Straße eingegriffen hätten. »Danke, aber es ist nicht notwendig.« Er nahm den Bankscheck und ging.
    Mr. Sung redete auf den Corporal ein, der schließlich seinen Vorgesetzten holte. Divisional Sergeant Mok lehnte ebenfalls ab. »Zwanzigtausendmal«, sagte er.
    Aber Mr. Sung ließ nicht locker. Und Richard Kwang war genauso entzückt und fühlte sich genauso geehrt, weil er das unerbetene Geschenk bewilligen konnte.
    20.000 HK. Sofort bar auf die Hand. »Mit der tiefempfundenen Anerkennung der Bank, Divisional Sergeant Mok.«
    Die alte amah Ah Tarn saß immer noch auf der Bank am Hafen. Ihre Rippen schmerzten, aber die schmerzen immer, dachte sie müde. Sie wollte gerade aufstehen, als ein junger Mann zu ihr herübergeschlendert kam. »Setz dich, Alte Frau«, sagte er, »ich will mit dir reden.« Er war klein, kräftig, einundzwanzig und hatte ein Gesicht voller Pockennarben. »Was ist in dem Sack?«
    »Was? Was für ein Sack?«
    »Der Papiersack, den du an deine stinkenden Klamotten drückst.«
    »Das? Nichts, Geehrter

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