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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Windschatten die Triple Twins folgten, hörten alle den fernen Donner. Dunkler Kanonendonner aus uralten Rohren, die an einem Ort gegossen worden waren, der nicht unweit der Hölle lag.
    »Valas!«, flüsterte Tanja, die erste der Twins.
    »Talleyrand!«, raunte Tabea.
    Und Jo, der sich als Letzter in die Kammer drängte, zitterte. »Ja, und Prinz Gagga und ihre Soldaten.«
     
    Die beiden Frauen, die acht Mädchen und Jo brauchten drei Stunden, um ihre Koffer zu packen. Sie brauchten drei weitere, um all die Dinge zu kaufen, die man in ihren Augen für eine Expedition in die amerikanische Wildnis so brauchte, und sie verfluchten sich alle für diese Verzögerung, als sie schon auf dem
Weg zu O’Brian, über den man ihnen gesagt hatte, dass er alles wusste, was sie wissen wollten, die Rauchwolken am Ufer aufsteigen sah.
     
    Die Kanonen des Valashelms hatten ganze Arbeit geleistet und mitten in den Trümmern hing kopfüber das Werk von Talleyrands Männern: Nats alter Onkel.
    Jo wurde schlecht.
    Rachel und Sarah wünschten sich nur, dass dieser Mann endlich tot wäre und nicht mehr stöhnte und wimmerte.
    Salome und Ophelia wollten wieder nach Hause. Zu Eulenfels nach Berlin, bis ihnen einfiel, dass die Männer, die für diese schrecklichen Dinge verantwortlich waren, genau aus diesem Zuhause kamen. Da setzten sie sich in den rußigen Dreck und weinten um den armen O’Brian.
    Nur Tanja, Theres, Tabea, Tujana, Tule und Teh steckten die Köpfe noch nicht in den Sand. Tanja roch an den Whiskeyflaschen. Tujana roch an O’Brian.Tule schaute in die Wipfel der Bäume und dann rief Theres: »Da ist sie! Seht ihr sie? Da!«
    Die Damen schauten in die gezeigte Richtung und vielleicht lag es an ihren Tränen. Aber in diesem Moment schien es ihnen, als flöge dort etwas durch die Luft. Ein flirrender Schimmer.
    »Da ist seine Seele!«, hörten sie die kleine Teh flüstern und dann sahen sie zu, wie sich die sonst eiskalten Kriegerinnen in sechs barmherzige Engel verwandelten.
    Tanja und Theres banden den alten O’Brian, der nur an seinem großen Zeh aufgehängt war, vom Baum und legten ihn ins Wasser des Flusses.
    »Das Wasser des Lebens«, flüsterten sie, wuschen ihn vorsichtig
und bedeckten ihn dann mit Gräsern und Kräutern, die Tabea und Tujana im Wald gesucht hatten.
    Zuletzt kamen Tule und Teh und die beiden kleinsten von ihnen lachten schon wieder, als sie den in Kräuter gewickelten Alten bis zur Nasenspitze mit Erde bedeckten.
    »Die Erde ist unsere Mutter«, lachten die beiden, als wäre das ein Witz oder eine ganz frohe Botschaft.
    Danach entfachten sie ein Feuer, damit die Wärme des Lebens in den alten Suffkopf zurückkehren konnte, und damit seine widerstrebende Seele auch dazu bereit war, sangen sie die ganze Nacht hindurch Lieder. Lieder in einer Sprache und von einem Volk, das selbst Jo noch nicht kannte.
    Gegen Morgen kochten sie Kaffee, Mais, Bohnen, Eier und Speck. Davon hatte der Alte in seinem Wundfieber geträumt, und als würde sie vom Wasser eingefangen, das ihm beim Geruch seines Lieblingsessens im Mund zusammenlief, kehrte die Seele in seinen Körper zurück.
    »Hi!«, begrüßten die Twins ihn, als O’Brian ein Auge aufschlug. »Du bist noch nicht in der Hölle. Und du kannst hier bei uns bleiben, du kannst wieder leben, wenn du für eine Jagd bereit bist.«
    Sie lachten ihn an.
    »Lass uns die jagen, die für das hier verantwortlich sind.«
    Der alte Kerl musterte die sechs Mädchen. Er musterte Salome und Ophelia, er nickte kurz, als er Jo entdeckte, und er öffnete vor Schreck auch sein zweites Auge, als sein Blick auf die Mädchen fiel: auf Rachel und Sarah: und, ja, auf ihre feuerrot um die Segelohren wehenden Locken.
    »Was ist?«, fragten die beiden genauso erschrocken. »Was hast du? Wovor fürchtest du dich?«

    »Oh«, brummte O’Brian. »Das sag ich euch gerne. Ich fürchte mich vor dem, wovor ihr mich gerade gerettet habt. Ich fürchte mich vor der Hölle. Denn genau da wollt ihr hin. Nur da kann man die Kerle, die ihr jagt, besiegen.«
    Doch dann lachte er grimmig, setzte sich auf, verschlang fünf Portionen Bohnen mit Eiern, Mais und Speck und es war noch nicht Mittag, da furzte O’Brian ein letztes Mal auf seinem alten Donnerbalken im Wald.
    Dann brachen sie auf.
    Sie fuhren in einer Flotte aus Kanus den glitzernden Hudson hinauf und zur selben Zeit fuhr eine andere und noch größere Flotte über das Meer.
     
    Sie durchkreuzte die Gewässer um die Bahamas und nahm Kurs auf

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