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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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beiden! Na, wie heißt der Gewinner des fünften Rennens?«
    Gornt überragte ihn wie ein Turm. »Ich werde es Ihnen nach dem Rennen sagen.«
    »Ach, kommen Sie schon, Gornt! Sie wissen doch, daß schon alles ausgeknobelt wird, bevor die Pferde noch in die Startboxen geritten werden.«
    »Wenn Sie das beweisen können, wären wir gewiß alle sehr interessiert.«
    »Mr. Pugmire hat sicher nur gescherzt«, warf Donald McBride ein. Er war Mitte Sechzig, mit sympathischen Zügen, und die Wärme seines Lächelns verriet echte Herzlichkeit. »Es gibt immer wieder Gerüchte, daß geschoben wird, aber wir tun, was wir können, und wenn wir einen erwischen, wird er umgehend geköpft – oder zumindest vom Platz verwiesen.«
    »Was soll’s? Auch in den Staaten wird geschoben, aber hier, wo es nur Amateure gibt und die Bestimmungen laxer gehandhabt werden, muß es noch viel leichter sein«, sagte Biltzmann forsch. »Übrigens, Quillan, Ihr Hengst, ist er nicht zum Teil australischer Herkunft?«
    »Ja«, antwortete Gornt schroff; die Vertraulichkeit war ihm zuwider.
    »Don hat mir einige Bestimmungen Ihrer Rennordnung erläutert. Ich würde wirklich gern Ihrer Pferdesportbruderschaft angehören – und ich hoffe, ich kann stimmberechtigtes Mitglied werden.«
    Der Jockey-Club war sehr exklusiv. Er hatte zweihundert stimmberechtigte Mitglieder und viertausend nicht stimmberechtigte. Nur stimmberechtigte Mitglieder hatten Zutritt zur Mitgliedertribüne. Nur stimmberechtigte Mitglieder durften Pferde besitzen. Nur stimmberechtigte Mitglieder konnten einmal im Jahr die Aufnahme von zwei Personen als nicht stimmberechtigte Mitglieder beantragen. Die Stewards stimmten geheim ab, und ihre Entscheidung war unwiderruflich. Und nur stimmberechtigte Mitglieder konnten Stewards werden.
    »Haben Sie die Absicht, in Hongkong zu bleiben, Mr. Biltzmann?« fragte Gornt.
    »Nennen Sie mich Chuck! Ich bin für lange Zeit hier«, antwortete der Amerikaner.
    »Ich bin wohl der neue Tai-Pan von Superfoods of Asia. Klingt toll, was?«
    »Wunderbar!« lautete Barres vernichtendes Urteil.
    Biltzmann plapperte fröhlich weiter; noch war er nicht auf die Wellenlänge englischen Sarkasmus’ eingestellt. »Ich bleibe mindestens zwei Jahre, und ich freue mich schon jetzt auf jede Minute. Wir sind fest entschlossen, es uns hier gemütlich zu machen. Morgen kommt meine Braut und …«
    »Sie wollen hier heiraten, Mr. Biltzmann?«
    »O nein, das ist nur so ein amerikanischer Ausdruck. Wir sind seit zwanzig Jahren verheiratet. Sobald wir eingerichtet sind, werden wir uns freuen, Sie zum Dinner zu begrüßen. Vielleicht machen wir ein Grillfest. Das Fleisch für die Steaks haben wir schon organisiert; wir lassen es einmal im Monat einfliegen. Dazu Kartoffeln aus Idaho«, erklärte er stolz.
    »Ich bin froh über die Kartoffeln«, antwortete Gornt, und die anderen warteten gespannt, weil sie wußten, daß ihm die amerikanische Küche zuwider war – ganz besonders die auf Holzkohle gegrillten Steaks und Hamburgers und die »aufgepufften Griller«, wie er Kartoffeln nannte. »Wann wird die Fusion abgeschlossen?«
    »Ende des Monats. Sie haben unser Angebot angenommen. Ich hoffe sehr, daß man unser Know-how auf dieser niedlichen Insel zu schätzen weiß.«
    »Ich nehme an, Sie bauen sich ein Herrenhaus?«
    »Nein, Sir. Dickerchen hier«, erwiderte Biltzmann, und alle krümmten sich, »Dickerchen hat uns das Penthouse auf dem Etagenblock der Gesellschaft in der Blore Street verschafft, damit sind wir fein raus. Wunderbare Aussicht, nur die Sanitärinstallationen taugen nichts. Aber meine Braut wird das schon in Ordnung bringen.«
    »Ist sie denn auch Klempnerin?« fragte Gornt.
    Der Amerikaner lachte. »Teufel, nein, aber sie ist sehr geschickt.«
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muß mit meinem Trainer sprechen.« Gornt nickte den anderen zu und wandte sich ab. »Haben Sie einen Augenblick Zeit, Donald, wegen Sonnabend?«
    »Selbstverständlich. Ich bin gleich wieder da, Mr. Biltzmann.«
    »In Ordnung. Aber nennen Sie mich Chuck!«
    McBride faßte neben Gornt Tritt. »Sie schlagen doch nicht im Ernst vor, dieser Mann sollte stimmberechtigtes Mitglied werden?« fragte Gornt, als sie außer Hörweite waren.
    »Eigentlich doch.« Man sah McBride sein Unbehagen an. »Es ist das erstemal, daß eine große amerikanische Firma nach Hongkong kommt. Er wäre ziemlich wichtig für uns.«
    »Das ist doch kein Grund, ihn hier aufzunehmen. Wählen Sie ihn

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