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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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dritte Maat. Die drei Kerle hatten sich abgesprochen. Sie warteten, bis Will wie jeden Morgen zusammen mit seinen kleinen Brüdern übers Deck spazierte, um sich nach der Nacht in der zu engen Koje die Beine zu vertreten. Anfangs taten die drei Seeleute so, als würden sie Will gar nicht sehen. Doch dann waren sie da, urplötzlich, an der Bugspitze beim Klüverbaum und Will, Rachel und Sarah konnten ihnen nicht mehr entkommen.
    »So und jetzt kriegen wir endlich den Kuss!«, grinste der dritte Maat und bleckte die Zähne.
    »Den Kuss, von dem jeder hier seit Wochen träumt!«, heulte der zweite und der erste ging schon auf Will, das vermeintliche Mädchen, zu, da stutzte er plötzlich, schaute an sich herab, sah die Schlinge um seinen Fuß, sah die Schlingen an den Füßen der anderen und bevor sie begriffen, was das bedeutete, steckten ihnen Rachel und Sarah drei Stoffballen in die offenen Münder, kappten drei Seile und katapultierten die geknebelten Männer an die Spitze des Mastes, wo man sie erst drei Stunden später entdeckte.
    Ab diesem Tag war das Leben an Bord des Schiffes einfach nur schön. Will fand sogar Gefallen an seiner Verkleidung und an der Gesellschaft der Mädchen und Damen. Jede Nacht trafen sie sich, um sich zu beraten oder die Fragen zu stellen, die sie seit ihrer Abfahrt beschäftigten:

    Wie viele Tage waren ihnen Hannah und Whistle wohl schon voraus? Der Fliegende Rochen war dreimal so schnell wie die tuckernde Nussschale, auf der sie sich befanden. Und wohin würde die Jagd sie überhaupt führen? Mussten sie vielleicht ins Landesinnere, dorthin, wo die Wilden lebten? Indianer, die einen an den Marterpfahl stellten, die einen beim lebendigen Leibe skalpierten oder die einem die Haut abzogen, um sie dann wie einen Anzug zu tragen?
    Jo wurde schlecht bei diesen Geschichten. Dagegen schien alles, was er bisher erlebt hatte, nur alberner Kinderkram gewesen zu sein. Und er hatte in den letzten Jahren Abenteuer überstanden, die er nicht noch einmal durchleben wollte.
    Nein, das wollte er nicht. Er wollte nicht der Anzug eines Indianers werden und gegen diese Angst half auch der Sonnenschirm nicht, den Will in den wolkenlosen Nächten ihrer Zusammenkünfte über Jos Kopf hielt, damit die Regentropfen nicht auf seine Nase platschten.
     
    Doch dann kamen sie an. Es war ein strahlender Mittwochmorgen, kurz bevor der Sommer begann. Sie segelten aus der Lower in die Upper Bay und dort lag der wichtigste Hafen der Neuen Welt zwischen den noch mit Nebelbänken überlagerten Flüssen, dem Hudson und dem East River, an einem himmelhellblau leuchtenden Meer.
    Doch die Luft, die Will atmete, übertraf einfach alles. So eine Luft hatte er zuletzt in New Nassau geatmet, als er zusammen mit Moses und Jo zum ersten Mal dort angekommen war. Doch selbst über New Nassau hatte ein Schatten gelegen. Der Schatten der fünf Türme und das dunkle Geheimnis, das sie in ihrem Innern verbargen.

    Hier in New York gab es das nicht. Hier strotzte das Leben vor Freiheit und Kraft. Hier war es bereit, sich voll zu entfalten. Hier wehte der Geist des vergessenen Volks und die Könige und Grafen aus der Alten Welt Europa schienen mehr als nur einen Ozean weit entfernt zu sein.
     
    »Riechst du das?«, fragte Will und nahm seinen Freund Jo in den Arm. »Das ist das Land, in dem Träume wahr werden können. Das ist das Land, in das wir gehören!«
    »Ja-mahn!«, strahlte Jo und sah die Begeisterung in den Augen der anderen.
    Tanja, Theres, Tabea, Tujana, Tule und Teh und natürlich die Damen, die immer noch die englischen Offiziersuniformen trugen, konnten es kaum erwarten, dass ihr Schiff endlich Anker warf und die Boote sie mitsamt ihrem Gepäck in den Hafen brachten.
    Dort, auf dem Weg zur Herberge, die der Kapitän den Damen empfohlen hatte, war es Will dann selbst schnurzpiepegal, dass er als Frau herumlaufen musste. Er saugte nur alle Eindrücke auf:
    Die breiten Straßen, die hohen Häuser aus Stein und Holz, die stolzen Menschen, die Unmengen von Kutschen und Reitern und die ungebändigten Kinder, die wie Wirbelwinde durch alles hindurchfegten. 18 000 Menschen lebten hier in NewYork. 18 000 freie Menschen!
    »Wow!«, raunte Will, drehte sich staunend im Kreis, bis ihm fast schwindelig wurde, und landete schließlich in den Armen eines sechzehnjährigen Jungen.
    »Mam!« Der Typ, in den er hineingerannt war, fing ihn auf und Will schaute verblüfft in dessen dunkelrehbraue Augen.

    Verfuchst. Das waren die Augen von

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