Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
bevor sie den alten Piraten entdeckte, sprang ein Kerl vor ihr auf den Ast des Baums.
    Er trug eine ihrer Perücken, die sie bei ihrer Flucht aus der Bucht mit all ihren anderen Kleidern, Hüten und Schuhen hatte zurücklassen müssen. Doch die Perücke war auch das Einzige, was Hannah bei diesem Wilden an etwas erinnerte, was sie schon kannte. Ansonsten sah dieser am ganzen Körper bemalte Mohawk wie der Leibhaftige aus.Aber nicht wie der Teufel, mit dem sie einen Pakt geschlossen hatte, sondern so wie der echte. Verflucht, und was noch viel schlimmer war. Der Kerl hatte Freunde.

PIRAT SEIN ODER NICHT SEIN

    W ill und Nat hörten den Kriegslärm der Mohawks und sie hörten die Flüche und Drohungen von Honky Tonk Hannah, die die hohen kehligen Schreie der Indianer wie Butter zerschnitten und in Stücke hackten.
    »Kommt her, ihr Teufel. Ich polier euch die Glatzen! Ich toupier euch den Kamm! Ich mal euch neue Bilder in eure Visagen, sodass ihr euch selbst dann nicht erkennt, wenn ihr in den Spiegel schaut. Ja-mahn, dann bringt ihr euch vor Entsetzen um! Wenn ich es nicht vorher tue.«
    Will hörte das metallische Sirren, mit dem die leicht geschwungenen Klingen von Hannahs Samuraischwertern aus den auf ihrem Rücken gekreuzten Scheiden fuhren und vor der Piratin durch die Luft wirbelten, um die Pfeile der Indianer, die Schäfte ihrer Tomahawks und die ihrer Speere im Flug zu spalten.
    Dann war es still und für einen Moment hörten Nat und Will nur das Geräusch ihrer entschlossenen Paddelstöße, mit denen sie Hannah zu Hilfe eilten. Der Kampfplatz war nur noch hundert Meter entfernt.

     
    Und dort stand die Piratin jetzt in einem immer enger werdenden Kreis von sie umzingelnden Wilden. Dreißig bis vierzig dieser blutrünstigen Kerle sahen sie an und Hannah wollte etwas sagen, etwas wie: Na, was ist jetzt? Habt ihr euch in die Leggins gepinkelt? Wollt ihr nach Hause zu eurer Mami oder fürchtet ihr euch vor dem Biest?
    Doch ihre Zunge spielte nicht mit. Ihre Stimme versagte und in ihrem Zorn über die eigene Angst vergaß sie für einen Moment, auf die Äste der Bäume zu achten, die sich über ihr befanden. Und dieser eine Moment war entscheidend. Fünf Wilde sprangen aus diesen Ästen zu ihr herab und durch das Triumphgeschrei, das die anderen anstimmten, hörten Will und Nat Hannahs Flüche!
     
    »Nimm deine bärenfettigen Pfoten von mir! Das sind Wildlederstiefel, die krieg ich nie wieder sauber. Und wehe, am Hut fehlt gleich eine Perle. Lass sofort meinen Rock los, du widerliche Kopie eines ranzigen Gnoms. Ihr seid ja beknackt. Ja, strunzdumm wie Kartoffeln! Ihr müsst nicht mich fangen, ihr wilden Idioten. Ich bin gar nicht wichtig. Wichtig sind die da!«
    Sie zeigte auf die beiden Kanus, die jetzt nur noch einen halben Steinwurf entfernt, aufs Ufer zuflogen.
    »Die müsst ihr euch packen!«, rief sie verzweifelt und biss dem Mistkerl, der ihr mit seiner mächtigen Pranke den Mund zuhalten wollte, ein hühnereigroßes Stück Fleisch aus dem Handballen. Sie schimpfte: »Ihr seid ja zu blöd, um irgendetwas zu schnallen!«, spürte den Schlag am Hinterkopf, ließ das zerknüllte Papier noch fallen, das letzte der Pantoffelbootsegel, das sie noch nicht ausgesetzt hatte, und verlor das Bewusstsein.

     
    Nat und Will stürmten an Land. Die Hähne der Vorderladerpistolen waren gespannt und über die mit ausgestreckten Armen gehaltenen Waffen scannten die Jungen den gerade noch mit fünfzig Wilden bevölkerten Kampfplatz. Doch die Mohawks waren verschwunden. Der Waldboden hatte sie spurlos verschluckt. Sie und Hannah und die drei anderen Piraten.
    »Das gibt es doch nicht!«, fluchte der vor Aufregung zitternder Nat, hörte das Knacken eines Zweigs, und obwohl er ganz sicher war, dass das ein Eichhörnchen gewesen sein musste, rannte er los.
    »Nein, warte!«, rief Will und packte den Freund. »Wir sollten jetzt ganz besonnen handeln. Das kannst du doch sogar besser als ich.«
    Er sah dem zitternden Freund tief in die Augen und spürte dann etwas unter dem Schuh.Will senkte den Blick. Er sah das zu einer Kugel zerknüllte Pantoffelbootsegel im Gras und wollte es aufheben. Doch Nat war schneller.
    Er griff sich das Knäuel, riss es auseinander, packte das kleine Ding, das darin eingepackt war, warf es Will zu, weil es ihn störte, und las dann die Nachricht.
    Ich brauche dich doch!
    »Ich brauche dich doch!« Nat las es noch zweimal und schaute danach wie verzaubert zu Will. »Hast du das gehört?«, fragte er

Weitere Kostenlose Bücher