Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)
Güte..", seufzte Jeanne. "Das kann doch nicht dein ernst sein, Lucien."
"Vertrau mir!"
"Einem feuerspuckenden, wasserkontrollierendem Unsterblichen, der durch einen Pakt mit dem Teufel höchstpersönlich seine Seele eingebüßt hat?", murmelte sie matt.
"Also, das war jetzt fast ein bisschen gemein...", brummte Lucien.
"Himmel, hilf mir...", flüstere Jeanne, als sie sich von Lucien ins Haus führen ließ.
Lucien zerrte sie bis in das große Wohnzimmer, in dem Balthasar mit griesgrämigen Gesicht vor einem Schreibtisch stand und Victor sich barfuß und mal wieder ohne Hemd gähnend in einem Sessel räkelte.
"Na, Prinzessin...?", sagte er und in seiner Stimme wurde weich, als er ihren Kosenamen aussprach.
"Hallo, Victor", erwiderte sie tapfer und ignorierte den Gedanken an die viel jungen Frauen, die er so grausam zugerichtet und verbluten lassen hatte.
"Was für ein herrlicher Tag!" Lucien legte seinen Arm um Jeannes Taille und bevor sie ausweichen konnte, hatte er sie schmatzend auf den Hals geküsst.
Balthasar warf ihm einen eisigen Blick durch das Zimmer.
"Wir zwei Hübschen werden uns jetzt ein bisschen vergnügen!", posaunte Lucien, als wolle er eine wichtige Ankündigung machen. Seine beiden Brüder sahen ihn leicht verständnislos an.
"Na, dann danke für diese Mitteilung, Bruder", sagte Victor schließlich.
Balthasar sagte gar nichts.
"Der Tag am See war so herrlich!" Lucien beugte sich vertraulich zu ihr hinunter. "Weißt du noch, als du dich an mich geklammert und gestöhnt..."
"Lucien!", unterbrach sie ihn energisch.
Balthasar sah so aus, als würde er gleich den kompletten Schreibtisch nach seinem Bruder werfen. Victor hingegen grinste breit und wippte mit den nackten Zehen, als freue er sich auf das herannahenden Spektakel, das ausbrechen würde, sollte Lucien weiter so über seine Erlebnisse mit Jeanne reden.
"So ähnlich machen wir es gleich noch mal! Nicht wahr, meine Hübsche?" Lucien lachte unbekümmert. "Und zwar den ganzen Tag lang!"
Bevor Balthasar endgültig explodieren konnte, zog Lucien Jeanne lachend aus dem Zimmer und hinauf in seine Gemächer.
Als Jeanne protestieren wollte, brachte er sie mit einer unwirschen Geste zum schweigen. Vor seinem Bett angekommen, küsste er ihren Hals hinauf.
"Nein, Lucien, bitte, heute nicht!"
Er störte sich nicht an ihren Protest, stattdessen schob er sie sanft auf das Bett.
Jeanne hob schützend die Hände vor die Brust. "Du hast gesagt, du würdest niemals..."
Er winkte entschlossen ab. "Ja, das habe ich, aber heute mache ich eine Ausnahme. Ich muss es!"
"Warum? Denk dir einfach, ich wäre...unpässlich" Sie wand sich. "Du verstehst?"
"Nein, selbst das würde ich heute ignorieren. Tu mir den Gefallen und mach einfach mit, ja?" Er ließ sich auf ihr nieder, küsste erneut ihren Hals und seufzte dann, als seine Lippen ihren Mund erreichten. Jeanne wollte sich wegdrehen, doch er hielt ihr Gesicht mit einer Hand und sein schwerer Körper lag wie ein Stein auf ihr. Wieder seufzte er, als er ihre Lippen teile und seine Zunge ihren Mund eroberte. Dann fingerte er mit der freien Hand an seiner Hose und schob ihr dann schließlich die Röcke hoch. Ihren Prostest erstickte er mit seinen Küssen.
Als er vorsichtig in sie eindrang, bäumte sie sich unter ihm auf. Er tat ihr nicht weh, aber wenn das sein ganzer Plan sein sollte, dann war sie überhaupt nicht begeistert. Dann endlich löste er seine Lippen von ihren.
"Ich liebe dich wie eine Schwester!", sagte er feierlich.
Jeanne zog in stummen Entsetzen die Augenbrauen hoch.
"Nun ja", haspelte Lucien. "In Anbetracht dieser intimen Lage, vielleicht etwas mehr als eine Schwester."
"Ich kann dir nicht folgen, Lucien."
"Ich liebe dich wie..."
"Bitte, Lucien, komm auf den Punkt", murmelte Jeanne.
"Ich will, dass es dir gut geht! Dass du glücklich bist!
"Und deshalb führst du mich vor Balthasar vor wie eine Trophäe, bevor du mich mit in deine Räume schleppst?"
Er nickte inbrünstig.
"Ich fürchte, ich kann dir immer noch nicht folgen..."
"Vertraust du mir?"
Sie sah ihn fragend an.
"Habe ich jemals Wort gebrochen? Dich schlecht behandelt? War unfair zu dir?
Sie schüttelte den Kopf.
"Also vertraust du mir?"
Sie nickte schließlich. "Und was hast du vor?"
Er lächelte sie liebevoll an, strich ihr über die Wange und dann legte er ihr eine Hand über den Mund.
"Ich bringe dich um", flüsterte er.
14
Am Abgrund
Zuerst glaubte Jeanne, dass sie sich verhört hatte.
Weitere Kostenlose Bücher