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Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Titel: Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélie Engel
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verzeihen, dass er sie als Gebrauchsgegenstand behandelte und in schwachen Momenten so tat, als würde er mehr für sie empfinden, als lüsternes Begehren. Sie seufzte leise, weil es sie traurig machte, dass die Situation so verfahren und ausweglos schien.
    Der Teppich hatte mittlerweile aufgehört zu qualmen und weil sie nicht Recht wusste, was sie mit sich selbst anstellen sollte, griff Jeanne wieder nach dem Buch. Der Einband schien unversehrt, nur eine Seite war etwas umgeknickt, als es von ihren Knien gerutscht war. Sicherheitshalber wanderte sie zu der Couch die von dem Kamin am entferntesten lag und ließ sich dort erneut nieder. Draußen tobte immer noch das Unwetter und Jeanne hatte Mühe, die Bilder gut zu erkennen, weil es dunkel geworden war.
    "Du solltest dir eine Kerze anzünden, du verdirbst dir noch die Augen."
    Sie hob den Kopf. "Lucien! Sag, was ist hier gerade passiert?"
    Er kam zu ihn hinüber, in seiner Rechten ein hölzernes Tablett, in seiner Linken einen Becher. Als er sich neben sie setzte, sah sie forschend in seine Augen. Die goldenen Flammen waren verschwunden.
    "Hast du Hunger?" Er stellte das Brettchen zwischen sie. "Balthasar hat frisches Brot und Honigbraten mitgebracht." Jeanne schaute auf die fein geschnittenen Scheiben Fleisch, die Lucien geschickt auf mehrere Scheiben dunkles Brot platziert hatte. Der Rand schien knusprig und mit Kräutern bestreut. Dazu hatte Lucien ein paar kleine Tomaten aufgeschnitten und sie zusammen mit etwas Käse in eine Ecke dekoriert.
    "Danke", sagte sie leise und griff nach einem belegten Brot. Lucien betrachtete sie prüfend, als wolle er sichergehen, dass sie unversehrt war.
    Das Bratenfleisch war wirklich köstlich, saftig und schmeckte leicht nach Honig und Kräutern. Jeanne vertilgte die erste Scheibe, dann sah sie erneut zu Lucien.
    "Was ist hier passiert?"
"Manchmal bildet sich Gas über dem Abzug. Und wenn es verpufft, kann es zu solchen Stichflammen kommen. Jeder, der einen Kamin besitzt, weiß davon."
    Die Antwort kam viel zu schnell und klang so wohlüberlegt und vorbereitet, dass Jeanne nicht eine Silbe davon glauben konnte, obwohl ihr nichts lieber gewesen wäre. Sie griff nach der zweiten Scheibe Brot und sah ihn dann an. Er versuchte ein Lächeln, doch es schien gezwungen.
    "Ich habe deine Augen gesehen", murmelte sie zwischen zwei Bissen. Sie deutete mit dem verbliebenen Brot in Richtung Fenster. "Und nun spielt das Wetter wieder verrückt."
    "Ja, und?", stieß Lucien hervor.
    "Deine Augen...", begann sie erneut.
    "Wir waren alle aufgebracht", unterbrach er sie. "Wir haben uns gestritten. Da kann mal schon mal..."
    "Nein...", beharrte Jeanne. "Ich weiß, was ich gesehen habe."
    "Du hast dich getäuscht."
    "Nein."
    Lucien seufzte, dann schob er sich ein Stückchen Tomate in den Mund. "Gut, was hast du gesehen?"
    "Um das Blau deiner Augen war ein Kranz aus goldenen Flammen."
    Lucien schien seine Taktik geändert zu haben. "Wenn du meinst. Da ich keinen Spiegel zu Hand hatte, konnte ich es leider nicht sehen. Aber es klingt faszinierend."
    Darauf wusste Jeanne nichts zu erwidern. Lucien lächelte unerschütterlich und hielt ihr ein mit Käse belegtes Stückchen Tomate an die Lippen. Sie schüttelte abwehrend den Kopf.
    "Nun sei doch nicht böse...", flüsterte er. "Hast du dich bei Balthasar für sein heldenhaftes Verhalten bedankt? Wenn ich das richtig gesehen habe, hat er sich schützend über dich geworfen. Ich war leider viel zu überrascht, um so zu reagieren."
    Wieder glaubte Jeanne ihm nicht. "Wo warst du, als es passierte?"
    "Nun, Balthasar schubste mich unsanft aus dem Weg, um zu dir zu gelangen und stieß mich Richtung Fenster. Dort habe ich von der Hitze kaum etwas mitbekommen."
    Jeanne jedoch blieb skeptisch. Sie hätte schwören können, dass Lucien noch näher am Kamin gestanden hatte als sie. Und er schien keinerlei Verbrennungen davongetragen zu haben.
    "Du glaubst mir nicht", sagte er.
    Jeanne zuckte unsicher die Schultern. "Es ging alles so schnell. Zuerst der Streit, dann das Feuer. Im Moment weiß ich gar nicht, was ich denken soll."
    Lucien reichte ihr den Becher und Jeanne nippte daran. Es war kühles Wasser und gierig trank sie ein paar Schlucke.
    "Es ist ja noch mal alles gut gegangen", sagte er. "Ich werde jemanden bestellen, der alle Kamine überprüfen soll."
    "Das Gewitter kam wie aus dem Nichts", murmelte Jeanne.
    "Sommergewitter sind zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich."
    "Ja", gab sie ihm Recht. "Aber

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