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Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Titel: Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélie Engel
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hinunter, dann zog er das Körbchen mit den Erdbeeren zu sich. Jeanne trank noch mal durstig von dem erfrischendes Weingemisch, dann ließ sie sich von Lucien mit Erdbeeren füttern, bis sie lachend abwinkte, weil sie nicht mehr konnte. Er schob sich breit lächelnd die letzten der saftigen roten Früchte in den Mund, dann packten sie den Korb wieder ein und beschlossen aufzubrechen. Erst als Jeanne ihre Kleid wieder anzog und das vanillige Weiß sich so deutlich von ihrer Haut abhob, bemerkte sie, wie braun sie bereits geworden war. Lucien hob sie wieder auf Poseidons Rücken, reichte ihr Korb und Decken an und sie machten sich auf den Weg zurück zum Herrenhaus.
     
    Zurück im Stall wartete Jeanne bis Lucien Poseidon abgesattelt und versorgt hatte, dann stellten sie den Picknickkorb in die Küche, um dessen verbliebenen Inhalt sich Jeanne später noch kümmern wollte und begaben sich in die Bibliothek, weil Lucien ihr unbedingt noch das Buch über die griechischen Götter zeigen wollte. Fast rechnete sie schon damit, hier auf Balthasar zu treffen, doch er schien wie vom Erdboden verschluckt.
    Lucien zog ein dickes Buch mit rotem Ledereinband hervor und fast stolz blätterte er durch die Seiten.
    "Schau hier." Er hielt es ihr entgegen. "Das ist eine Zeichnung von Zeus. Siehst du die Blitze in seiner Hand?"
    Jeanne nickte. Lucien blätterte eine wenig in den Seiten zurück. "Und das ist Poseidon. Sein Dreizack ist eine gefährliche Waffe."
    "Und er hat einen Fischschwanz", ergänzte Jeanne beeindruckt.
    "Richtig." Lucien blätterte noch weiter vor. "Und das ist Hades."
    Jeanne schaute auf die Tuschezeichnung und schauderte. Sie zeigte einen grimmig guckenden muskelbepackten Mann, zu dessen Füßen ein furchterregend großer Hund saß.
    "Das ist Kerberos, der Höllenhund", erklärte Lucien, als er ihren Blick sah.
    "Und es gibt so viele von diesen Göttern, dass dieses Buch so viele Seiten hat?"
    Lucien ließ das Papier raschelnd durch seine Finger gleiten. "Das hier ist ein Lexikon aller römischen und griechischen Götter zusammen. "Und ja..." Er lächelte sie an, während er den Wälzer zuklappte. "Es sind schon ziemlich viele."
    "Aber die drei Brüder Zeus, Poseidon und Hades sind die wichtigsten unter ihnen, weil sie zusammen die ganze Welt regieren?", schlussfolgerte Jeanne.
    "Sehr gut erkannt, Honigkäfer!", sagte Lucien anerkennend. Er stellte das Buch zurück. "Ich schaue noch mal nach Poseidon. Was machst du?"
    "Ich werde die Reste unseres Picknicks beseitigen und dann schauen, was für eine Unordnung Balthasar und Victor in unserer Abwesenheit in der Küche angestellte haben."
    Lucien lachte. "Sag ihnen, sie sollen ihr Zeug gefälligst selbst aufräumen. Du bist viel zu nett zu den beiden Rabauken."
    "Irgendetwas muss ich tun, sonst langweile ich mich."
    "Ganz wie du willst!" Er küsste ihr im Hinausgehen noch mal galant die Hand, dann verschwand er durch den Haupteingang in Richtung Stallungen, während Jeanne die Treppe hinunter in die Küche abbog, die dank ihrer unterirdischen Lage angenehm kühl war.
    Sie wusch das Geschirr von dem Picknick, räumte die übrig gebliebenen Lebensmittel in die Vorratskammer und wischte dann den großen, massiven Tisch ab. Wieder mal stieß sie unvorsichtig dagegen und das massive, knapp drei Meter lange Möbelstück rührte sich keinen Millimeter. Sie rieb sich die schmerzende Stelle und schimpfte innerlich über die faustdicke Holzplatte, die so unbarmherzig ihren Hüftknochen geprellt hatte, als sie aus Versehen davor gestoßen war.
    Sie war gerade dabei, in dem großen Schrank das Geschirr neu zu arrangieren, als schwere Stiefel auf der Treppe erklangen.
    "Ich wusste, ich würde dich hier finden."
    Sie sah von ihrer Arbeit nicht auf. "Es freut mich, dass du scheinbar Hellsehen kannst", erwiderte sie nach einer absichtlich langen Pause.
    "Vorsicht, Honigkäfer", grollte er.
    Jeanne schob die letzten Teller zurecht, dann sah sie von dem Schrank aus zu Balthasar hinüber.
    "Vorsicht wovor?", fragte sie provozierend.
    Balthasar kam mit langen Schritten zu ihr hinüber. Dann griff er nach ihrem Arm und hielt ihn gegen den hellen Schein des Kaminfeuers.
    "Wie siehst du überhaupt aus?", herrschte er sie an. "Die Arme gebräunt wie ein Bauernmädchen und die Nase verbrannt, als wärst du..."
"Als wäre ich was?", unterbrach sie ihn. "Eine Wanderhure? Eine Marketenderin? Hm? Sag es ruhig, etwas Besseres bin ich nämlich dank dir auch nicht mehr!"
    Sie sah wie sein Körper

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