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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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blieb er stehen. Er sah viele Verkaufsorders, die meisten über kleine Mengen. Er schrieb die Zahl 200.000 in die Verkaufskolonne.
    Der Schock war im ganzen Saal zu spüren. Er achtete nicht darauf und sah nur Forsythe an, Richard Kwangs Makler. Heute war er der einzige, der Ho-Pak kaufte.
    »Versucht Gornt Ho-Pak zu ruinieren?« wollte ein Makler wissen.
    »Liegt doch schon jetzt unter Beschuß. Wollen Sie das Paket haben?«
    »Ich bin doch nicht bescheuert. Verkaufen Sie auch Struan’s à découvert?«
    »Nein.«
    »Mensch, mir gefällt das nicht.«
    »Bleib doch ruhig, Harry«, äußerte ein anderer. »Einmal kommt Leben in die Bude – nur darauf kommt es an.«
    »Empörend, was da mit Struan’s gemacht wird, finden Sie nicht?«
    »Glauben Sie an alle Gerüchte?«
    »Natürlich nicht, aber vielleicht ist doch was dran?«
    »Ich glaube es nicht.«
    »Wenn Struan’s an einem Tag dreieinhalb Punkte verliert, wird es eine Menge Leute geben, die es glauben«, meinte ein anderer Makler. »Wird Kwang den Run überstehen?«
    »Das liegt in …« Gottes Hand hatte Joseph Stern sagen wollen, aber er wußte, daß Richard Kwangs Zukunft in den Händen seiner Einzahler lag und daß ihre Entscheidung getroffen war. »Joss«, murmelte er traurig.
    »Gott sei Dank bekommen wir unsere Kommission auf jeden Fall, ob Schnee, ob Regen, spaßig, was?«
    »Spaßig«, wiederholte Stern, angewidert von dem überheblichen Akzent dieser Absolventen exklusiver britischer Public Schools, die er als Jude nie hatte besuchen können. Er sah, wie Forsythe den Hörer auflegte und ihn heranwinkte.
    »Kaufst du?« fragte er.
    »Zur gegebenen Zeit, Joseph, alter Freund«, antwortete Forsythe und fügte leise hinzu: »Unter uns, kannst du uns Gornt nicht vom Hals schaffen? Ich habe Grund zu der Annahme, daß er mit diesem Gauner Southerby gemeinsame Sache macht.«
    »Ist das eine offizielle Beschuldigung?«
    »Ach, komm schon, es ist meine private Meinung, verdammt noch mal! Du weißt doch, daß Kwang gesund ist – gesund wie Rothschild! Du weißt, daß Kwang über eine Milliarde in Res …«
    »Ich habe den Krach von 1929 miterlebt, alter Freund. Billionen hatten die Leute damals in Reserve, und trotzdem gingen sie kaputt. Es ist alles eine Frage von Bargeld, Kredit und Liquidität. Und Vertrauen. Kaufst du nun das Paket, das wir anbieten?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Wie lange kannst du so weitermachen?«
    »Für immer und ewig. Ich bin nur ein Makler. Ich führe Aufträge aus. Kauf oder Verkauf, meine Kommission beträgt ein Viertel Prozent.«
    »Wenn der Kunde zahlt.«
    »Das muß er wohl. Wir haben doch seine Aktien, nicht wahr. Wir haben eine Maklerordnung. Und weil wir gerade davon reden – geh zum Teufel!«
    Stern lachte. »Ich bin Brite, ich komme in den Himmel, wußtest du das nicht?« Er kehrte an seinen Tisch zurück. »Ich denke, er wird noch vor Börsenschluß kaufen.«
    Es war Viertel vor drei. »Gut«, sagte Gornt, »und jetzt möchte …« Er unterbrach sich. Beide wandten den Blick zurück. Dunross geleitete Casey und Linc zum Tisch Alan Holdbrooks – er war der Makler von Struan’s auf der anderen Seite des Saales.
    Stern beobachtete sie nachdenklich. »Sie scheinen doch auf sehr freundschaftlichem Fuß zu stehen. Vielleicht stimmen die Gerüchte nicht, Dunross schließt mit Par-Conab und kommt seinen Zahlungsverpflichtungen nach.«
    »Das kann er nicht. Dieser Deal kommt nicht zustande. Bartlett ist doch nicht dumm. Er wäre doch verrückt, sich mit diesem wackeligen Laden zu verbinden.«
    »Bis vor wenigen Stunden wußte ich gar nicht, daß Struan’s bei der Orlin Bank Schulden hat. Und daß die Zahlungen an Toda nächste Woche fällig werden. Oder daß die Victoria Noble House nicht stützen wird. Lauter Unsinn. Ich habe Havergill angerufen, und er hat es mir bestätigt.«
    »Was sollte er sonst sagen?«
    Nach einer Pause bemerkte Stern: »Schon eigenartig, daß alle diese Neuigkeiten gerade heute bekannt wurden.«
    »Sehr eigenartig. Verkaufen Sie 200.000 Struan’s!«
    Sterns Augen weiteten sich, und er zupfte an seinen buschigen Brauen. »Mr. Gornt, glauben Sie nicht, der …«
    »Nein. Bitte tun Sie, was ich sage!«
    »Ich glaube, diesmal liegen Sie falsch. Der Tai-Pan ist zu schlau. Er wird jede Unterstützung bekommen, die er braucht. Sie werden sich die Finger verbrennen.«
    »Die Zeiten ändern sich. Die Menschen ändern sich. Wenn Struan’s sich übernommen hat und nicht zahlen kann … Lieber Freund, wir

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