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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ich vereinbart haben, unsere Verwandtschaft nicht an die große Glocke zu hängen. Es ist eine reine Familienangelegenheit.«
    »Wenn es um den Staat geht, müssen Familienangelegenheiten zurückstehen, Mr. Grey.«
    »Wer sind Sie?« fragte Grey, mit einemmal argwöhnisch geworden. »Wer sind Sie wirklich?«
    »Nur ein Bote, Mr. Grey, nichts weiter. Und ich bin sicher, meine Vorgesetzten haben nur an Ihre Zukunft gedacht. Könnte die Verwandtschaft mit einer so kapitalistischen Familie Ihnen im Parlament nicht nützen? Wenn Ihre Labour Party nächstes Jahr die Wahl gewinnt, werden sie Leute mit guten Verbindungen brauchen. Sie werden der Experte für Hongkong sein. Sie können uns sehr helfen, China in Schach zu halten, das Land wieder auf den richtigen Weg zurückzuführen und Hongkong dorthin zu befördern, wo sein Platz ist – auf den Müllhaufen. Hm?«
    Grey ließ sich das durch den Kopf gehen, sein Puls jagte. »Wir könnten Hongkong ausradieren?«
    »Aber ja.« Suslew lächelte. »Machen Sie sich keine Sorgen! Von sich aus brauchen Sie nichts über den Tai-Pan zu sagen. Ich werde es so einrichten, daß Ihnen eine diesbezügliche Frage gestellt wird. Einverstanden?«

16
    23.05 Uhr:
    In der Quance-Bar des Mandarin-Hotels saß Dunross vor einem großen Glas Brandy mit Perrier und wartete auf Brian Kwok. Die Bar war fast leer. Brian Kwok war noch nie zu spät gekommen, aber jetzt war er spät dran.
    In dieser Nacht machte es Dunross nichts aus zu warten. Er hatte reichlich Zeit, sich in Aberdeen mit Vierfinger Wu zu treffen, und da Penn sicher unterwegs nach England war, brauchte er sich auch mit der Heimfahrt nicht zu beeilen.
    Die Reise wird ihr gut tun, dachte er. London, das Theater, und dann Schloß Avisyard. Bald kommt der Herbst mit seinen frischen morgendlichen Brisen, bald kommt die Zeit für die Rebhuhnjagd. Und dann Weihnachten. Es wird herrlich sein, Weihnachten im Schnee daheim zu verbringen. Wie wird es sein, wenn ich dann auf die schlechte Zeit zurückblicke, die ich jetzt durchmache? Ich habe zu viele Probleme. Ich habe die Dinge nicht im Griff. Bartlett, Casey, Gornt, Vierfinger, Mata, Knauser, Havergill, Johnjohn, Kirk, Crosse, Sinders, AMG und seine Riko – sie alle tanzen wie Motten um das Licht. Jetzt muß ich auch noch Tiptop in meine Überlegungen einbeziehen – und Hiro Toda kommt statt am Sonnabend schon morgen.
    Am Nachmittag hatte er lange mit seinem japanischen Freund gesprochen. »Alles wird glatt über die Bühne gehen, Hiro«, hatte Dunross ihn beruhigt. »Der Angriff auf uns wird sich totlaufen. Wir übernehmen die Schiffe wie geplant.«
    Wirklich?
    Ja. So oder so. Linbar fliegt morgen nach Sydney und wird versuchen, das Woolara-Geschäft wiederzubeleben und den Chartervertrag doch noch unter Dach und Fach zu bringen. Eine gewagte Spekulation.
    Immer wieder kehrten seine Gedanken zu Jacques zurück. Ist Jacques nun wirklich ein kommunistischer Verräter? Und Jason Plumm und Tuke? Und dieser Mr. R. Ist es Roger Crosse oder Robert Armstrong? Gewiß keiner von ihnen, und auch Jacques nicht! Zugegeben, Jacques könnte Bartlett einige innerbetriebliche Informationen gegeben haben, aber nicht alles. Nichts, was den Konzern betrifft, das weiß nur der Tai-Pan – Alastair, Vater, ich oder der alte Sir Ross. Undenkbar.
    Dunross sah sich um. Die Bar war immer noch fast leer. Es war ein gemütlicher kleiner Raum mit dunkelgrünen Lederfauteuils und alten polierten Eichentischen, an der Wand Bilder von Quance. Es waren alles Drucke. Von den Originalen hingen viele in der Galerie des Großen Hauses, die übrigen zumeist in den Korridoren der Victoria und der Blacs. Er lehnte sich zurück, froh, sich von seiner eigenen Vergangenheit umgeben und beschützt zu wissen.
    »Noch einen Brandy, Tai-Pan?«
    »Nein, danke, Feng«, sagte er zu dem chinesischen Barmixer. »Nur eine Flasche Perrier.«
    Ein Telefon stand in der Nähe. Er wählte eine Nummer.
    »Inspektor Kwok, bitte.«
    »Augenblick, Sir.«
    Während er wartete, versuchte er wegen Jacques eine Entscheidung zu treffen. Unmöglich, es allein zu entscheiden, dachte er, und der Gedanke schmerzte ihn. Wenn ich ihn nach Frankreich schicke, isoliere ich ihn für eine Woche oder so. Vielleicht rede ich mit Sinders. Vielleicht wissen sie es schon. Allmächtiger Gott, wenn AMG mich mit diesem R nicht aufgeschreckt hätte, ich wäre geradewegs damit zu Crosse gegangen. Könnte er Arthur sein?
    Denk an diesen Philby im Außenministerium, ermahnte

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