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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Tsuyan hier herein und reden mit uns … Oh, ich brauche einen Arzt … oh, meine Hän…«
    »Wo ist Tsuyan jetzt?«
    »Ich weiß es nicht, Herr … Oh, meine verdammte Hand! Oh, oh, oh … Ich schwöre bei allen Göttern, ich kenne ihn nicht!«
    Ärgerlich stieß Armstrong ihn in einen Stuhl und riß die Tür auf. Stumm starrten ihn die drei Polizeibeamten und die beiden Sekretärinnen an. »Sergeant, bringen Sie diesen Kerl ins Präsidium und buchten Sie ihn ein! Die Anklage lautet auf versuchte Bestechung eines Polizeibeamten. Schauen Sie sich das an …« Er winkte ihn heran und zeigte auf die Lade. Yats Augen weiteten sich. » Dew neh loh moh! «
    »Zählen Sie das Geld und lassen Sie sich von den beiden Männern den Betrag bestätigen! Dann fahren Sie damit ins Präsidium und liefern es ab.«
    »Ja, Sir.«
    »Corporal, Sie gehen die Aktenordner durch! Ich bin nebenan. Ich komme gleich wieder.«
    »Ja, Sir.«
    Er wußte, daß dieses – und alles Geld im Büro – bald gezählt sein und dann von den Hauptakteuren, Sergeant Yat und Lo und Tak, entschieden werden würde, welcher Betrag abgeliefert werden sollte. Den Rest würden sie sich teilen. Lo und Tak würden annehmen, daß er mit einer größeren Summe dabei war, und seine eigenen Leute würden ihn für verrückt halten, wenn er es nicht war. Es war gestohlenes Geld, und Sergeant Yat und seine Kollegen waren gute Polizeibeamte, die für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit miserabel bezahlt wurden. Ein wenig h’eung yau würde ihnen nicht schaden; sie würden es als Geschenk des Himmels ansehen.
    In China muß man Praktiker sein, sagte er sich, klopfte an die Tür von 721 und trat ein. Eine gutaussehende Sekretärin sah von ihrem Mittagessen auf.
    »Guten Tag.« Armstrong zückte seinen Ausweis. »Ich möchte Mr. Vee Cee Ng sprechen, bitte.«
    »Tut mir leid, Sir«, antwortete das Mädchen mit ausdruckslosem Gesicht. »Er ist ausgegangen. Zum Essen.« Ihr Englisch klang gepflegt.
    »Wohin?«
    »In seinen Klub, glaube ich. Er wird vor fünf nicht zurück sein.«
    »Was für ein Klub ist das?«
    Sie sagte es ihm.
    »Wie heißen Sie?«
    »Virginia Tong, Sir.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich umsehe?« Ihre Augen blitzten nervös.
    »Hier ist mein Haussuchungsbefehl.«
    Sie zuckte die Achseln, erhob sich und schloß die Tür zum Privatbüro auf. Es war klein, eng und leer – bis auf ungeordnete Schreibtische, Telefone, Aktenschränke und Aushangfahrpläne diverser Reedereien. Eine Tür am anderen Ende des Raumes war verschlossen.
    »Würden Sie mir diese Tür bitte aufsperren?«
    »Mr. Vee Cee hat den einzigen Schlüssel«, erklärte Virginia Tong.
    Armstrong seufzte. »Wie Sie wissen, habe ich einen Haussuchungsbefehl, Miss Tong, und das Recht, die Tür einzutreten, wenn es nötig ist.«
    Sie starrte ihn wortlos an. Er trat einen Schritt zurück und machte sich bereit, die Tür einzutreten.
    »Einen Augenblick, Sir«, stammelte sie. »Ich will doch noch einmal nachsehen, ob er seinen Schlüssel vielleicht dagelassen hat.«
    »Gut. Danke.« Armstrong sah, wie sie eine Schreibtischlade öffnete und so tat, als suchte sie, und dann eine andere und noch eine, bis sie, seine Ungeduld erahnend, den Schlüssel endlich unter einer Sparbüchse fand. »Ach, hier ist er ja!« rief sie, als wäre ein Wunder geschehen. Sie schloß die Tür auf und trat zurück. Die Tür führte unmittelbar zu einer anderen, und als Armstrong sie öffnete, stieß er unwillkürlich einen Pfiff aus. Der Raum dahinter war groß und luxuriös eingerichtet: dicke Teppiche, elegante, mit Wildleder bespannte Sofas und Sessel, Rosenholzmöbel und wertvolle Bilder. Er schlenderte hinein. Virginia Tong beobachtete ihn von der Türschwelle aus. Auf dem schönen antiken Rosenholzschreibtisch standen eine Vase mit Blumen und einige eingerahmte Fotos eines fröhlich lächelnden Chinesen, der ein mit Girlanden umwundenes Rennpferd am Zügel hielt; ein Bild zeigte den gleichen Mann im Dinnerjackett, wie er dem Gouverneur die Hand schüttelte. Dunross stand in der Nähe.
    »Ist das Mr. Ng?«
    »Ja, Sir.«
    Auf einer Seite standen ein erstklassiges Hi-Fi-Plattenspielgerät und eine Cocktailbar. Eine weitere Tür stand halb offen; er stieß sie auf und befand sich in einem eleganten, sehr weiblichen Schlafzimmer mit einem riesigen ungemachten Bett unter einer mit Spiegeln ausgelegten Decke; das angrenzende Badezimmer mit blitzenden Armaturen und vielen Eimern mit Wasser war der Traum eines

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