Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)
ihren Hass bis in alle Ewigkeit spüren."
"Ihr habt eure Pferde nach den drei Göttern benannt, die die Welt unter sich aufgeteilt haben?", fragte Jeanne ungläubig.
Lucien nickte und sein Blick musterte sie eindringlich.
"Das ist sehr....außergewöhnlich", sagte Jeanne vorsichtig.
"Da hast du wohl Recht. Wir haben zuhause ein Buch darüber. Ich zeige es dir, wenn wir wieder zurück sind", sagte Lucien. "Meiner Meinung nach sind es auch einfach sehr schöne Namen."
"Zeus finde ich noch passend für ein Pferd, aber Poseidon ist, meiner Meinung nach, zu lang und Hades...." Sie zögerte. "Um ein Pferd nach einem Totengott zu benennen wäre ich wohl zu ängstlich."
Lucien lächelte breit. "Poseidon!", sagte er dann leise. Das Pferd wieherte eine Antwort und kam auf sie zu. Jeanne drehte sich zu ihm um, erstaunt, wie gut das Pferd auf seinen Namen zu hören schien und dann reichte sie ihm zur Belohnung einen ihrer Äpfel an. Poseidon kaute schäumend und Lucien sprang auf die Füße, um ihm den Sattel abzunehmen.
"Wie wäre es mit einer kleinen Planscherei, mein Lieber?", fragte er das Pferd fast zärtlich.
Jeanne kam ebenfalls hoch und kraulte Poseidons weiche Mähne.
Als Lucien ihn von dem Sattel befreit hatte, führte er ihn hinunter Richtung See. Seine Decke hatte er schon wieder abgestreift und Jeanne sah seiner großen, gänzlich nackten Gestalt nach, wie sie neben dem rotbraunen Pferd hinab zum Ufer ging.
"Ja, wo bleibt sie denn?", rief er, ohne sich umzudrehen.
Jeanne ließ die Decke von ihren Hüften gleiten und kam ihnen hinterher.
"Kann er denn schwimmen?", fragte sie etwas besorgt.
"Na, so tief ist der Tümpel hier nun auch wieder nicht", erwiderte Lucien gutmütig. "Aber wenn er müsste, dann könnte er bestimmt schwimmen. Manchmal schaue ich hinter seinen Ohren nach, ob er nicht doch Kiemen hat, so verrückt ist er auf Wasser." Lucien tätschelte Poseidons Hals, der gierig von dem kühlen Wasser trank. "Magst du dich auf seinen Rücken setzten? Dann gehst du mir nicht noch verlorenen, während ich ihn führe."
Jeanne nickte lächelnd. Lucien kam zu ihr herum und half ihr auf Poseidons Rücken, dann fasste er das Pferd locker an den Zügeln und es folgte ihm bereitwillig in den See.
"Wie ist das?", fragte Lucien das Pferd, das nun bis zum Bauch in dem kühlen Nass stand. Jeanne beugte sich hinunter und schöpfte etwas Wasser auf Poseidons Rücken.
"Ich will ihn verschönern", sagte sie. "Gib mir eine Seerose!"
Lucien schüttelte lächelnd den Kopf. "Was du für Ideen hast..." Er riss eine der schwimmenden Blüten aus und reichte sie hoch zu ihr. Jeanne platzierte sie zwischen Poseidons zuckenden Ohren.
"Jetzt hat er eine Blütenkrone!"
Lucien kam um das Pferd herum und küsste sie lachend auf den nassen Oberschenkel. "Ob ihm das gefällt?"
Wie zur Antwort schüttelte das Pferd den Kopf und die Seerose fiel mit einem Platschen zurück in den Teich. Jeanne schaute ein wenig beleidigt.
"Nicht schmollen, Honigkäfer..", murmelte Lucien lächelnd und überhäufte ihr nacktes Bein knieaufwärts mit zarten Küssen. "Wir planschen jetzt noch ein bisschen mit ihm und dann legen wir uns wieder auf die Decke, trinken den letzten Wein und essen die Erdbeeren. Sie sind bestimmt herrlich süß und lecker."
"Na gut." Jeanne nickte und machte ein versöhnliches Gesicht.
"Komm her..." Er deutete zu sich hinunter und als sie sich zu ihm beugte, gab er ihr einen zärtlichen Kuss. Dann ging er wieder zum Kopf des Pferdes und führte es noch etwas tiefer in den See. Jeanne versank bis zu den Hüftknochen im Wasser und sie ließ die Hände unter Wasser streichelnd über Poseidons Fell gleiten, der die Zuwendungen sichtlich zu genießen schien. Sie schöpfte Wasser mit der Hand in seine Mähne und als sie endlich komplett durchnässt war, strich sie sie glatt und flocht einen herumschwimmenden Seegrashalm hinein.
"Er ist doch kein Spielzeug", sagte Lucien in mildem Tadel, als er ihr Werk bemerkte.
"Es war einfach zu verlockend", gab sie zurück. Lucien schwang sich hinter ihr auf Poseidons Rücken und seine Hände glitten um ihre Hüften.
"Das Argument wiederum kann ich sehr gut nachvollziehen", flüsterte er über ihre Schulter. Er nahm die Zügel auf und ließ Poseidon kehrt machen. "Ich lasse ihn jetzt noch ein bisschen am Ufer entlang spazieren..."
Nachdem sie auf dem Pferd noch eine Weile locker um den See geritten waren, ließ Lucien ihn zurück zu ihrem Picknickplatz laufen. Er half Jeanne
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