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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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konspirativer Wohnung, einem kleinen düsteren Apartment hinter einer schäbigen Eingangstür im fünften Stock eines ebenso schäbigen Mietshauses in einer schmutzigen Seitenstraße, nur drei Ecken von ihrem Polizeikommissariat des Tsim-Sha-Tsui-Bezirks, der dem Hafen zu an der Spitze der Halbinsel Kowloon lag. Es waren ihrer neun: ein Sergeant, zwei Corporale, der Rest Constabler – sie alle Kriminalbeamte in Zivil des CID, Kantonesen, sorgsam ausgewählt und durch Eidesschwur zu Treue und Verschwiegenheit verpflichtet. Sie waren Tang-pos geheime tong oder Bruderschaft, die ihre schützende Hand über das Glücksspiel im Tsim-Sha-Tsui-Bezirk hielt.
    »Schaut überall nach, sprecht mit jedem. Wir haben drei Tage«, sagte Tangpo. Er war ein kräftig gebauter fünfundfünfzigjähriger Mann mit leicht ergrautem Haar und buschigen Augenbrauen, und sein Rang war der höchste, den ein Nicht-Offizier anstreben konnte. »Das ist mein Befehl, der meiner Drachenbrüder und des Allerhöchsten persönlich. Davon abgesehen«, fügte er verdrießlich hinzu, »hat der Große Misthaufen gedroht, uns alle zu degradieren und an die Grenze und andere Orte zu versetzen, wenn wir versagen, und das ist das erstemal, daß er so die Faust geschüttelt hat. Mögen die Götter aus großer Höhe auf alle fremden Teufel herunterpissen, ganz besonders auf diese mutterlosen Hurenböcke, die sich weigern, ihre Spenden zu leisten und sich wie zivilisierte Menschen zu benehmen. Großer Misthaufen hat es heute nachmittag ganz klar ausgedrückt: Resultate oder ab zur Grenze, wo es im Umkreis von zwanzig Meilen nicht einmal einen Nachttopf gibt und keinen, den man melken könnte. Ayeeyah! Mögen uns alle Götter davor bewahren, daß wir versagen!«
    »Jawohl«, antwortete Corporal Ho im Namen aller und machte eine Eintragung in sein Notizbuch. Er war ein Mann mit scharfgeschnittenen Gesichtszügen, der die Abendschule besuchte, um Buchhalter zu werden, und darum die Bücher der Bruderschaft und die Protokolle ihrer Zusammenkünfte führte.
    »Älterer Bruder«, setzte Sergeant Lee höflich an, »ist eine Belohnung ausgesetzt, die wir unseren Informanten anbieten können? Ist ein Minimum oder ein Maximum vorgesehen?«
    »Jawohl«, antwortete Tangpo, »der Oberdrache hat gesagt, hunderttausend Hongkong, wenn innerhalb von drei Tagen …«
    Die enorme Höhe der Belohnung bewirkte, daß lautlose Stille eintrat. »… Die Hälfte für das Auffinden von Noble House Tschen, die andere Hälfte für das Aufspüren der Kidnapper. Und ein Bonus von zehntausend für den Bruder, dessen Information das eine oder andere möglich macht – ein Bonus und Beförderung.«
    »Einmal 10.000 für Tschen und einmal 10.000 für die Kidnapper?« fragte der Corporal. »Ist das richtig, Älterer Bruder?«
    » Dew neh loh moh! Das habe ich doch gesagt«, gab Tangpo scharf zurück und zog an seiner Zigarette. »Hast du Eiter in den Ohren?«
    »O nein, tut mir leid, Ehrenwerter Herr, bitte entschuldige!«
    Tangpo warf einen Blick in sein Notizbuch. »Jetzt etwas anderes. Dank der Zusammenarbeit von Tageszeit Tschang und dem Ehrenwerten Song kann die Bruderschaft die Duschräume im V and A täglich zwischen acht und neun Uhr und nicht wie bisher von sieben bis acht Uhr benützen. Frauen und Konkubinen nach Namensliste. Corporal Ho, du stellst einen neuen Dienstplan zusammen.«
    »Übrigens, Ehrenwerter Herr«, meldete sich einer der jüngeren Beamten zu Wort, »hast du schon vom Goldenen Schamhaar gehört?«
    »Wie?«
    Der junge Mann berichtete, was Tageszeit Tschang ihm heute morgen erzählt hatte, als er in die Hotelküche gekommen war, um zu frühstücken. Alle brüllten vor Lachen.
    »Da war noch etwas, Ehrenwerter Herr«, sagte der junge Beamte, als sich das Gelächter gelegt hatte. »Tageszeit Tschang hat mir aufgetragen, dir mitzuteilen, daß Goldenes Schamhaar einen Miniatur-Sender-Empfänger besitzt – den besten, den er je gesehen hat, besser als alles, was wir haben, sogar im Special Branch. Sie trägt ihn immer bei sich.«
    Tangpo starrte ihn an. »Das ist aber kurios. Wozu sollte ein fremder Teufel so etwas brauchen?«
    »Ob es etwas mit den Gewehren zu tun hat?« tippte Lee an.
    »Ich weiß es nicht, Jüngerer Bruder. Frauen mit Funkgeräten? Interessant. Sie hatte ihn nicht in ihrem Gepäck, als unsere Leute sie gestern abend kontrollierten. Sie muß ihn in ihrer Handtasche gehabt haben. Gut. Sehr gut. Ich möchte wirklich wissen, für wen diese Gewehre

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