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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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er sich, empört, daß ein Engländer mit diesem Background und in einer so hohen Vertrauensstellung ein Verräter sein konnte. So wie Burgess und MacLean. Und Blake. Wie weit kann ich AMG glauben? Der arme Kerl! Und wie weit kann ich Jamie Kirk trauen?
    »Wer möchte mit Inspektor Kwok sprechen?« erkundigte sich eine Männerstimme.
    »Dunross von Struan’s.«
    »Augenblick, bitte!« Eine kurze Wartezeit, und dann eine Männerstimme, die er sofort erkannte. »Guten Abend, Tai-Pan. Armstrong … Tut mir leid, aber Brian ist nicht erreichbar. Ist es etwas Wichtiges?«
    »Nein. Wir waren auf einen Drink verabredet, und er hätte schon längst da sein müssen. Er hat nichts gesagt – gewöhnlich hält er seine Termine ein.«
    »Wann haben Sie sich verabredet?«
    »Heute morgen. Er hat mich angerufen, um mir über John Tschen zu berichten. Gibt es da etwas Neues?«
    »Nein. Leider. Brian mußte kurz verreisen. Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Natürlich. Wenn Sie mit ihm sprechen, sagen Sie ihm bitte, wir sehen uns Sonntag beim Bergrennen, wenn nicht schon vorher.«
    »Haben Sie immer noch die Absicht, nach Taiwan zufliegen?«
    »Ja. Mit Bartlett. Sonntag. Dienstag sind wir zurück. Man hat mir gesagt, wir könnten mit seiner Maschine fliegen.«
    »Das ist richtig. Bitte sehen Sie zu, daß er Dienstag wieder da ist!«
    »Wenn nicht schon früher.«
    »Hören Sie, Tai-Pan, wir hatten wieder eine recht beunruhigende Begegnung hier in Hongkong. Ich möchte Ihnen keine unnötigen Sorgen bereiten, aber passen Sie gut auf sich auf bis zu unserer Verabredung mit Sinders!«
    »Selbstverständlich. Auch Brian hat sich in diesem Sinn geäußert. Und Crosse. Danke, Robert! Gute Nacht!« Dunross legte auf. Er hatte vergessen, daß ein Beamter des SI ihn beschattete. Der Bursche scheint seine Sache besser zu machen als die anderen. Ich habe ihn überhaupt nicht bemerkt. Was mache ich jetzt mit ihm? Bei meinem Gespräch mit Vierfinger kann ich ihn nicht gebrauchen.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte er zum Barmann.
    Dunross verließ die Bar und schlenderte zur Herrentoilette hinüber. Niemand folgte ihm. Dann wanderte er über die Haupttreppe in die Halle hinunter, um eine Zeitung zu kaufen. Überall drängten sich Menschen. Auf dem Rückweg fiel ihm ein kleiner Chinese mit Brille auf, der ihn aus einem Lehnsessel in der Halle über den oberen Rand einer Zeitschrift beobachtete. Dunross zögerte, kehrte in die Halle zurück und sah, daß die Augen des Mannes ihm folgten. Befriedigt stieg er wieder die Treppe hinauf. »Oh, hallo, Marlowe«, rief er und wäre um ein Haar in ihn hineingelaufen.
    »Oh, hallo, Tai-Pan!«
    Sofort merkte Dunross die Erschöpfung in Marlowes Gesicht. »Was ist los?« fragte er.
    »Ach nichts … gar nichts.«
    »Sie haben doch was?« Dunross lächelte verständnisvoll.
    Peter Marlowe zögerte. »Es ist nur wegen Fleur.« Er erzählte ihm von ihr.
    Dunross zeigte sich sehr besorgt. »Der alte Tooley ist ein guter Arzt, das steht fest. Sind Sie wenigstens in Ordnung?«
    »Von ein bißchen Durchfall abgesehen, ja. Das macht mir keinen Kummer. Fleur und das Baby, das sind meine Sorgen.«
    »Haben Sie Zeit für einen Drink?«
    »Nein, danke, ich muß jetzt zurück.«
    »Na, dann ein andermal. Bitte empfehlen Sie mich Ihrer Frau! Wie weit sind Sie mit Ihren Nachforschungen?«
    »Ich komme gut voran, danke.«
    »Haben Sie noch mehr Gespenster der Vergangenheit aus der Versenkung geholt?«
    »Eine Menge. Aber sie können sich alle sehen lassen.« Ein leises Lächeln spielte um Peter Marlowes Lippen. »Dirk Struan war wirklich ein toller Mann. Die Leute sagen, Sie seien das auch, und alle hoffen, daß es Ihnen gelingen wird, Gornt eine Niederlage zu bereiten.«
    Dunross musterte ihn. Der Mann gefiel ihm. »Ist es Ihnen unangenehm, wenn ich Ihnen einige Fragen über Ihre Zeit in Changi stelle?« Er sah einen Schatten über das alt-junge Gesicht des Schriftstellers huschen.
    »Das hängt davon ab.«
    »Robin Grey behauptet, Sie hätten im Lager Schwarzmarktgeschäfte gemacht. Mit einem Amerikaner. Einem Corporal.«
    Es entstand eine lange Pause, und Peter Marlowe verzog keine Miene. »Ich war ein Händler, Mr. Dunross, besser gesagt, Dolmetscher für meinen Freund, der ein Händler war. Er war ein amerikanischer Corporal. Er hat mir und meinen Freunden das Leben gerettet. Wir waren vier. Ein Major, ein Oberst der RAF, ein Gummipflanzer und ich. Er hat auch Dutzende andere gerettet. Er hieß King – König –,

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